Stress mit Cancelo? Guardiola: „Werde kein schlechtes Wort über ihn sagen“

Tony Poland
Foto: Getty Images

Mit 149 Spielminuten und zwei Startelf-Einsätzen seit seinem Wechsel von Manchester City nach München, hat sich der Wunsch von Joao Cancelo nach mehr Einsatzzeit bislang erfüllt. Angeblich entschied sich der Portugiese aufgrund eines Streits mit Pep Guardiola für einen, zumindest vorerst befristeten, Abgang von der Insel. „Alles Quatsch“ meint der City-Trainer.

Für den FC Bayern entpuppt sich Star-Neuzugang Joao Cancelo immer mehr zur erhofften Verstärkung. Sowohl beim Pokalsieg in Mainz als auch beim Bundeliga-Dreier in Wolfsburg lieferte der Defensiv-Allrounder als rechter Schienenspieler sowie als Rechtsverteidiger eine starke Vorstellung. Pep Guardiola dürfte die Leistungen seines jahrelangen Schützlings genau registriert haben. Schließlich ließ der spanische Fußballlehrer Cancelo zuletzt auf der Bank schmoren. Und das, obwohl der 28-Jährige seit Jahren zum festen Stammpersonal der Citizens gehörte. Folge: Cancelo wurde aufgrund mangelnder Spielminuten immer unzufriedener, legte sich mit Guardiola an und flüchtete an die Isar.

Weltmeisterschaft kostet Cancelo den Stammplatz

So zumindest die Version, die in den vergangenen Wochen durch die Medien ging. Bis sich Guardiola am Wochenende erstmals zum Sachverhalt äußerte. „Er liebt es zu spielen. Er ist ein Typ, der spielen muss, um glücklich zu sein. Er will jedes Spiel machen, in München kann er das hoffentlich“, brach der Katalane auf einer Pressekonferenz sein Schweigen. In Manchester hockte Cancelo seit dem 22. Dezember fast nur noch auf der Bank, die letzten drei Pflichtspiele durfte der Ausnahme-Kicker gar nicht mehr spielen.

„Wir haben nach der WM die Strukturen in unserem Spiel ein bisschen verändert und ich habe anderen Spielern mehr Spielzeit gegeben. Und mit hat gefallen, was ich auf dem Platz gesehen habe“, verriet der 52-Jährige.

Rückkehr nach England? Guardiola schwärmt: „Ein außergewöhnlicher Spieler“

Leidtragender des Systemwechsels im City-Spiel war Cancelo. Das Tischtuch scheint allerdings nicht zerschnitten, das Verhältnis auch weiterhin intakt. „Ich werde kein schlechtes Wort über ihn sagen. Seine Arbeitseinstellung, seine Leidenschaft, seine Liebe zum Fußball, seine Fähigkeiten. Jeder weiß das“, schwärmte Guardiola. „Bayern wollte ihn, weil er ein außergewöhnlicher Spieler ist. Ich wünsche ihm für die kommenden Monate das Beste.“ Immerhin war Cancelo seit seinem Wechsel von Juventus Turin zu den Citizens im August 2019 in 154 Pflichtspielen maßgeblich an zwei Premier-League-Titeln und zwei Ligapokal-Triumphen beteiligt.

Was ab Sommer nach Ablauf der Leihfrist passiert, steht bekanntlich noch in den Sternen. Erst kürzlich erklärte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic, dass eine Cancelo-Kaufoption in Höhe von 70 Millionen Euro für den deutschen Rekordmeister nur schwer umzusetzen sei. Gut möglich aber, dass sich beide Seiten dennoch einigen. Besonders wenn der portugiesische Nationalspieler weiterhin so performt.

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