Wendepunkt für Bayern-Neuzugang? Mazraoui überzeugt gegen Barça

Dominik Hager
Foto: Getty Images

Noussair Mazraoui ist beim FC Bayern angekommen. Das ist spätestens seit seiner starken Leistung gegen den FC Barcelona klar. Der Marokkaner wurde nach knapp 20 Minuten für den verletzten Benjamin Pavard eingewechselt und gehörte am Dienstagabend zu den besten Münchnern.



Die ersten Wochen im Bayern-Trikot liefen für Ajax-Neuzugang Noussair Mazraoui noch nicht nach Plan. Julian Nagelsmann entschied sich regelmäßig für Benjamin Pavard, der seinen Platz Woche für Woche mit starken Leistungen rechtfertigte. Dem Marokkaner bescheinigte der Bayern-Coach hingegen noch taktische Mängel in der Defensiv-Bewegung. Nun scheint sich Mazraoui aber von seinen Defiziten befreit zu haben. Bereits gegen den VfB Stuttgart gehörte der Rechtsverteidiger bis zu seiner Auswechslung zu den stärksten Münchnern. Beim CL-Kracher gegen die Katalanen legte er gleich nochmals eine Schippe drauf.

Der 24-Jährige wusste vor allem im Zweikampfverhalten zu gefallen, wo er fünf von sechs Duellen für sich entschied und unter anderem kurz vor der Pause grandios gegen Lewandowski rettete. Zudem schaltete er sich immer wieder in die Offensive ein und schaffte es auch unter Bedrängnis mit klugen Pässen den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Für seine bärenstarke Leistung erhielt er sogar die „FCBINSIDE-Note“ 1.

Mazraoui vor weiteren Startelf-Einsätzen: Wie verändert sich das Bayern-System?

Wir können davon ausgehen, dass Mazraoui in den nächsten Wochen wesentlich mehr Spielzeit als bislang erhält. Zum einen weiß Nagelsmann inzwischen, dass er dem Neuling vertrauen kann und zum anderen sorgen die Verletzungsprobleme in der Bayern-Abwehr automatisch dafür. Selbst wenn Pavard spätestens nach der Länderspielpause wieder mit dabei ist, wird der Franzose nach der Hernández-Verletzung womöglich ab und an in der Innenverteidigung aushelfen. Bestätigt Mazraoui seine Leistungen, wird es für Pavard zudem nicht ganz so leicht, seinen Platz rechts hinten zu halten.

Ein Wechsel von Pavard zu Mazraoui stellt jedoch taktisch einiges auf den Kopf. Der Marokkaner ist schließlich niemand, der sich bei Bayern-Ballbesitz hinten einreiht und gemeinsam mit den beiden Innenverteidigern im Dreier-Verbund absichert. Demnach müsste auch der zuletzt sehr offensive Davies seinen Fokus ein wenig mehr auf die Abwehrarbeit legen. Nagelsmann wird jedoch auch dafür eine Lösung finden, schließlich hat man Mazraoui ja nicht kopflos verpflichtet, sondern verfolgt mit diesem einen klaren Plan. Das Bayern-Spiel ist mit dem Marokkaner weniger asynchron als mit Pavard, was die Unberechenbarkeit über die Flügel fördert. Welches Modell letztlich besser ist, werden die nächsten Monate zeigen.

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