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Ein Sonderausschuss in Großbritannien sprach sich dafür aus, Trikot-Sponsoring im Bereich des Glücksspiels nicht nur bis 2023 zu verbieten, sondern gleichzeitig auch das Werben für Glücksspiele auf oder in der Nähe von Sportstätten und Sportplätzen zu verbieten.

Rund 110 Millionen Pfund werden die Vereine der Premier League und EFL an Sponsorengeldern verlieren, wenn Wettunternehmen keine Trikotwerbung mehr machen dürfen. Aktuell haben acht von 20 Spitzenvereinen Wettanbieter auf ihren Trikots – gerade einmal drei Mannschaften stehen nicht in Verbindung mit dem Glücksspiel. Auch im deutschsprachigen Raum ist der Fußball eng mit Sportwetten verwoben. Ob ein Werbe- und Sponsoring-Verbot auch hier bei uns möglich wäre, haben wir uns für diesen Artikel angesehen.

Werbegesichter haben ihre Verträge verloren

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag hat sich in Deutschland vieles geändert. Deutsche, österreichische und auch Schweizer Online Casinos regulieren den Markt vermehrt und versuchen, gegen illegale Anbieter vorzugehen. Legale Schweizer Online Casinos kann man zum Beispiel hier testen. Im deutschsprachigen Raum haben sich eigene Regulierungsbehörden etabliert, die sich unter anderem mit der Glücksspielwerbung befassen. Bekannte Werbegesichter wie Oliver Kahn dürfen mittlerweile nicht mehr mit Tipico zusammenarbeiten. Damit ist er nicht der einzige, denn allen Funktionären und Sportlern ist es mittlerweile untersagt, für Glücksspiele zu werben. So soll gewährleistet werden, dass Prominente nicht mehr zur Verharmlosung von Sportwetten und Spielsucht beitragen. Denn es ist kein Geheimnis, dass sich vor allem jüngere Menschen von Idolen und Influencern beeinflussen lassen.

Bislang kein Verbot von Banden- und Trikotwerbung

Immer mehr versucht man, Werbung für Sportwetten und andere Glücksspielen im deutschsprachigen Raum einzudämmen. In Großbritannien ist man schon einen Schritt weiter. Sollte das Verbot künftig wirklich umgesetzt werden, werden wir Spitzenteams wir Chrystal Palace, West Ham United oder Brentford künftig nicht mehr mit Wettanbieter-Werbung auf der Brus sehen. Abseits des Trikot-Sponsorings hängen Sportwetten-Anbieter ebenfalls eng mit einigen Clubs zusammen. Fast jedes Tram der Premier League arbeitet mit Wettfirmen zusammen, in der zweiten Liga sind es immerhin noch 15 Mannschaften.

In der Folge wird es in Großbritannien zu enormen Umsatzeinbußen kommen. Denkbar wäre ein ähnliches Verbot in Deutschland auch, bislang gibt es aber noch keine konkreten Pläne dazu. Sowohl auf den Stadien-Banden als auch Trikots darf momentan weiterhin Werbung platziert werden. Kritiker finden es dabei besonders bedenklich, dass Trikots beliebte Fanartikel sind, die gern von Jugendlichen getragen werden. Auch sie tragen dann auf den Fan-Trikots Glücksspielwerbung, obwohl sie nicht einmal volljährig sind und entsprechend gar nicht an Glücksspielen teilnehmen dürfen. In den Stadien sind sogar oft schon kleine Kinder zu sehen, die Trikots tragen – oder zumindest die Bandenwerbung das ganze Spiel über präsent vor Augen haben.

In Großbritannien reagierte die zuständige Kommission auf einen offenen Brief, in dem 20 Vereine das Glücksspiel-Sponsoring kritisierten und ein Verbot forderten. Auch im deutschsprachigen Raum werden die kritischen Stimmen immer lauter. Sportwetten sollten weniger verharmlost werden – und in der Werbung müsste ein Umdenken stattfinden, so heißt es. Ob die deutsche Glücksspielbehörde darauf reagieren wird, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß hängt Deutschland bei Glücksspiel-Entscheidungen im Vergleich zu anderen Ländern hinterher, könnte sich aber durchaus weiterhin ein Beispiel an Großbritannien nehmen und Schritt für Schritt neue Einschränkungen und Verbote etablieren. Das dürfte dann für deutsche Vereine ebenfalls enorme Verluste bedeuten, denn auch hierzulande sind Buchmacher wichtige Geldquellen für Fußballvereine.