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Tuchels Rotation ist geglückt! Drei Erkenntnisse zum Heidenheim-Sieg

Mathy Tel
Foto: Getty Images

Am Samstag konnte der FC Bayern einen 4:2-Heimerfolg gegen den 1. FC Heidenheim feiern. Auch wenn Bayern-Coach Thomas Tuchel nach dem CL-Spiel gegen Galatasaray Istanbul die Rotationsmaschine angeworfen hatte, war es wieder Harry Kane, der die Münchner in Front brachte.



Trotz des zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleichs behielt der FC Bayern die Ruhe und konnte das Spiel schlussendlich verdient mit 4:2 gewinnen.

Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Heimsieg gegen den Aufsteiger:

1. Duo Sané/Kane macht den Unterschied

Die Offensive des FC Bayern läuft seit Wochen auf Hochtouren. So erzielen die Münchner derzeit knapp vier Tore pro Bundesligaspiel. Damit stellt der deutsche Rekordmeister aktuell die beste Offensive in ganz Europa. Maßgeblich an den Toren beteiligt sind Leroy Sané und Harry Kane. Wie groß ihr Anteil am derzeitigen Höhenflug der bayerischen Offensive ist, untermauern auch die Zahlen: Wettbewerbsübergreifend haben beide Spieler zusammen 30 Tore geschossen und 14 Assists zu verbuchen.

Leroy Sané, der sich unter Bayern-Coach Thomas Tuchel von einem einstigen Sorgenkind zu einem Leistungsträger entwickelt hat, befindet sich wie Harry Kane seit Wochen in bestechender Form. Auch der Engländer scheint beim deutschen Rekordmeister mittlerweile vollkommen angekommen zu sein und macht, was er am besten kann: Tore schießen.

Auch beim gestrigen Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim sorgten Leroy Sané und Harry Kane wieder für den Unterschied. Beide Spieler suchen sich ständig gegenseitig auf dem Rasen und stechen derzeit aus der Münchner Offensive heraus. So erzielte Kane gegen Heidenheim seine Saisontreffer 16 und 17. Beide Tore bereitete wieder einmal Sané vor (Assist fünf und sechs). Nach der Partie fanden beide Spieler nur lobende Worte für den jeweils anderen. So schwärmte beispielsweise Sané von dem Zusammenspiel mit dem Engländer: “Ich genieße es sehr, mit ihm zu spielen. Er ist schlau und weiß, wie man sich bewegt. Über seinen Abschluss müssen wir nicht reden. Er ist gut für uns alle, auch für mich.”

Die Partie gegen Heidenheim hat nochmals gezeigt, wie sehr Sané und Kane die bayerische Offensive beflügeln. So sind beide Spieler derzeit in Topform und können gegen jeden Gegner den spielerischen Unterschied ausmachen.

2. Erfolgreiche Tuchel-Rotation

Der FC Bayern kann jetzt zur anstehenden Länderspielpause auf intensive englische Wochen zurückblicken. Auf Wochen, die nochmals gezeigt haben, wie personell dünn besetzt der aktuelle Bayern-Kader ist. Dementsprechend kündigte Bayern-Coach Thomas Tuchel im Vorfeld der Partie einige personelle Veränderungen an, um Spielern, die zuletzt jedes Spiel durchgespielt haben, auch mal eine Pause zu geben. So nahm der 50-Jährige gegen Heidenheim gleich fünf personelle Veränderungen im Vergleich zum CL-Spiel vor. Dadurch hatten Sarr, Müller, Pavlovic, Laimer und Gnabry die Möglichkeit, sich mal wieder zu beweisen.

Nachdem die neu-formierte Mannschaft zu Beginn einige Minuten brauchte, um sich einzuspielen, absolvierten alle Rotationsspieler ein ordentliches Spiel. Dabei überragten jedoch die Einwechselspieler Mathys Tel, Eric Maxim Choupo-Moting und Raphael Guerreiro. Denn alle drei Spieler waren entscheidend daran beteiligt, dass der Rekordmeister nach dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich wieder zurück auf die Siegerstraße kam. So erzielte Guerreiro mit dem 3:2-Führungstreffer sein erstes Pflichtspiel-Tor für die Bayern und wusste auch darüber hinaus zu überzeugen. Tel und Choupo-Moting nutzen ebenfalls ihre Chance und besorgten im Zusammenspiel noch den 4:2-Endstand.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Bayern trotz vieler personeller Wechsel die drei Punkte erfolgreich geholt haben. Auch wenn das Spiel aufgrund der zu vielen personellen Wechsel und Umstellungen zwischenzeitlich zu kippen drohte.

3. Pavlovic überzeugt bei Startelf-Debüt

Aufgrund der fehlenden Kadertiefe musste Bayern-Coach Thomas Tuchel bei personellen Ausfällen zuletzt immer wieder kreativ werden. Ein Spieler, der sich zuletzt unter diesen besagten Umständen in den Fokus gespielt hat, ist FCB-Youngster Aleksandar Pavlovic. Der gebürtige Münchner hatte in der Sommervorbereitung bei Tuchel einen so guten Eindruck hinterlassen, dass der 50-Jährige ihn nun regelmäßig bei der ersten Mannschaft mittrainieren lässt.

Diese große Chance wusste Pavlovic zu nutzen und feierte gegen den SV Darmstadt 98 sein Bundesliga-Debüt. Und auch gegen den BVB erhielt der 19-Jährige eine weitere Möglichkeit, um sich zu zeigen. In beiden Spielen hinterließ der U-20-Nationalspieler einen sehr guten Eindruck und empfahl sich mit einer ansprechenden Leistung für weitere Einsätze.

Beim gestrigen Heimspiel gegen Heidenheim, welches Kimmich (rotgesperrt) und Goretzka (angeschlagen) verpassten, feierte Pavlovic sogar sein Startelf-Debüt für die Münchner und bildete mit Konrad Laimer die Schaltzentrale im Mittelfeld. Auch in diesem Spiel wusste der 19-Jährige mit seiner mutigen Spielfreude zu überzeugen und fungierte vor allem als Ballverteiler im Mittelfeld (77 gespielte Pässe, 92 Prozent Passquote). Nach dem Schlusspfiff fanden die Mitspieler wieder nur lobende Worte für den Startelf-Debütanten. Pavlovic selbst zeigte sich ebenfalls zufrieden mit seiner Leistung. Merkte aber auch gleichzeitig an, dass er sich nicht auf diesem Meilenstein ausruhen wird: “Ein tolles Gefühl. Ich bin stolz und dankbar. Ich muss dranbleiben, weiter hart arbeiten und dann kommt, was kommt.”

Bei seinem Startelf-Debüt hat Aleksandar Pavlovic erneut gezeigt, über welches Potenzial er verfügt. Wenn der großbewachsene Mittelfeldspieler weiter an sich arbeitet, werden die Bayern-Fans ihn zukünftig noch öfter auf dem Rasen stehen sehen.

 

 

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22 Comments
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wie unfassbar gut ist bitte Leverkusen!?

Gefällt mir auch sehr gut! Da sieht man mal was ein guter Trainer ausmachen kann. Kp was die anderen in den Trainerausbildungszentren lernen , aber sicher nicht Fussball. Irgendetwas Schematisches , Bundesligamanager? xD

Nicht zu verstehen, dass es dafür Dslikes gibt.😉

Ich erwarte, dass Bayern einen Top-Saison braucht, um Meister zu werden. Möglicherweise muss man auch den direkten Vergleich in Leverkusen gewinnen.
71 Punkte werden diesmal nicht ausreichen.

ja, sie sind dieses Jahr extrem stark, das wird einenges Rennen.
Als Bayern Nase muss ich aber anmerken, dass sie den Punkt gegen uns nur mit viel Wohlwollen des Schiedsrichters geholt haben😬

Also ich sehe das mit der Rotation anders. Aktuell bedeutet Rotation für mich Schweißperlen beim Zuschauen. Bin überzeugt: Hätte Tuchel nicht Davies und Guerreiro gebracht, wäre das Ganze verloren gegangen.
Selbst in der aktuell besten IV/AV Besetzung schwimmt unserer Defensive immer wieder – da interessiert mich auch keine Tor-Statistik. Muss Tuchel, wie gestern, bei den AV improvisieren, ist es eigentlich Blindflug.

@Mat: Auf den Punkt gebracht.
Um das Battle um die deutsche Meisterschaft in dieser Saison gegen Leverkusen zu gewinnen muss zwingend nachgebessert werden und dann schauen wir mal wer die Afrika – Asiencup Phase besser wegsteckt.

@Thomas Müller:
Bitte nach eigenen Pflichtsiegen von Grüßen in Richtung zukünftiger Leverkusen-Spiele Abstand nehmen, die waren heute doppelt motiviert!

Last edited 5 Monate zuvor by BreitnerPaul

deinen ersten Satz kann ich uneingeschränkt teilen, auch ich habe ständig eine stetig ansteigende Unruhe im Unterleib, wenn ich das Wort Rotation schon höre🙈

Upa ist eigentlich verletzt, Kim geht seit mehreren Spielen auf dem Zahnfleisch und Bouna Sarr hat eigentlich in den letzten 4 Jahren kaum 100 Minuten auf dem Niveau gespielt.

Bei der JHV hat man ein bisschen rausgehört, dass die oberste Prämisse der Bosse war, die Payroll auf unter 50% zu drücken und die Jugend hochzuholen, da dort genügend Potential ist, was aber durch die vielen hochbezahlten Spieler verdrängt wird.

Tuchel ist ein fantastischer Trainer, angesichts dessen, dass er einen halb so großen Kader wie Nagelsmann zu Verfügung hat.

Der FC Bayern gewinnt die Sch…spiele wieder und “das Ergebnis glänzt für sich”.

Ich finde das Thomas Müller u. der Serge Gnabry nicht mehr die erforderliche Qualität für den FCB haben – leider

Der Kader ist nicht dünn, da muss der Trainer kreativ werden, ein kleiner Kader hat auch Vorteile..

Alles Aussagen von den Verantwortlichen, die nur ne 9 geholt haben und alles andere verkackt haben. Mann stelle sich vor Harry hätte nicht so unfassbar eingeschlagen, dann wäre das Transferfenster katastrophal gewesen, Bayern würde im Mittelfeld rumdümpeln und TT stände kurz vorm Rausschmiss.

Tuchel hatte recht, dass es auf Kante genäht ist. Er braucht noch mindestens einen 6er und RV.

Pavlovic profitiert wegen der gezwungenen Rotation gerade und macht es super. Aber der muss langsam aufgebaut werden.

Bayern hat doch knapp 900Mio EUR Umsatz gemacht und besitzt über 500Mio Eigenkapital und 0 EUR Kredite. Von den 150 Mio für Transfers ist durch Transfereinnahmen sogar ein Überschuss entstanden. Es ist mehr als genug Geld da, nun gebt dem Trainer endlich was er braucht… und zwar bevor sich noch mehr Spieler verletzen und sich nicht auskurieren können oder überspielt sind und letztlich alles verkackt wird..

Müsste so langsam bei Uli angekommen sein, dass der Kader viel zu klein ist um die Meisterschaft und CL zu gewinnen.

Gut gebrüllt Löwe!
Aber wenn der “Welttrainer” nicht fast täglich einen neue Sau im Sommer durchs Dorf getrieben hätte, sondern ganz klar gesagt hätte den und den Spieler, dann hätte man sich darauf fokussieren können und dann wäre eventuell auch was stimmiges dabei rausgekommen.

Die Aussagen aus der Führungsetage werden sich noch ändern. Irgendwann wird man sich (acuh öffentlich) 100% hinter Tuchel stellen müssen, was die Kader-Tiefe angeht. Um bei dem Bild mit den (möglichen weiteren) Verletzten zu bleiben: Auch Kane oder Sané können ausfallen. Wenn das passiert, dann muss ich wenigstens eine Abwehr haben, die hinten sicher steht und auch öfter die Null hält. Dieses absolute Ungleichgewicht ist so offensichtlich, dass auch die “Kreativ”-Sprüche nicht mehr lange greifen.

Last edited 5 Monate zuvor by Mat

817 mio sind nicht” knapp 900 Mio”

882?

Bei der JHV hat man ein bisschen rausgehört, dass die oberste Prämisse der Bosse war, die Payroll auf unter 50% zu drücken und die Jugend hochzuholen, da dort genügend Potential ist, was aber durch die vielen hochbezahlten Spieler verdrängt wird.

Die Karten werden in der Rückrunde neu gemischt Bayern muss zwar auch Spieler abstellen genau wie Leverkusen aber letztere mehr und man muss sehen wie sie zurück kommen vom Turnier.

Leverkusen ist diese Saison der Gradmesser, nicht Leipzig und auch Doofmund

🤦🏻‍♂️

Geil die Spannung in der BL, 3 Punkte sind 3 Punkte

Warum Tuchel ein sehr guter Trainer ist?

Die Schrottspiele werden wieder gewonnen. Sieg oder Niederlage entscheidet nicht die Form der Einzelspieler (Ausnahme vllt. Kane/Sane) sondern die systematischen Umstellungen von Tuchel seit der letzten Saison (kein Durchpressen auf den Torwart als Dauerzustand etc.).
Die Jugendspieler bekommen Chancen sich zu beweisen und die Spiele gehen dennoch nicht gnadenlos schief (meistens).

In der Champions League endlich mal Manchester City und/oder Real Madrid rausballern und Pep/Carlo dauerhaft eine rote Schockstarre mit einem Jahr Albträume verpassen, dann ist mein privates FCB Glückserlebnis für 2023/24 erfüllt.🥳
Ob es der nächste Meistertitel nach dem 2.534. in Folge wird, ist mir dann egal, Hauptsache, wird sind in 24/25 wieder in der CL, dann darf au nu da junge Hoeness-Bub mal Meischter werde.

Wenn die Offensive eine Bank ist, kann TT zur Not auch mal in der Defensive kreativ werden. Dennoch muss im Winter nachgebessert werden, um die ehrgeizigen Ziele in der CL nicht aus den Augen zu verlieren.

Jonas Gerhartz
Als gelernter Sportjournalist verfolgt Jonas intensiv die Entwicklungen rund um den FC Bayern. Dabei deckt er schriftlich nicht nur die News über den deutschen Rekordmeister ab, sondern berichtet auch über die Frauenmannschaft des FC Bayern.