Hoeneß mit Rundumschlag gegen Spielerberater: „Da wird Politik auf dem Rücken der Vereine betrieben“
Spielerberater haben in der Vergangenheit an Einfluss gewonnen. Schon lange gehört zum Selbstverständnis eines erfolgreichen Profi-Kickers auch, einen Spielerberater von hohem Renommee an seiner Seite zu wissen. Mino Raiola, Pini Zahavi und Volker Struth habe sich einen solchen Ruf über die Jahre erarbeitet. Geldgier und unredliche Praktiken ist leider oftmals Teil des Handwerks der Berater. Uli Hoeneß schmeckt diese Entwicklung überhaupt nicht.
Feuer und Wasser. Gut und Böse. Uli Hoeneß und Spielerberater. Dabei handelt es sich in allen drei Fällen um naturgegebene Gegensätze. Und Hoeneß macht keine Anstalten daran in naher Zukunft etwas ändern zu wollen. Im Podcast „11 Leben“ wettert der Ehrenpräsident des FC Bayern gegen die Vorgehensweise mancher Berater in Bezug auf Spielerverträge. Er wirft diesen eine selbstsüchtige und zutiefst frevelhafte Praxis vor: „Der neueste Trend ist, dass die Spielerberater sagen: ‚Wenn du hart genug bist und das letzte Jahr aushältst, dann kannst du das große Geld verdienen. Weil das, was die an Ablösesumme kassieren, können wir uns selber in die Tasche stecken.“
„Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung“
Vereine sind, um zu überleben auf die Erlöse aus Spielerverkäufen angewiesen. Uli Hoeneß plädiert deshalb für Regularien, um eine Verstetigung dieser Praxis zu verhindern. Hoeneß ordnet ein: „Und das ist eine ganz gefährliche Entwicklung. Mein Bauch sagt mir, dass das so nicht weitergehen kann. Man muss man sich Gedanken machen, wie man das juristisch reglementieren will. Denn da wird Politik betrieben auf dem Rücken der Vereine. Das ist Wahnsinn.“
Hoeneß weiter: „Ich habe eine Liste gesehen mit Spielerverträgen, die nächstes Jahr ablösefrei auslaufen. Da stecken nur die Berater dahinter, weil die die Spieler praktisch mehr oder weniger anhalten, die Verträge auslaufen zu lassen und damit vielen Vereinen die Existenzgrundlage wegnehmen.