Knappe Mehrheit erreicht: Klubs machen Weg für Investoren-Einstieg bei der DFL frei!

Vjekoslav Keskic
Foto: Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images

Die Deutsche Fußball-Liga darf mit interessierten Investoren über einen Einstieg verhandeln. Übereinstimmenden Meldungen zufolge haben die DFL-Mitglieder am Montag den Weg dafür frei gemacht.

Wie der kicker und die ARD Sportschau berichtet, wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung am Montag die Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht. 24 der 36 DFL-Klubs haben demnach mit Ja abgestimmt, 10 mit Nein, zwei Klubs enthielten sich. Bei nur einer Ja-Stimme weniger wäre der Antrag abgelehnt worden. Bis zuletzt war ein knappes Ergebnis erwartet worden. Die Abstimmung fand geheim statt.

Mit dem Einstieg eines Investors will die DFL eine Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells betreiben und die beiden Ligen digitaler und internationaler aufstellen. Nun hat die DFL-Geschäftsführung im zweiten Anlauf grünes Licht für die Suche nach einem Investor erhalten. Im Mai 2023 hatten die Vereine noch gegen einen Einstieg votiert, damals hatten „nur“ 20 Vereine mit Ja gestimmt. Die DFL erhofft sich mit einem Einstieg eines Investors eine Summe von knapp einer Milliarde Euro. Die Laufzeit der Zusammenarbeit und auch der Zahlungen an den Investor beträgt 20 Jahre. Im Gegenzug würde man 8-10 Prozent am Ligaverband abgeben. Im Frühjahr ging es noch um rund zwei Milliarden Euro für 12,5 Prozent.

Die suche nach Investoren beginnt

Die Liste an potenziellen Investoren ist bisher überschaubar. Dem Vernehmen nach haben die vier Private-Equity-Unternehmen Advent, Blackstone, VCV und EQT ihr Interesse signalisiert. Klar ist aber: Die DFL will die Eingriffsmöglichkeiten eines Investors beschränkt. So soll sich das Mitspracherecht auf wirtschaftliche Komponenten beschränken, ein Investor soll beispielsweise kein Mitspracherecht an Anstoßzeiten haben.

Die Investoren-Beteiligung hat in den vergangenen Monaten für viel Unruhe in der Bundesliga und 2. Liga gesorgt. Vor allem die „kleinen Vereine“ aus der 2. Bundesliga hatten sich im Mai gegen einen Investoren-Einstieg ausgesprochen. Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro hatte daraufhin indirekt mit einer Abspaltung der Bundesliga von der 2. Bundesliga gedroht.

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