1860 München ist nach der Freistellung von Trainer Maurizio Jacobacci auf der Suche nach einem neuen Coach. Tobias Schweinsteiger sollte aufgrund seiner Leistungen eigentlich ein geeigneter Kandidat sein, doch die “Löwen” wollen ihn nicht. Grund ist seine Vergangenheit beim FC Bayern.
Tobias Schweinsteiger hat als Trainer des VfL Osnabrück geschafft, was 1860 München schon seit Jahren nicht hinbekommt: Den Aufstieg von der 3. Liga in die 2. Bundesliga.
Im August 2022 übernahm der Bruder von Weltmeister und FC-Bayern-Ikone Bastian Schweinsteiger Osnabrück auf Rang zwölf in der 3. Liga, legte unter anderem eine Serie aus neun Siegen in zehn Spielen hin und machte am Saisonende spektakulär den Aufstieg klar. Für Sechzig kommt Schweinsteiger aber nicht in Frage – aufgrund seiner Bayern-Vergangenheit.
1860-Präsident Robert Reisinger sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung über Schweinsteiger: „Er hat Stallgeruch, ja! Aber den falschen!“
Damit meint Reisinger die Vergangenheit von Tobias Schweinsteiger beim FC Bayern. Beim FCB machte er als Spieler 72 Partien für die zweite Mannschaft. Anschließend war er als Co-Trainer der Bayern-Amateure sowie bei der U17 tätig.
Tobias Schweinsteiger ist Mitglied in 1860-Fanklub
Schweinsteiger ist aber Sechzig-Fan und sogar Mitglied in einem 1860-Fanklub. Dem Münchner Merkur sagte der 41-Jährige: „Sechzig spielt immer schon eine große Rolle in meinem Leben.“ Und weiter: „Die Stadt München braucht den TSV als Zweitligisten.“
„Löwen“-Präsident Reisinger will davon aber nichts wissen: „Das ist ja schön und gut, dass er das sagt“, sagte er: „Ich sage Ihnen mal eines: Ich bin durch und durch ein Blauer. Und von mir werden sie nirgendwo in Social Media oder sonst wo ein Foto finden, auf dem ich in einem roten Trikot rumlaufe.“
Damit schließt der 1860-Boss einen Kandidaten aus, der sportlich sicherlich die Kompetenz für den Job hätte und auch noch Fan des Vereins ist. Einfach, weil Tobias Schweinsteiger mal für den FC Bayern tätig war.
Aktuell liegt 1860 in der Tabelle der 3. Liga auf Platz 15. Der Verein muss sich im Moment mehr Sorgen machen, nicht in den Abstiegskampf gezogen zu werden als wie jedes Jahr wieder vom Aufstieg zu träumen.