Insider bleibt dabei: Es gibt Spannungen zwischen Tuchel und Spielern

Sebastian Mittag
Foto: IMAGO

Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern zeigte sich genervt von Kritik an ihm selbst und seiner Mannschaft nach dem Pokal-Aus in Saarbrücken, vor allem von den Sky-Experten Lothar Matthäus und Dietmar Hamann. Aber auch ein anderer Bericht ärgerte ihn. „Ich war mit einer speziellen Berichterstattung unzufrieden“, sagte er vor dem 2:1-Sieg gegen Galatasaray Istanbul – und meinte damit wohl einen Artikel von Sport1, wonach es Unstimmigkeiten zwischen ihm und Teilen der Mannschaft geben soll.

Der Autor dieses Berichts, Sport1-Chefreporter Kerry Hau, hat nun nochmal bekräftigt, dass es Spannungen zwischen mehreren Spielern und Tuchel gebe.

Hau sagte in seinem Sport1-Podcast: „Thomas Tuchel war nach dem Sieg in Dortmund etwas angesäuert. Das ist auch nachvollziehbar, weil nach dem Pokal-Aus viel auf ihn eingeprasselt ist: Die Kritik an der Spielweise, dazu auch unser Sport1-Bericht, dass es in der Mannschaft Spannungen gibt, dass es Unstimmigkeiten gibt.“

Kommunikation mit Tuchel „nicht immer die einfachste“

Hau weiter: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich sowas auch ausführlich recherchiere und dass ich mit genug Leuten rede. Und ich bleibe auch nach wie vor dabei: Dass es eben einfach so ist – und das hat auch schon die Münchner tz vor zwei Wochen geschrieben – dass die Kommunikation nicht immer die einfachste ist für den ein oder anderen Spieler mit dem Cheftrainer.“

Dies liege an der distanzierten Art des 50-Jährigen: „Thomas Tuchel ist auch eher ein Typ, der keine Sympathien mit Spielern aufbauen will, wie das vielleicht unter Julian Nagelsmann der Fall war“, berichtete Hau: „Er ist jemand, der eine distanziertere Art hat und dann oft auch seine Co-Trainer – vor allem Zsolt Löw – mit den Spielern reden lässt. Thomas Tuchel hat da eher den distanzierteren Part. Und das ist bei dem ein oder anderen Spieler, bei mehreren Spieler muss man sagen, eben nicht so gut angekommen.“

Die sportlichen Ergebnisse sprechen aber für eine gute Arbeit von Tuchel, findet Hau: „Es ist schon so, dass ja am Ende wichtig ist, dass man als Mannschaft funktioniert und dass das Fachliche stimmt. Und aktuell stimmt es.“

Der Bayern-Insider hat auch Verständnis für Tuchels Reaktion: „Es ist viel auf Thomas Tuchel eingeprasselt und deswegen sage ich – als jemand, der ein bisschen Anteil daran hatte, dass er jetzt nicht so gut drauf war – dass ich ihn auch verstehen kann, dass er dann in der Öffentlichkeit auch mal Dampf ablassen muss.“

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