Matthäus über die Müller-Debatte: „Lasst ihn dort spielen, wo er seine Stärken hat“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Für Thomas Müller lief es in den vergangenen Monaten nicht wirklich rund. Weder beim FC Bayern, noch für die DFB-Elf bei der Fußball-WM in Katar. Der 33-Jährige plagte sich mit zahlreichen Problemen herum und droht seinen einstigen Stammplatz unter Julian Nagelsmann zu verlieren. Dem Vernehmen nach plant der Bayern-Coach mit Müller in der Rückrunde primär als Stürmer und nicht mehr als Zehner. TV-Experte Lothar Matthäus ist kein Freund davon Müller im Sturmzentrum aufzustellen.

Mit 22 Torbeteiligungen in 22 Spielen ist Jamal Musiala der Top-Scorer beim FC Bayern. Der 19-Jährige befindet sich seit Monaten in absoluter Top-Form und ist nicht mehr aus der Startelf der Münchner wegzudenken. Das Problem: Musiala fühlt sich auf der zentralen Position im offensiven Mittelfeld am wohlsten. Jene Position die Thomas Müller in den vergangenen Jahren fest in seiner Hand hatte.

„In der Spitze ist Thomas falsch aufgehoben“

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist Musiala unter Julian Nagelsmann auf den „Zehn“ gesetzt. Müller hingegen soll künftig vermehrt als Stoßstürmer mit Eric Maxim Choupo-Moting um einen Platz in der ersten Elf konkurrieren. Laut Lothar Matthäus wäre dies eine fatale Entscheidung: „Damit tut man Thomas keinen Gefallen, da vorne ist er falsch aufgehoben. Lasst ihn dort spielen, wo er seine Stärken hat. Thomas gehört hinter die Spitze, wie früher im Zusammenspiel mit Robert Lewandowski“, sagte der „Sky“-Experte im Gespräch mit dem „kicker“.

Auch wenn Musiala derzeit der einzige Bayern-Spieler mit „Weltklasse“-Format sei, dürfe man Müller laut Matthäus keinesfalls zu früh abschreiben. Der 61-Jährige hofft zudem, dass der Ur-Bayern nicht endet wie einst Lukas Podolski: „Ich möchte ihn nicht in der Rolle eines Lukas Podolski erleben: dabei sein und in der 90.Minute als Joker einen Einsatz für die Statistik.“

Nagelsmann stärkt Müller den Rücken

Nagelsmann will sich bei Müller und dessen Rolle nicht in die Karten schauen lassen. Laut dem Bayern-Coach kann der Weltmeister von 2014 sowohl auf den Zehn als auch in vorderster Front spielen. Klar ist: Müller wird unter Nagelsmann nicht zum Dauerreservisten degradiert: „Thomas macht einen sehr guten Eindruck. Wir haben extrem viele Spiele und brauchen jeden Spieler in einer Top-Verfassung. Thomas ist fest in meinen Gedanken, so wie alle Spieler. Wir brauchen ihn und sind froh, dass er wieder dabei ist“, betonte dieser nach dem Winter-Trainingslager in Doha.

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