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Bewegende Rede von Hoeneß für Beckenbauer: “Du fehlst mir sehr!”

Uli Hoeneß
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Der FC Bayern feiert Abschied von Franz Beckenbauer. In der Münchner Allianz Arena findet die Gedenkfeier für den “Kaiser” statt. FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß hält eine bewegende Trauerrede.



Zu Beginn der würdevollen Gedenkfeier in der Allianz Arena ehrten Beckenbauers langjährige Wegbegleiter Rainer Bonhof, Andreas Brehme, Paul Breitner, Lothar Matthäus, Günter Netzer, Wolfgang Overath, Franz Roth, Karl-Heinz Rummenigge, Georg Schwarzenbeck, Bastian Schweinsteiger und Berti Vogts den verstorbenen Beckenbauer auf dem Rasen. Kränze wurde niedergelegt, darunter einer der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990, die Beckenbauer als Teamchef zum Titel führte. Dazu sang Star-Tenor Jonas Kaufmann “Con te partirò”, die italienische Version von “Time to say Goodbye”.

Als erster Redner sprach FCB-Präsident Herbert Hainer. Er begrüßte die Ehrengäste Heidi Beckenbauer, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und alle weiteren Anwesenden.

Hainer: “Ein Münchner Kindl, das zum Weltbürger wurde”

Paul Breitner
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Danach sagte er: “Franz war ein Freund für jeden, aus seinem Herzen heraus. Das hat ihn zu dieser einzigartigen Persönlichkeit gemacht. Er hätte sich gefreut, dass so viele heute gekommen sind.”

Hainer erinnerte sich an Beckenbauer: “Ein Münchner Kindl, das zum Weltbürger wurde. Jeder Mensch ist gleich, das wurde ihm von klein auf vermittelt. Er lebte diese Werte – immer und überall, ganz egal, wo er sich aufhielt. Ein Vorbild für viele Generationen. Wo auch immer er auftauchte, Franz begegnete allen Menschen gleich. Immer ein nettes Wort, immer ein offenes Ohr für seinen Gegenüber zu haben, das war seine Gabe.”

Der Bayern-Präsident weiter: “Heute ist die Welt zu Gast bei Bayern München, heute ist die Welt zu Gast bei Franz. Für den FC Bayern bedeutet Franz alles. Franz würde wollen, dass wir nach vorne schauen. Franz glaubte fest daran, dass der Tod nur eine Etappe ist. Dieser Gedanke ist tröstlich, dass Franz weiter bei uns ist.”

Steinmeier: “Er hat sich um unser Land verdient gemacht”

Nach Hainer trat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ans Rednerpult. Er sagte: “So viele Menschen nehmen Abschied von Franz Beckenbauer, nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Auf der ganzen Welt hat man Franz Beckenbauer gekannt, auf der ganzen Welt haben die Menschen Franz Beckenbauer verehrt, bewundert, geliebt. Wir nehmen Abschied von einem wunderbaren Fußballer und Menschen.”

Allianz Arena
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Steinmeier strich die Verdienste Beckenbauers für Deutschland heraus: “Auch außerhalb des Platzes war er der Libero, ein freier Mann. Er nahm das Leben an, wie seinen Freund, den Ball. Er machte mit Fleiß und Leidenschaft das Beste draus. Er wurde zum beliebtesten Botschafter unseres Landes. Niemand vermag abzuschätzen, welche Sympathien er weltweit für unser Land eingebracht hat. Er hat sich um unser Land verdient gemacht. Er hat diesem Land nicht nur ein Sommermärchen geschenkt, sondern er hat uns einen neuen, freundlichen Blick auf uns geschenkt, das vergessen wir nicht.”

Söder: “Gott schütze Franz Beckenbauer!”

Der bayrische Ministerpräsident Markus Söder betonte die menschlichen Qualitäten Beckenbauers: “Er war ein freundlicher Mensch. Er hat jeden wertgeschätzt. Dass er sich so um die Menschen gekümmert hat, fand ich großartig. Der Erfolg außerhalb des Platzes ist besonders beeindruckend. Erfolge auf dem Platz sind das eine, aber der Erfolg als Mensch, ist besonders beeindruckend.”

Tribüne
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Zum Abschluss seiner Rede sagte Söder: “Wir werden Franz Beckenbauer nie vergessen, wir werden ihn immer vermissen. Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein. Franz Beckenbauer wird nie allein sein. Gott schütze Franz Beckenbauer!”

Hoeneß: “Wenn man ein Problem hatte, ging man zum Franz”

Danach hielt Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß seine bewegende Rede: “Was mir bei Franz immer unglaublich gefallen hat, war seine Fähigkeit, sich um andere zu kümmern. Wenn man ein Problem hatte, ging man zum Franz. Das war eine seiner wichtigsten Eigenschaften. Er war auch unendlich großzügig”, sagte er: “Wir haben viele Jahre zusammengespielt, wir haben viel zusammen gewonnen und auch das eine oder andere Spiel verloren. Von Franz konnte man nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch außerhalb extrem viel lernen. Franz war extrem fleißig.”

Hoeneß berichtete von seinen ersten Erlebnissen mit Beckenbauer und dem ersten gemeinsamen Training beim FC Bayern: “Er kam auf mich zu und sagte: ‘Ich bin der Franz’. Er war immer ein Mensch, der bescheiden war, der immer Hilfe gestellt hat. Wenn ich auf dem Platz nicht mehr wusste, wohin mit dem Ball, dann wusste ich, bei Franz ist er sicher.”

Uli Hoeneß
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Hoeneß sprach auch über die Wichtigkeit der WM 2006: “Sein Meisterstück hat er gemacht, als er die Weltmeisterschaft nach Deutschland geholt hat.”

Der 72-Jährige hatte dann noch eine politische Botschaft: “Franz hat mit der WM dafür gesorgt, dass viele Menschen ein neues Bild von Deutschland bekommen haben. Da müssen wir wieder hinkommen, dass wir alle stolz sind auf unser Land! Aber ich möchte deutlich betonen, dass ich die AfD bei diesem Prozess nicht dabei haben will!”

Hoeneß schloss seine Rede mit Worten direkt an Beckenbauer gerichtet ab: “Lieber Franz, jetzt bist du zwölf Tage tot. Du fehlst mir sehr! Ruhe in Frieden, einen Frieden, den du in den letzten Jahren leider nicht genießen konntest.”

Kardinal Reinhard Marx sprach abschließend ein Gebet und richtete Grüße von Papst Franziskus aus, der im Gebet mit allen Trauernden verbunden ist.

Zum Abschluss sang Jonas Kaufmann “Nessun dorma”.

13 Comments
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Ist es denn noch Betrug, wenn es alle so machen? Danach die WMs wurden nachweislich gekauft, davor die wsh auch. Wenn man keine Lobbyarbeit verrichten wollte, hätte man sich gar nicht bewerben müssen. Das war allen klar. Dass das System krank war/ist, ist unbestritten, aber entweder du bist dabei oder eben nicht. Gesellschaftlich hat es Deutschland am Ende mehr geholfen als geschadet, von daher sollte man nicht eine Person, die die Verantwortung übernommen hat, zum Buhmann machen für ein krankes System.

Du bist nicht mehr als eine verblendeten Dumpfbacke!!!

Peinlich, peinlich,
aber nicht die Rede von Uli Hoeneß, sondern die unsäglichen Kommentare hier. Schämt euch.

Grüße nach Dunkeldeutschland. Hoeneß sagt, was er will. Ihr Untermenschen streitet doch immer ab, dass das möglich ist.

Der einzige Untermenschen hier bist du…

Für den “Untermensch” gehörst du hier gesperrt – langfristig.

Man kann aber halt auch wie du, ein kleiner verbitterter Huso sein, für den sich schon zu Lebzeiten keine S.au interessiert. Außer der Onkel, der sich immer zu dir ins Bett gelegt hat. Nicht böse gemeint.

Kollege, sehr in der Wortwahl vergriffen. Egal, ob du recht hast, oder nicht.

Das regt sich der jenigen drüber auf der anderen als Untermenschen bezeichnet???was bist du denn für ein Clown??

Genau Hoeness sollte sich lieber um sich kümmern nicht um die AfD ,lieber eine Alternative zu Hoeness

Eine angemessene und würdige Trauerfeier für einen großen Sportler und Persönlichkeit. Hoeness Versuch einer politischen Einflussnahme war allerdings völlig deplatziert und unpassend.

Im Gegenteil – er war höchst angebracht und notwendig.
Franz Beckenbauer hätte euch gesagt : Geht raus und spielt woanders Fußball.
AfD ist nun wahrlich kein traditionelles Gedankengut des FC Bayern.

“Du fehlst mir sehr” – das sollte man mitnehmen. Servus, Franz!

Sebastian Mittag

Sebastian Mittag

Chefredakteur
Sebastian ist Chefredakteur bei FCBinside. Zuvor war er in gleicher Rolle bei SPOX und GOAL tätig, davor zuletzt als Head of Video bei SPORT1. Der gebürtige Münchner verfolgt den FC Bayern schon seit seiner Kindheit und sah Hunderte FCB-Spiele live im Stadion.