Der FC Bayern München in der Krise. Beim 1. FSV Mainz 05 unterlag die Mannschaft von Thomas Tuchel nach einer spielerisch schwachen Vorstellung mit 1:3 (1:0). Mané sorgte in der 29. Minute zwar für die Führung der Gäste. Doch im zweiten Durchgang wurden die Münchener von starken Hausherren in die Schranken gewiesen. Ajorque (66.), Barreiro (73.) und Aarón (79.) drehten die Begegnung in einen verdienten Sieg.
Vier Wechsel nahm Thomas Tuchel im Vergleich zum 1:1 in der Champions League gegen Manchester City vor. Pavard fehlte aufgrund einer Gelbsperre, für Sané und Coman blieb nur ein Platz auf der Bank. Choupo-Moting stand wegen einer Kniereizung gar nicht erst im Kader. Dafür begannen Davies, Stanišić, Mané und Müller.
Die Bayern-Abwehr bildeten heute auf der rechten Seite Stanišić, in der Zentrale Upamecano und de Ligt auf links. Davies links und Cancelo rechts agierten gegen die Mainzer als Schienenspieler.
Bereits nach acht Minuten war Tuchel jedoch schon gezwungen, die Mannschaft umzubauen. Nach einem Sprint fasste sich Davies an den Oberschenkel und zeigte an, dass es für ihn nicht mehr weiterging. Mazraoui kam für den Kanadier in die Partie und ging auf die rechte Seite. Cancelo rückte dafür nach links.
In der 14. Minute wurde es erstmals brenzlig vor dem Tor der Hausherren. Mané passte quer auf Müller, der gerade noch von Widmer geblockt wurde. Nur eine Minute später stand der Senegalese erneut im Mittelpunkt. Nach einem Zuspiel von Musiala lupfte er den Ball über Zentner ins Tor. Schiedsrichter Zwayer entschied auf Abseits und wurde durch den VAR bestätigt. Der Treffer zählte nicht.
Die Münchener dominierten in dieser Phase das Spielgeschehen und hatten 75 Prozent Ballbesitz. Dann tauchten auch die Gastgeber vor dem gegnerischen Tor auf. Barreiro setzte sich auf der linken Seite gegen drei Bayern-Spieler durch. Sein Schuss von der linken Seite aus spitzem Winkel landete jedoch am Außennetz (26.).
Gerade als die Rheinhessen etwas stärker aufkamen, schlug der Rekordmeister zu – und diesmal zählte der Treffer. Cancelo servierte von der linken Seite eine Maßflanke in den Mainzer Strafraum. Dort gelangte Mané am langen Pfosten an das Leder und köpfte aus kurzer Entfernung zum 0:1 ein (29.). Sein erstes Tor seit dem 6:2 gegen denselben Kontrahenten in der Hinrunde.
Die Gastgeber, die seit neun Spielen ungeschlagen waren, kamen kaum einmal zu längeren Ballbesitzphasen. Auch das hohe Pressing der Mainzer blieb weitgehend wirkungslos.
Fast aus dem Nichts wurde es plötzlich doch noch gefährlich vor Sommer. Onisiwo stürmte nach starkem Pass von Lee Richtung Bayern-Tor. An der Strafraumgrenze kam er ins Rutschen und fiel hin. Stanišić hätte wohl nicht mehr eingreifen können (44.).
Halbzeit-Fazit: Die Münchener beherrschten die Begegnung mit phasenweise bis zu 80 Prozent Ballbesitz, aber ohne zu glänzen. Der umtriebige Mané sorgte für die verdiente Führung. Wäre Onisiwo jedoch nicht ins Straucheln geraten, hätte der Ausgleich durchaus fallen können.
FC Bayern verliert komplett den Faden
Ohne Wechsel ging der FCB die zweite Hälfte an.
Die Mainzer bauten nun mehr Druck auf. Über Onisiwo gelangte das Leder in der 51. Minute zu Ajorque, der von Stanišić noch entscheidend gestört wurde und weit über das Tor schoss. Torchancen blieben im zweiten Durchgang vorerst Mangelware.
Nach 66 Minuten belohnten sich die Mainzer für ihre engagierte Vorstellung nach der Pause. Nach einem Freistoß zog Lee ab, Sommer ließ nur abklatschen und der 1,96-Meter-Hüne beförderte das Tor aus wenigen Metern per Kopf zum 1:1 über die Linie.
Der Treffer gab den 05ern sichtlich Auftrieb. Sie attackierten früh und ließen den Rekordmeister nicht ins Spiel kommen. Fast schon folgerichtig fiel nach 73 Minuten die Mainzer Führung. Einen weiten Abschlag von Zentner verlängerte Ajorque per Kopf auf Onisiwo, der auf Barreiro querlegte. Aus rund zehn Metern traf er den linken Innenpfosten. Von dort flog der Ball zum 2:1 ins Tor.
Die Münchener nun vollkommen kopflos. Hanche-Olsen passte auf die linke Strafraumseite zu Aarón. Das eingewechselte Geburtstagskind drosch den Ball flach in die lange Ecke zum 3:1 (79.).
Das Tuchel-Team war geschockt und trat auf wie eine Mannschaft, die nicht mehr an sich glaubt. Zu einer guten Torgelegenheit kamen die Gäste nicht mehr. Ein herber Rückschlag im Meisterschaftskampf.
Fazit: Die Mainzer gewannen nach einer vor allem in den zweiten 45 Minuten engagierten Leistung verdient mit 3:1. In der ersten Hälfte kontrollierten die Bayern die Begegnung, brachen aber nach der Pause und dem ersten Treffer der Gastgeber komplett ein. Der Rekordmeister agierte völlig ideenlos und ließ jegliche Kreativität vermissen.
FCB: Sommer – Stanišić, Upamecano, de Ligt – João Cancelo, Kimmich (75. Gravenberch), Davies (9, Mazraoui) – Musiala (80. Gnabry), Goretzka – Müller (75. Tel), Mané (80. Sané)
M05: Zentner – Fernandes (83. Hack), Bell, Hanche-Olsen – Widmer, Barreiro, Kohr (64. Stach), Caci (46. Aarón) – Lee (77. Barkok), Ajorque (77. Ingvartsen)– Onisiwo