Tuchels Rotation ist geglückt! Drei Erkenntnisse zum Heidenheim-Sieg

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: Getty Images

Am Samstag konnte der FC Bayern einen 4:2-Heimerfolg gegen den 1. FC Heidenheim feiern. Auch wenn Bayern-Coach Thomas Tuchel nach dem CL-Spiel gegen Galatasaray Istanbul die Rotationsmaschine angeworfen hatte, war es wieder Harry Kane, der die Münchner in Front brachte.

Trotz des zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleichs behielt der FC Bayern die Ruhe und konnte das Spiel schlussendlich verdient mit 4:2 gewinnen.

Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Heimsieg gegen den Aufsteiger:

1. Duo Sané/Kane macht den Unterschied

Die Offensive des FC Bayern läuft seit Wochen auf Hochtouren. So erzielen die Münchner derzeit knapp vier Tore pro Bundesligaspiel. Damit stellt der deutsche Rekordmeister aktuell die beste Offensive in ganz Europa. Maßgeblich an den Toren beteiligt sind Leroy Sané und Harry Kane. Wie groß ihr Anteil am derzeitigen Höhenflug der bayerischen Offensive ist, untermauern auch die Zahlen: Wettbewerbsübergreifend haben beide Spieler zusammen 30 Tore geschossen und 14 Assists zu verbuchen.

Leroy Sané, der sich unter Bayern-Coach Thomas Tuchel von einem einstigen Sorgenkind zu einem Leistungsträger entwickelt hat, befindet sich wie Harry Kane seit Wochen in bestechender Form. Auch der Engländer scheint beim deutschen Rekordmeister mittlerweile vollkommen angekommen zu sein und macht, was er am besten kann: Tore schießen.

Auch beim gestrigen Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim sorgten Leroy Sané und Harry Kane wieder für den Unterschied. Beide Spieler suchen sich ständig gegenseitig auf dem Rasen und stechen derzeit aus der Münchner Offensive heraus. So erzielte Kane gegen Heidenheim seine Saisontreffer 16 und 17. Beide Tore bereitete wieder einmal Sané vor (Assist fünf und sechs). Nach der Partie fanden beide Spieler nur lobende Worte für den jeweils anderen. So schwärmte beispielsweise Sané von dem Zusammenspiel mit dem Engländer: „Ich genieße es sehr, mit ihm zu spielen. Er ist schlau und weiß, wie man sich bewegt. Über seinen Abschluss müssen wir nicht reden. Er ist gut für uns alle, auch für mich.“

Die Partie gegen Heidenheim hat nochmals gezeigt, wie sehr Sané und Kane die bayerische Offensive beflügeln. So sind beide Spieler derzeit in Topform und können gegen jeden Gegner den spielerischen Unterschied ausmachen.

2. Erfolgreiche Tuchel-Rotation

Der FC Bayern kann jetzt zur anstehenden Länderspielpause auf intensive englische Wochen zurückblicken. Auf Wochen, die nochmals gezeigt haben, wie personell dünn besetzt der aktuelle Bayern-Kader ist. Dementsprechend kündigte Bayern-Coach Thomas Tuchel im Vorfeld der Partie einige personelle Veränderungen an, um Spielern, die zuletzt jedes Spiel durchgespielt haben, auch mal eine Pause zu geben. So nahm der 50-Jährige gegen Heidenheim gleich fünf personelle Veränderungen im Vergleich zum CL-Spiel vor. Dadurch hatten Sarr, Müller, Pavlovic, Laimer und Gnabry die Möglichkeit, sich mal wieder zu beweisen.

Nachdem die neu-formierte Mannschaft zu Beginn einige Minuten brauchte, um sich einzuspielen, absolvierten alle Rotationsspieler ein ordentliches Spiel. Dabei überragten jedoch die Einwechselspieler Mathys Tel, Eric Maxim Choupo-Moting und Raphael Guerreiro. Denn alle drei Spieler waren entscheidend daran beteiligt, dass der Rekordmeister nach dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich wieder zurück auf die Siegerstraße kam. So erzielte Guerreiro mit dem 3:2-Führungstreffer sein erstes Pflichtspiel-Tor für die Bayern und wusste auch darüber hinaus zu überzeugen. Tel und Choupo-Moting nutzen ebenfalls ihre Chance und besorgten im Zusammenspiel noch den 4:2-Endstand.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Bayern trotz vieler personeller Wechsel die drei Punkte erfolgreich geholt haben. Auch wenn das Spiel aufgrund der zu vielen personellen Wechsel und Umstellungen zwischenzeitlich zu kippen drohte.

3. Pavlovic überzeugt bei Startelf-Debüt

Aufgrund der fehlenden Kadertiefe musste Bayern-Coach Thomas Tuchel bei personellen Ausfällen zuletzt immer wieder kreativ werden. Ein Spieler, der sich zuletzt unter diesen besagten Umständen in den Fokus gespielt hat, ist FCB-Youngster Aleksandar Pavlovic. Der gebürtige Münchner hatte in der Sommervorbereitung bei Tuchel einen so guten Eindruck hinterlassen, dass der 50-Jährige ihn nun regelmäßig bei der ersten Mannschaft mittrainieren lässt.

Diese große Chance wusste Pavlovic zu nutzen und feierte gegen den SV Darmstadt 98 sein Bundesliga-Debüt. Und auch gegen den BVB erhielt der 19-Jährige eine weitere Möglichkeit, um sich zu zeigen. In beiden Spielen hinterließ der U-20-Nationalspieler einen sehr guten Eindruck und empfahl sich mit einer ansprechenden Leistung für weitere Einsätze.

Beim gestrigen Heimspiel gegen Heidenheim, welches Kimmich (rotgesperrt) und Goretzka (angeschlagen) verpassten, feierte Pavlovic sogar sein Startelf-Debüt für die Münchner und bildete mit Konrad Laimer die Schaltzentrale im Mittelfeld. Auch in diesem Spiel wusste der 19-Jährige mit seiner mutigen Spielfreude zu überzeugen und fungierte vor allem als Ballverteiler im Mittelfeld (77 gespielte Pässe, 92 Prozent Passquote). Nach dem Schlusspfiff fanden die Mitspieler wieder nur lobende Worte für den Startelf-Debütanten. Pavlovic selbst zeigte sich ebenfalls zufrieden mit seiner Leistung. Merkte aber auch gleichzeitig an, dass er sich nicht auf diesem Meilenstein ausruhen wird: „Ein tolles Gefühl. Ich bin stolz und dankbar. Ich muss dranbleiben, weiter hart arbeiten und dann kommt, was kommt.“

Bei seinem Startelf-Debüt hat Aleksandar Pavlovic erneut gezeigt, über welches Potenzial er verfügt. Wenn der großbewachsene Mittelfeldspieler weiter an sich arbeitet, werden die Bayern-Fans ihn zukünftig noch öfter auf dem Rasen stehen sehen.

 

 

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