Nach den Ausfällen von Davies und Hernandez: Wie formiert Nagelsmann die Bayern-Defensive?
Mit Lucas Hernandez und Alphonso Davies werden zwei (wichtige) Bayern-Spieler den Saison-Auftakt verletzungsbedingt verpassen. Durch die beiden Ausfälle wird Julian Nagelsmann, direkt zum Start in die neue Saison, gezwungen seine Defensive umzubauen. Nutznießer davon könnten Neuzugang Omar Richards und Top-Talent Tanguy Nianzou werden.
Während die Bayern bei Hernandez und Davies keinerlei Angaben zur Ausfalldauer gemacht haben, werden die beiden Abwehrspieler Medienberichten zufolge wochenlang fehlen. Bei Hernandez sind es laut „kicker“ aller Voraussicht nach sechs Wochen, bei Davies laut der „BILD Zeitung“ mindestens vier.
Unabhängig davon wie lange die beiden genau ausfallen, zum Saisonauftakt am 6. August im DFB-Pokal gegen den Breme SV stehen beide nicht zur Verfügung. Auch der Liga-Auftakt am 13. August gegen Borussia Mönchengladbach und der DFL Supercup am 17. August gegen Borussia Dortmund sind stand heute sehr unwahrscheinlich.
Nagelsmann hat Zeit die Ausfälle zu kompensieren
Auch wenn die Ausfälle ein Rückschlag für Nagelsmann sind, hat der 33-jährige noch genügend Zeit diese bis Anfang August zu kompensieren. Die Bayern werden im Juli insgesamt vier Testspiele absolvieren, somit hat die (neue) Abwehrreihe ausreichend Gelegenheiten sich einzuspielen.
Die größten Nutznießer werden aller Voraussicht nach Neuzugang Omar Richards und Tanguy Nianzou sein. Beiden winkt durch die Ausfälle von Davies und Hernandez deutlich mehr Einsatzzeiten als geplant. Während Richards Davies hinten links ersetzen wird, hat Nianzou gute Aussichten für Hernandez ins Abwehrzentrum neben Dayot Upamecano zu rücken. Mit Niklas Süle steht Nagelsmann zwar bald ein weiterer Innenverteidiger zur Verfügung, der 25-jährige steigt jedoch nach seinem EM-Urlaub verspätet in die Vorbereitung ein.
Gleiches gilt auch für die rechte Abwehrseite. Stammspieler Benjamin Pavard wird erst am 26. Juli wieder in München erwartet. Es ist fraglich ob Nagelsmann den Franzosen ohne Vorbereitung auf Anhieb spielen lässt. Somit dürfte Bouna Sarr, wie in der Vorsaison, die erste Spiele auf der Rechtsverteidiger-Position gesetzt sein. Für den 29-jährigen Franzose wäre dies zeitgleich (eine neue) Chance sich zu beweisen.
Im Notfall kommt die Dreierkette zum Einsatz
Sollte das „Experimente“ mit Sarr, Richards und Nianzou sich nicht bewähren, hätte Nagelsmann eine weitere Option: Der FCB-Coach könnte von einer Viererkette auf eine Dreierkette umsteigen. Das dies in der kommenden Saison hin und wieder geschehen wird hat Nagelsmann bereits angedeutet. Aber auch solch eine Systemumstellung birgt Risiken, da die Münchner derzeit nicht unbedingt das geeignete Spielermaterial dafür haben und man kaum Zeit hat das neue System einzuspielen.