Corentin Tolisso
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Trotz einiger Fehltritte und teilweise einer Leistung, die Bayernfans nicht von ihrem Team sehen wollen, schaffte es der FC Bayern erneut auf den Olymp und gewann die Meisterschaft. Doch anders, als beispielsweise in England, wo sich zwei Topteams bis zum Schluss fast auf die Füße treten, so dicht liegen sie beieinander, war die Meisterschaft der Bayern auch in dieser Saison schon länger besiegelt. Was sagt das eigentlich über die Bundesliga im Gesamten aus?

Die Konkurrenz war gnädig

Den Titel »Vizekusen« hat Bayer Leverkusen schon vor Jahren ruhmreich erworben. Einen ähnlichen Titel dürfte auch der BVB in den Händen haben, denn wieder einmal vollbrachten es die Dortmunder, sich jedem Ausrutscher der Bayern solidarisch anzuschließen und die Chance nicht zu nutzen. Aber warum ist das Verfolgerfeld keine echte Konkurrenz?

  • Angst vor dem Ruhm? – diese Überlegung ist Fans wohl schon häufiger durch den Kopf gegangen, wenn gerade die Dortmunder Punkte liegen lassen. Es scheint fast, als würde die Konkurrenz zurückrudern, sobald der Weg an den Münchnern vorbei möglich ist.
  • Fehlende Abgeklärtheit – während die Bayern selbst in schlechten Spielen meist das Gefühl hinterlassen, dass sekündlich ein Schalter umgelegt werden könnte, fehlt der Konkurrenz die Abgeklärtheit. Wird der Druck zu stark, treten Fehler und Schwächen auf, die wiederum die Bayern gekonnt ausnutzen.
  • Einmannkonzentration – Leverkusen mit Schick (und zuvor Wirtz), der BVB mit Haaland – etliche Verfolger konzentrieren das gesamte Spiel auf einen einzigen Spieler und können dessen Ausfall nicht verkraften. Besonders deutlich wurde dies bei Dortmund, wann auch immer Haaland ausfiel.

Abseits der Versäumnisse der Verfolger kann der FC Bayern zwar diese Saison nicht auf einen grandiosen Erfolg deuten, doch die Meisterschaft ist dennoch absolut verdient.

Was haben die besten Bundesliga Wettanbieter gesagt?

Letztendlich ist eine Wette bei den Buchmachern seit mehreren Jahren gesetzt: Die wahrscheinlichste Meisterschaft geht an die Bayern. Die Quoten waren dementsprechend, dennoch sprachen die erfahrensten Buchmacher auch einigen Verfolgern Chancen aus. Unter betrugstest.com/wettanbieter werden die verschiedenen Anbieter für die Bundesliga Wetten und ihre Quoten genauer durchleuchtet.

Hier die Annahmen für die Verfolger:

  • BVB – der BVB war als klassischer Konkurrent gesetzt, mit Quoten, die auf den ärgsten Verfolger schließen ließen. Letztendlich ist es anders gekommen, was vermehrt an der schlechten Abwehr der Borussen lag, wie auch an der schwankenden Leistungen.
  • RB Leipzig – auch der Verein galt als direkter Konkurrent, zumindest vor der Saison. Durch die schwache erste Saisonhälfte sanken die Chancen und damit die Quoten. Die verlorenen Punkte zu Beginn ließen sich auch nicht mehr wettmachen, immerhin reichte es zum Ende hin gerade so für die Champions League.
  • Leverkusen – auch sie werden immer genannt, obwohl hier schon ein gewisser Abstand gewahr wird. Für einige Wochen sah es dieses Mal allerdings sehr gut aus, wenngleich im Verlauf der Saison der Abstand zur Spitze wuchs.

Auch in der kommenden Saison werden die Bayern bei den Buchmachern wieder die Topquote haben. Die Erfahrung der letzten zehn Jahre zeigt nun mal, dass die Münchner ein Meisterschaftsgarant sind.

Dürfte die Gesamtqualität im nächsten Jahr steigen?

Klassische Zweitligisten kommen dieses Mal nicht in die Erste Liga, ganz im Gegenteil: Mit Werder Bremen und Schalke steigen zwar Bundesligisten nach nur einem Jahr im Unterhaus wieder auf. Doch steigt dadurch auch die Qualität? Ein Überblick:

  • Finanzen – sicherlich haben beide Vereine einen höheren Etat als beispielsweise Fürth oder Darmstadt. Dennoch stehen beide Clubs nicht auf den solidesten Standfüßen und werden sich bei Weitem nicht so verstärken können, wie die dauerhaft oben etablierten Bundesligisten. Zudem orientierten sich beide Clubs schon vor dem Abstieg in Richtung Tabellenkeller, was sich auf die TV-Gelder auswirkte.
  • Spielerverkäufe – die Bundesliga verliert einen, wenn nicht gleich zwei Top-Spieler. Auch darunter leidet die Qualität der Liga. Ob der BVB den Haaland-Transfer völlig wettmachen kann, ist offen. Sollte Lewandowski die Bayern tatsächlich verlassen, verlieren sie einen Torgaranten, der schon aufgrund seiner langen Bayern-Zugehörigkeit schwer zu ersetzen sein wird.
  • Nebenbuhler – diese Saison war, abseits der Meisterschaft, durchaus spannend. Vereine schafften es auf die Europa-Plätze, teils fast in die Champions League, mit denen wohl kaum jemand gerechnet hätte. Immerhin stiegen die Geißböcke in der Vorsaison fast ab, nun spielen sie europäisch. Könnten diese Clubs plötzlich auch im Titelkampf mitmischen? So verlockend der Gedanke aus Gründen der Abwechslung auch sein mag, so unwahrscheinlich ist es. Die Doppelbelastung wird den Clubs auf den Füßen stehen, wie Eintracht Frankfurt fulminant beweist.

Generell darf die Gesamtqualität der Bundesliga aber nicht von der Spitze allein abhängig gemacht werden. Obwohl Oliver Kahn sich letztlich dementsprechend äußerte, wird bei diesen Aussagen vergessen, dass einzig die Fans eines einzelnen Vereins über Langeweile klagen – und schon darum gebeten werden mussten, nicht vor der Vergabe der Meisterschale die Ränge zu verlassen. Der Rest der Liga war spannend und von Kämpfen geprägt, was die Liga letztendlich wieder aufwertet.

Allianz Arena
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Wie solche Nebenschauplätze interessant sein können, zeigen die Beispiele der beiden unteren Ligen: Die Zuschauerzahlen stiegen in den vergangenen Jahren an. Dennoch muss sich auch die Bundesliga behaupten und auf lange Sicht zusehen, dass ein echter Titelkampf geboten wird. Ansonsten könnte es geschehen, dass bald eher vom obligatorischen Meister und dem Meister der Liga gesprochen wird – ein Spruch, der in Fankreisen längst nicht unüblich ist.

Fazit – die Verfolger müssen aufholen

Ob es für Fans des FC Bayern tatsächlich ein Genuss ist, kaum Spannung zu erleben, darf bezweifelt werden. Die meisten Fans wünschen sich ein echtes Rennen mit Kampf, Ungewissheit und der daraus resultierenden Freude, wenn es mit dem Titel klappt. Dieser Ball liegt jedoch bei der Konkurrenz. Entscheiden die sich auch in der kommenden Saison dagegen, die Punkte zu ergreifen, die der FCB liegen lässt, könnten die Buchmacher mit ihren Quoten schon in den nächsten Wochen wieder recht haben: Die Meisterschale bleibt (kommt) zur Säbener Straße und der Bundesligatitel Nummer 11 in Folge wird vergeben.