Pavlovic stellt Tuchel vor Probleme! Drei Erkenntnisse zum Gladbach-Spiel

Sebastian Mittag
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Der FC Bayern feiert am 20. Spieltag der Bundesliga einen wichtigen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach vor dem Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Die Bayern siegten mit 3:1 gegen Gladbach und blieben so zwei Punkte hinter Tabellenführer Leverkusen – mit einem Sieg bei der Werkself am kommenden Samstag könnte man so wieder die Spitze einnehmen. Das Spiel gegen die Borussia lieferte folgende Erkenntnisse.

1. Pavlovic stellt Tuchel vor Probleme

Gegen Gladbach war Aleksandar Pavlovic der Mann des Spiels, nicht nur wegen seines wichtigen Tores zum zwischenzeitlichen 1:1, wie Thomas Müller nachher erklärte: „Auf seiner Position hat er eigentlich andere, wichtigere Aufgaben – und die erledigt er auch gut“.

Pavlovic ist immer unterwegs, läuft Lücken im Mittelfeld zu, außerdem ist seine Passstärke bestechend: 97 Prozent seiner Zuspiele kamen gegen Gladbach an, das war der beste Werte aller Bayern-Spieler in der Startelf.

Nach seiner Leistung bekam Pavlovic Lob von allen Seiten. „Der Pavlovic ist echt klasse“, schwärmte Präsident Herbert Hainer. Die Fans lieben Pavlovic eh, als Eigengewächs zeigt er die größtmögliche Identifikation zum Verein, das merkten die Anhänger schnell.

Und auch Trainer Thomas Tuchel wollte dem 19-Jährigen ein „dickes Kompliment“ geben: „Aleks ist ein feiner Fußballer und noch viel wichtiger: auch ein super feiner Kerl. Er spielt sehr selbstbewusst.“

Pavlovic stellt Tuchel aber auch vor Probleme. Auf der Doppelsechs harmonierte der Youngster gut zusammen mit Leon Goretzka. Jetzt steht das Spitzenspiel in Leverkusen an und möglicherweise kann Joshua Kimmich nach seiner Schulterverletzung dort schon wieder spielen.

Wie reagiert Tuchel dann? Kimmich spielte unter Tuchel eigentlich immer, wenn er fit war. Muss dann also Goretzka weichen?  Nach seinen Auftritten in Augsburg und gegen Gladbach gibt es keinen Grund, Pavlovic wieder auf die Bank zu setzen. Eine schwierige Entscheidung für Tuchel – aber eine, die er wohl lieber trifft, als dass sich sein Mittelfeld wie zuletzt von selbst aufstellt.

2. Mazraoui ist rechts die Nummer eins

Praktisch die gesamte Winter-Transferperiode wurde nach einem Rechtsverteidiger gesucht, weil Noussair Mazraoui ja so lange wegen des Afrika-Cups fehlen würde. Sacha Boey wurde schlussendlich von Galatasaray Istanbul geholt. Drei Tage nach seinem ersten Training bei den Bayern war dann auch Mazraoui schon wieder zurück. Bemerkenswert: Der Marokkaner spielte gegen Gladbach gleich von Beginn an, Boey musste auf der Bank Platz nehmen.

Und so wird die Hackordnung auf der Rechtsverteidiger-Position in nächster Zeit auch aussehen: Sollte sich Mazraoui nicht wieder verletzen, wird sich Neuzugang Boey erstmal hinten anstellen müssen. Denn gegen Gladbach spielte Mazraoui stark auf: Hinten ließ er auf seiner Seite nichts zu, vorne schaltete er sich gut ins Angriffsspiel der Bayern ein – so, als wäre er nie weg gewesen.

Noussair Mazraoui
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3. De Ligt kann Abwehr-Boss

Im Hintergrund ist man bei den Bayern wohl auf der Suche nach einem neuen Abwehr-Boss. So einen wünscht sich Trainer Tuchel. Am liebsten hätte man wohl Ronald Araujo. Für den Innenverteidiger des FC Barcelona hätte man laut Medienberichten am liebsten schon im Winter viel Geld auf den Tisch gelegt.

Im kommenden Sommer soll der Nationalspieler Uruguays wieder ein Thema werden. Sollte der Abwehr-Star kommen, könnte es eng werden für Matthijs de Ligt. Der Niederländer bekommt die Diskussionen sicher auch mit, geht aber gut mit dem Thema um. Im Winter hätte er offenbar zu PSG flüchten können, lehnte ein Angebot jedoch ab.

Gegen Gladbach spielte De Ligt konsequent und fehlerlos. Der 24-Jährige gewann seine Zweikämpfe, am Boden und in der Luft. Zudem dirigierte er immer wieder seine Kollegen. In der ersten Halbzeit klärte er einmal auf der Linie. Und in der Schlussphase machte De Ligt mit seinem Kopfballtor den Deckel auf den Sieg gegen die Borussen. Bei Offensiv-Standards ist er sowieso immer gefährlich.

In dieser Form kann De Ligt der Abwehr-Boss der Bayern sein. In der Führungsetage der Bayern sieht man das sicherlich mit Wohlwollen: Denn den Preis zwischen 80 und 100 Millionen Euro für Araujo könnte man sich so auch sparen.

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