Dieser Spieler fehlte Bayern! 3 Erkenntnisse zum Kopenhagen-Spiel

Alex Frieling
Foto: IMAGO

Am Mittwochabend wirkte der FC Bayern über weite Strecken ideenlos – vor allem ein Spieler dürfte Thomas Tuchel in den 90 Minuten gefehlt haben. Auf der anderen Seite konnten die Münchner eine beeindruckende Serie bestätigen. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Torlos-Remis gegen den FC Kopenhagen.



„Wenn wir nach Kopenhagen fahren, erwarten wir nicht, dass wir glänzen und dominieren“, sagte Thomas Tuchel vor wenigen Wochen nach dem Galatasaray-Heimspiel. Im Rückspiel gegen den FC Kopenhagen dominierten die Bayern zwar, glänzen konnte man jedoch beim torlosen Remis nicht. Vor dem Spiel wurde viel Rotation erwartet, Mathys Tel und Raphael Guerreiro waren jedoch die einzigen „Überraschungen“ in der Münchner Startelf. Thomas Müllers Bundesliga-Karriere
Thomas Müllers Bundesliga-Karriere
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1. Bayern findet keine Lösung gegen tief stehende Dänen

Der FC Kopenhagen trat gegen die Bayern in einer extrem defensiven Formation auf und stand über das gesamte Spiel tief. Für die Bayern wurde es zur Herausforderung, gegen stark kämpfende Dänen eine Lösung zu finden – das sollte jedoch nicht gelingen. So tat sich der deutsche Rekordmeister schwer, dem Spiel fehlte es an Geschwindigkeit, überraschenden Pässen in die Tiefe sowie Eins-gegen-Eins-Situationen der Offensiv-Stars.

Aber auch aus dem Mittelfeld-Zentrum heraus wirkte das Bayern-Spiel über weite Strecken ideenlos – Guerreiro war bei seinem ersten Startelf-Einsatz in der Allianz Arena recht blass. Ihm war anzumerken, dass er noch einige Partien benötigen wird, um sich im System von Thomas Tuchel einzufinden. Der Portugiese spielte oft auf der Zehner-Position, holte sich in der zweiten Halbzeit aber auch vermehrt Bälle aus der eigenen Hälfte ab – es sollte erfolglos bleiben.

Auch Joshua Kimmich fand gegen den FC Kopenhagen keine zündende Idee, seine klassischen Chip-Bälle hinter die Kette fanden keine Abnehmer, auch die zahlreichen Flanken wollten nicht den ebenfalls blassen Harry Kane bedienen. Nicht ohne Grund erklärte Thomas Müller anschließend, dass er „nicht zufrieden mit dem Spiel“ war.

Mathys Tel war in der ersten Halbzeit noch ein Lichtblick im FCB-Spiel, kam in der Anfangsphase zu einer Großchance und legte Thomas Müller in der 30. Minute einen hundertprozentigen Kopfball auf. Der 18-jährige Franzose suchte zumindest Eins-gegen-Eins-Situationen, wenngleich das nicht belohnt wurde, auch weil der FC Kopenhagen tapfer verteidigte. Die eingewechselten Leroy Sané und Serge Gnabry konnten ebenfalls nicht mehr Tempo ins Spiel bringen. Thomas Tuchel fasste es am DAZN-Mikrofon passend zusammen: „Wir haben schon mal besser gespielt“.

2. Thomas Tuchel darf sich auf das Musiala-Comeback freuen

Die genannten Probleme im Offensivspiel der Bayern führen zu einer Schlussfolgerung: Jamal Musiala hätte dem Team von Thomas Tuchel gutgetan. Der 20-Jährige konnte in der Vergangenheit gerade in diesen zermürbenden Partien gegen tief stehende Gegner Lösungen finden.

Musiala hat enorme Stärken auf engstem Raum – hier hätten die Bayern heute von seinen Eigenschaften profitiert. So fand er im Hinspiel in einer vermeintlich aussichtslosen Phase aus genau so einer Szene heraus eine Lücke und brachte den Champions-League-Sieger von 2020 wieder ins Spiel. Thomas Müller hatte die bereits erwähnte Großchance, konnte abgesehen davon aber nicht wirklich das Bayern-Spiel lenken und nachhaltig beeinflussen.

Musiala wird möglicherweise gegen Union Berlin schon wieder im Kader stehen, gegen Eintracht Frankfurt dürfte der FCB-Leistungsträger dann wieder in die Startelf rücken. Gerade in den kommenden Wochen, wo auf die Münchner noch unangenehme Gegner warten, wird der Nationalspieler daher extrem wichtig.

3. Beeindruckende Heimspiel-Serie wird fortgeführt – auch dank Manuel Neuer

Positiv für die Bayern: Seit der 2:3-Niederlage gegen PSG im April 2021 war man vor dem Spiel seit 12 Champions-League-Heimspielen ungeschlagen (10 Siege, 2 Unentschieden). Das war auch die einzige Niederlage in den letzten 21 Spielen in der Allianz Arena in diesem Wettbewerb. Diese beeindruckende Serie bleibt im 100. Champions-League-Spiel in der Allianz Arena bestehen.

Das ist zum einen der Viererkette zu verdanken, die in den 90 Minuten mit Leon Goretzka und Dayot Upamecano im Zentrum einen souveränen Auftritt zeigte und lediglich in der 27. Minute (Großchance Roony) und 87. Minute (Doppel-Parade Neuer) etwas zuließ. Letztere Szene zeigte einmal mehr, welche Qualität Bayern-Kapitän Manuel Neuer nach wie vor hat. Der 37-Jährige parierte hier herausragend und hielt den Bayern den Punkt noch spät fest.

Eine andere Serie hingegen riss: Zuvor hatte der FCB in den letzten 26 Europapokal-Heimspielen immer mindestens einmal getroffen (2,8 Tore pro Spiel) – gegen Kopenhagen fand man, auch aufgrund eines umstrittenen nicht gegebenen Hand-Elfmeters in der Nachspielzeit, nicht den Weg ins Tor.

Auch wenn der Auftritt der Münchner alle andere als überzeugend war, zeigt er eines: In der Allianz Arena ist man nur sehr schwer zu besiegen und nach wie vor eine Macht. Zwar konnte man das im Ballbesitz-Spiel nicht unter Beweis stellen, Manuel Neuers Auftritt war dennoch ein Statement an die kommenden Champions-League-Gegner in der K.-o.-Phase.

In unserem Podcast FCBinside Matchday besprechen wir nach jedem Spieltag den Auftritt des FC Bayern. Hört rein bei Spotify, Apple Podcasts oder überall, wo es sonst Podcasts gibt!

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