Leon Goretzka und Robert Lewandowski
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Fußball und Kraftsport: Das passt für viele Menschen nicht zusammen. Auf der einen Seite sehen sie vor Muskelpaketen strotzende Bodybuilder, auf der anderen dagegen wendige und flinke Fußballer, für die Beweglichkeit von enormer Wichtigkeit ist. Kräftige und schwerfällige Abwehrspieler treffen auf rasante Stürmer, die sie schwindlig spielen. Doch das sind Klischees, die mit der Realität nur wenig bis gar nichts zu tun haben.

Vereinfacht gesagt: Wer Fußball spielt, sollte auch seine Muskeln trainieren. Alleine schon, um Verletzungen vorzubeugen. Ziel sollten jedoch keine massiven Muskelberge sein. Wichtiger ist es dagegen, systematisch vorzugehen. Doch wie anfangen? Viele, speziell Hobby-Kicker, suchen im Internet nach Informationen, wie sie am effektivsten trainieren können. Doch Vorsicht, die Qualität der Übungen ist von größter Wichtigkeit. Daher sollte bei den Tipps und der Wahl des Autoren besondere Sorgfalt an den Tag gelegt werden.

Das Ziel so mancher Kraftsportler sind vorzeigbare Muskelpakete. Ob einem das gefällt oder nicht, ist eher eine ästhetische Frage. Im Fußball helfen „aufgepumpte“ Arme jedoch wenig. Masse ist in diesem Fall nicht mit Klasse gleichzusetzen. Spritzigkeit und Schnelligkeit gehen verloren. Im direkten Duell kommt man dann – auch aufgrund der Gewichtszunahme – den berühmten Schritt zu spät.

Um sich im Zweikampf mit seinem Gegenspieler durchzusetzen, sind andere Eigenschaften erforderlich. Wer sich nicht wegschieben lassen möchte, benötigt vor allem eine gute Rumpfstabilität. Das Training sollte daher in erster Linie aus fußballspezifischen Übungen bestehen. Diese lassen sich mit Geräteunterstützung durchführen, aber auch ohne. Dann wird mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Bekannt sind vielen die Kniebeuge oder der Liegestütz. Dabei handelt es sich um das sogenannte Bodyweight Training, das auch Hobby-Kickern weiterhilft.

Fußballer, die den Weg ins Fitness-Studio wählen, sollten sich dort einen entsprechenden Trainingsplan erstellen lassen. Um sich selbst nicht zu überfordern, empfiehlt es sich, an den Tagen, an denen man auf dem Fußballplatz steht, nicht zusätzlich das Gym aufzusuchen. Das gilt insbesondere vor einem Spiel. Gerade dann wird die ganze Energie für die anstehenden 90 Minuten benötigt.

Regelmäßigkeit ist auch beim Krafttraining entscheidend. Ein- oder zweimal in der Woche sollte man seine Übungen durchführen. In der Saisonpause, wenn keine Spiele anstehen, lässt sich die Intensität erhöhen.

Doch welche Körperpartien sollten Fußballer speziell kräftigen? Kleinere Verletzungen entstehen nicht nur an den Beinen, sondern häufig auch an Rumpf und Rücken. Eine starke Muskulatur beugt dem vor. Der Oberkörper gewinnt an Stabilität. Gezielter Muskelaufbau durch Kraftsport lässt Fußballer zudem nicht langsamer, sondern schneller werden. Wichtig ist vor allem ein individualisiertes Trainingskonzept.