„Mia san Viertelfinale“ – 3 Erkenntnisse zum Heimsieg gegen PSG

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
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Am Mittwochabend konnte der FC Bayern einen 2:0-Heimerfolg gegen Paris Saint-Germain feiern. So sicherten sich die Münchner mit viel spielerischen Einsatz, Leidenschaft und Wille das Ticket für das CL-Viertelfinale. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Viertelfinal-Einzug gegen PSG.



Obwohl der FC Bayern das Hinspiel in Paris mit 1:0 gewonnen hatte, war der Einzug in die nächste Runde für den deutschen Rekordmeister noch keineswegs gesichert. So erwarteten beide Seiten ein offenes 50:50-Spiel, indem Kleinigkeiten spielentscheidend sein können. Zumal Kylian Mbappe nach überstandenen Oberschenkelproblemen im Hinspiel nun von Anfang an spielen würde. Trotz der geballten Offensivpower von PSG nahmen die Bayern den Kampf ums CL-Viertelfinale erneut seriös an und belohnten sich mit einer dominanten Vorstellung in der zweiten Halbzeit mit dem Einzug in die nächste Runde.

1. Stanisic kann auch große Spiele

Im Vorfeld des Viertelfinal-Rückspiels war aufseiten der Münchner die Defensive erneut ein großes Thema. So musste sich Bayern-Coach Julian Nagelsmann die Frage stellen, wer den rotgesperrten Pavard im Dreierketten-Aufbau neben de Ligt und Upamecano ersetzen soll. Ein Name, der bei dieser Frage vermehrt als Antwort aufkam, war das junge Eigengewächs Josip Stanisic. Allerdings blieben trotz zuletzt guter Leistungen gegen Union und den VfB Stuttgart letzte Zweifel, ob der 22-Jährige auch auf diesem hohen Niveau gegen Mbappe, Messi & Co. mithalten kann.

Josip Stanisic
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Diese aufgekommenen Zweifel ließ Josip Stanisic am gestrigen Abend allerdings vollkommen verstummen. So nahm der Kroate in Zusammenarbeit mit Upamecano und de Ligt die Pariser Offensive größtenteils komplett aus dem Spiel und absolvierte dementsprechend seine bisher beste Leistung im Trikot des FC Bayern. Diesen starken Auftritt erkannte auch Julian Nagelsmann im Anschluss auf der PK an und verteilte ein Sonderlob an Stanisic, der ein „unfassbares Spiel“ gemacht hat aus Sicht seines Trainers.

Das Rückspiel gegen PSG hat gezeigt, dass Stanisic auch in großen Spielen eine ernsthafte Option für Nagelsmann sein kann. So verfügt der 22-Jährige durchaus über das Potenzial, in der heißen Saisonphase eine größere Rolle beim deutschen Rekordmeister einzunehmen. Auch die Klarheit und die Ruhe in Stanisics Aktionen tut dem Defensivspiel des FC Bayern derzeit besonders gut.

2. Das „Mia san Mia-Gefühl“ ist zurück

Nach dem ergebnistechnisch holprigen Rückrunden-Start hatten die Bayern auch mit brisanten Themen abseits des Platzes zu kämpfen. So sorgte beispielsweise der fragwürdige Paris-Trip von Gnabry oder das polarisierende Interview von Neuer für ordentlich Unruhe beim FC Bayern. Unruhe, die der Rekordmeister insbesondere in der heißen Saisonphase nicht gebrauchen kann. So hatte man das Gefühl, dass unter diesen Umständen auch das sportliche Selbstverständnis bzw. das „Mia San Mia-Gefühl“ vorerst abhandengekommen war.

Leon Goretzka
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Allerdings hatte der FC Bayern auf diese „Nebenkriegsschauplätze“ in den vergangenen Wochen die passende Antwort parat. So nehmen die Münchner derzeit den spannenden Meisterschaftskampf wieder vollumfänglich an und präsentierten sich in den jüngsten Partien auch wieder als eine geschlossene Einheit auf dem Feld. Und auch am gestrigen Abend sicherten sich die Bayern das Viertelfinal-Ticket über eine geschlossene Teamleistung. So verteidigte die Nagelsmann-Elf über die vollen 90 Minuten u.a. leidenschaftlich im Kollektiv und pushte sich nach starken Abwehraktionen gegenseitig.

Die Partie gegen Paris hat nochmals gezeigt, dass sich derzeit jeder Spieler für seinen Mitspieler aufopfert, um am Ende die großen sportlichen Ziele erreichen zu können. Oder mit anderen Worten: Das „Mia San Mia-Gefühl“ ist genau zur richtigen Zeit wieder da. Denn wie es Thomas Müller im Vorfeld der Partie auch richtig anmerkte, komme der Erfolg nur durch harte Arbeit.

3. Heimmacht als großer CL-Trumpf

In der laufenden Saison hat der FC Bayern in der Bundesliga ungewöhnlich viele Punkte in der heimischen Allianz Arena liegen gelassen. Zwar sind die Münchner in dieser Spielzeit zuhause noch ungeschlagen, allerdings musste man sich in vier Ligaspielen gegen Frankfurt, Köln & Co. die Punkte teilen. Diese verhältnismäßig vielen Remis sind derzeit auch ein Grund für das spannende Titelrennen in der Liga.

Allianz Arena Choreo
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Ganz anders sieht das in dieser Saison allerdings in der Champions League aus. Mit dem 2:0-Erfolg gegen Paris Saint-Germain hat der FC Bayern nun 16 der letzten 18 Heimspiele in der Königsklasse gewinnen können. Zudem gewannen die Münchner in dieser CL-Saison bisher alle ihre Heimspiele, ohne dabei ein Gegentor hinnehmen zu müssen. Auch in der Fremde gaben sich die Münchner gegen Barcelona, Inter Mailand & Co. bisher keine Blöße. So kassierte die Nagelsmann-Elf lediglich nur zwei Gegentore in bisher acht CL-Spielen in dieser Spielzeit – ein absoluter Top-Wert!

Der gestrige 2:0-Erfolg gegen PSG hat auch gezeigt, dass die Heimstärke der Münchner eine von vielen großen Stärken in der laufenden CL-Saison ist. So kann der FC Bayern mit der heimischen Festung Allianz Arena in der Champions League noch weit kommen.

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