Neu-Trainer Thomas Tuchel will unbedingt alle drei Titel in dieser Saison nach München holen. Dafür braucht er Spieler in absoluter Top-Form. Vor allem Leroy Sane spielt in den zukünftigen Planungen eine gewichtige Rolle.
Bereits am ersten Trainingstag am Dienstag ließ Thomas Tuchel erkennen, was er ab sofort mit Leroy Sane vorhat. Der neue Übungsleiter trat dem Sorgenkind noch unmittelbar vor dem Warmlaufen leicht in den Hintern. Eine Geste mit Symbolcharakter! Nach Trainingsende zitierte Tuchel den 27-Jährigen zu einem mehr als zwölfminütigen Einzelgespräch und redete sowohl locker als auch fordernd auf ihn ein. Die Botschaft ist klar: „Ich brauche dich in bester Verfassung, ich glaube an dich und wir bekommen das hin!“ Dafür will der 47-Jährige den Offensivspieler laut „Bild Zeitung“ zukünftig wieder als Flügelspieler und nicht mehr im Zentrum einsetzen. Schließlich holte der FC Bayern Sane genau für diese Position im Sommer 2020 von Manchester City.
FCB braucht den Hinrunden-Sane
Auch Hasan Salihamidzic und Co. hoffen, dass Tuchel den Nationalspieler wieder flott bekommt. Denn die Hinrunde von Sane war mit wettbewerbsübergreifend zehn Treffern und sechs Vorlagen bärenstark. Der Angreifer war einer der Unterschiedsspieler in der Offensive des deutschen Rekordmeisters. Seit Rückrundenbeginn ist er jedoch kaum wiederzuerkennen. Die Leistungen auf dem Platz sind rätselhaft schwach, abseits des Rasens sorgte der DFB-Star mit seiner Unpünktlichkeit für Schlagzeilen.
Immerhin sucht Sane nach „Sport1“-Angaben die Gründe für die mangelhaften Auftritte in erster Linie bei sich selbst. Man darf nicht vergessen, dass sich Julian Nagelsmann öffentlich stets vor seinen Ex-Spieler stellte und ihm trotz des Formtiefs unter anderem einen England-Trip während der ersten Woche der Länderspielpause zu Frau und Kindern genehmigt hatte. Dort soll Sane allerdings auch fleißig ein individuelles Trainingsprogramm mit einem Personal-Trainer durchgezogen haben.
Nach Neymar und Mbappe: Jetzt auch Sane?
Dass Tuchel mit besonders schwierigen und empfindsamen Charakteren umgehen hat, hat er in seiner Laufbahn eindrucksvoll bewiesen. In Dortmund pushte er etwa Ousmane Dembele und Pierre-Emerick Aubameyang zu Höchstleistungen, in Paris baute er ein ganz besonders Verhältnis zu Neymar und Kylian Mbappe auf. Die beiden Hochkaräter dankten es ihm mit Top-Leistungen und Toren am Fließband. Auf diesen Effekt bauen jetzt auch die Bayern-Bosse. Speziell in diesem Punkt dürfte Tuchel aufgrund der gemachten Erfahrungen und des dadurch gewonnenen Standings inmitten von Superstars dem geschassten Nagelsmann durchaus voraus sein.