FCB Frauen

Erster Schritt in Richtung Königsklasse: FCB Frauen gewinnen bei Real Sociedad

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Foto: FC Bayern

Am gestrigen Dienstagabend konnten die FC Bayern Frauen in der 2. Qualifikationsrunde den ersten Schritt in Richtung UWCL-Gruppenphase machen. So gewannen die Münchnerinnen das intensive Hinspiel gegen Real Sociedad mit 1:0 (1:0) und zeigten sich anschließend zufrieden mit der Ausgangssituation für das Rückspiel in München.



Vor knapp 11.500 Zuschauern im Estadio Anoeta schickte Trainer Alexander Straus seine Mannschaft mit zwei personellen Veränderungen in die Partie. Im Vergleich zum Bundesligaauftakt in Frankfurt begann in der Offensive Linda Dallmann für die Kapitänin Lina Magull und Sydney Lohmann ersetzte die kranke Sarah Zadrazil.

Bayern belohnen sich für eine starke erste Hälfte

Es war ein munterer Beginn im Baskenland. Die Bayern kamen gut in die Partie und übernahmen insbesondere in den Anfangsminuten das Spielgeschehen. So gehörte die erste sehenswerte Chance auch den Münchnerinnen. In der achten Spielminute erhielten die Bayern einen Freistoß aus aussichtsreicher Position. Caro Simon schnappte sich das Spielgerät und visierte mit ihrem Schuss, 20 Meter vor dem Tor, den oberen rechten Winkel an, doch schoss knapp drüber.

Nach den Anfangsminuten kamen auch die spanischen Vize-Meisterinnen besser in die Partie und so entwickelte sich das Qualifikationsspiel zu einem offenen Schlagabtausch. Chancen auf beiden Seiten, doch die aussichtsreicheren Chancen hatten die Bayern. Allerdings konnte die Mannschaft von Alexander Straus noch kein großes Kapital aus ihren Großchancen schlagen. So beispielsweise auch Linda Dallmann in der 30. Spielminute, die nach einem langen Ball von Torhüterin Mala Grohs frei auf das Tor der Baskinnen zu lief. Aus kurzer Distanz, halb rechts vor dem Tor, visierte die Nationalspielerin das lange Toreck an, doch scheiterte am Pfosten.

Die beste spielerische Phase der Bayern waren die letzten zehn Minuten vor der Pause. So drängte die Mannschaft von Trainer Straus die Baskinnen tief hinten rein, sodass diese kaum noch für Entlastung sorgen konnten. Mit dem Pausenpfiff belohnte Stürmerin Lea Schüller den bisher guten Auftritt der Münchnerinnen und erzielte die verdiente Führung. Nach einem sehenswerten Steckpass von Klara Bühl läuft Lea Schüller frei auf die spanische Schlussfrau Elene Lete zu und schob den Ball überlegt zur 1:0-Führung ein. Mit einer verdienten, aber knappen Führung für die Münchnerinnen ging es dann für beide Mannschaften in die Kabinen.

Bayern rettet das Ergebnis über die Zeit

Nach dem Seitenwechsel kamen die Spanierinnen besser aus der Pause und bestimmten das Spielgeschehen, doch die Bayern warteten auf gute Umschaltmöglichkeiten. So auch in der 51. Spielminute. Nach einem schnell gespielten Konter tauchte Schüller aus spitzen Winkel vor Lete auf und versuchte sie mit einem Lupfer zu verladen. Am zweiten Pfosten lauerte die mitgelaufene Giulia Gwinn, allerdings konnte die Nationalspielerin unter zu großer Bedrängnis den Ball nicht über die Linie drücken.

Insbesondere bis zur 60. Spielminute muss sich die Mannschaft von Trainer Alexander Straus die mangelnde Chancenverwertung vorwerfen lassen. So schafften es die Münchnerinnen nämlich nicht ihr großes Chancenplus in Tore umzuwandeln und Real Sociedad den Zahn zu ziehen. Nach der anfänglichen Druckphase der Bayern kamen die Baskinnen nun auch vermehrt in gute Abschlusssituationen und drängten auf den Ausgleich. Insbesondere in der Schlussviertelstunde war der Mannschaft von Trainer Straus anzumerken, dass diese intensive Partie einige Kräfte gekostet hat. So konnten die Bayern nur noch selten für die nötige Entlastung sorgen und die Spanierinnen waren dem Ausgleich nun näher als die Roten dem zweiten Tor.

Die womöglich größte Chance der Baskinnen hatte in der 65. Spielminute die Kapitänin Nerea Eizagirre. Die Offensivspielerin kam aus gut 20 Metern frei zu Abschluss und knallte den Ball an die Latte. In der Situation war sogar Torhüterin Mala Grohs noch entscheidend dran und legte den Ball somit ans Aluminium. Mit einer geschlossenen und leidenschaftlichen Defensivleistung retteten die Münchnerinnen das Ergebnis allerdings über die Zeit und gewinnen das Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde mit 1:0.

“Wir haben gewonnen und darüber sind wir glücklich”

Nach dem Schlusspfiff zeigten sich die Bayern glücklich über das gute Ergebnis, aber auch ein wenig kritisch, was die Chancenverwertung anging. “Wir sind froh über den Sieg und die gute Ausgangssituation für das Rückspiel. Wir hatten unsere Chancen – einige hundertprozentige, wenn wir die machen, dann wird es im Laufe des Spiels einfacher. So hatten wir bis zur 93. Minute sehr viel Druck von Real Sociedad. Da müssen wir schauen, wie wir das besser machen können”, so Klara Bühl nach der Partie.

Ähnlich wie die Nationalspielerin Bühl sah auch Trainer Alexander Straus das Hinspiel zwischen zwei europäischen Top-Mannschaften: “Wir haben gewonnen und darüber sind wir glücklich. Aber mit unserer Leistung bin ich nicht ganz zufrieden. Zwischenzeitlich haben wir zu wenig Kontrolle in unserem Spiel gehabt und den Ball zu früh verloren. Für diese Probleme müssen wir Lösungen finden.”

Schon am Sonntag geht es für die Bayern in der Bundesliga weiter. Zum ersten Heimspiel der neuen Saison empfangen die Münchnerinnen den SV Werder Bremen, bevor es dann zum Rückspiel gegen Sociedad kommt.

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Glückwunsch, Mädels!

Solange die Ergebnisse stimmen, verschaffen sie sich Luft, um sich in die Saison reinzuarbeiten. Reicht ja, wenn sie im Laufe der Saison ihren Rhythmus finden mit trainerwechsel und so. Lohmann finde ich auch richtig stark.

Schade, das das Rückspiel auf dem kleinen FC Bayern Campus und NICHT in der Allianz-Arena stattfinden soll.
Damit der Frauenfussball in Deutschland der spanischen, englischen und französischen Liga nicht noch jahrelang weiter hinterherhinkt, wünsche ich mir für die diesjährige Champions League Gruppenphase, das die Allianz-Arena in dieser CL-Saison, schon wegen der Athmosphäre, zum ersten Mal Spielort aller Heimspiele wird, auch um alle Mittel auszuschöpfen, um im Wettbewerb möglichst weit kommen zu können.
Dazu stelle ich mir vor, pro CL-Heimspiel 30000 Karten kostenlos an Schulen abzugeben und den überwiegenden Rest der Karten an sonstige Einrichtungen und “Jedermann” zum Werbetarif von 3-5 Euro anzubieten, um dadurch das Stadion möglichst ausverkauft zu bekommen und damit bereits Werbung für den Stadionbesuch in der CL-Saison 23/24 zu betreiben.

An Übertragungsrechten ausverkaufter CL-Spielen im Frauenfussball könnten wiederum öffentlich-rechtliche Sender Interesse zeigen, da die Männerwettbewerbe ja bereits unerschwinglich geworden sind.
Ich sehe ein hohes Vermarktungspotenzial im Frauenfussball, aber nur bei ausgelasteten Stadien.

Jonas Gerhartz
Als gelernter Sportjournalist verfolgt Jonas intensiv die Entwicklungen rund um den FC Bayern. Dabei deckt er schriftlich nicht nur die News über den deutschen Rekordmeister ab, sondern berichtet auch über die Frauenmannschaft des FC Bayern.