Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß ist auch nach seinem offiziellen Rückzug weiter omnipräsent beim FC Bayern. Die neuesten Entwicklungen drehen sich um Aussagen, die er über den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Bayern Oliver Kahn gemacht hat. Kahn, dessen Amtszeit im Mai abrupt endete, soll aufgrund von Hoeneß‘ kritischen Kommentaren sogar juristische Schritte in Erwägung gezogen haben.
Hoeneß‘ Aussagen in einem Fernsehinterview lösten die Kontroverse aus. „Die Berufung von Kahn war ein großer Fehler“ sagte er. Weiter fügte er hinzu, Kahn hätte erklärt, ein CEO müsse nicht rund um die Uhr arbeiten, worauf er erwiderte: „Aber zwölf sollten es schon sein!“ Kahn reagierte prompt und mahnte über seinen Anwalt, man hätte sich auf Stillschweigen geeinigt und Hoeneß habe klar dagegen verstoßen. Kahn drohte mit weiteren juristischen Schritten, sollte es zu weiteren Verstößen kommen.
Kahn war genauso wie Sportdirektor Salihamidzic im vergangenen Mai nach dem Saisonfinale beim FC Bayern freigestellt worden. Grund dafür sollen interne Unzufriedenheiten mit deren Arbeit gewesen sein.
In einem Interview mit der FAZ äußerte sich Hoeneß nun zu den Vorgängen und betonte, seine Kritik an Kahn sei nicht persönlich gemeint gewesen. Auf die Vorwürfe, dass Kahn auch an ihm gescheitert sei, erwiderte der 72-Jährige: „Das ist so einfach nicht richtig. Ich habe persönlich kein Problem mit Oliver“.
Weiter verdeutlichte er, dass die Entscheidung nicht allein bei ihm lag. „Es wird immer erzählt: der Hoeneß, der Hoeneß! Aber wir haben einen überragenden Aufsichtsrat mit tollen Persönlichkeiten, auf den der ganze Verein sehr stolz sein kann“, betonte er die gemeinsame Entscheidung des Vereins.
Hainer stärkte Kahn lange den Rücken
Insbesondere der heutige Bayern-Präsident Herbert Hainer stand lange Zeit hinter dem ehemaligen Torwartgiganten Kahn: „Er hat Oliver lange unterstützt, was ja auch richtig war, war dann aber auch für diese Lösung.“
Weiter fügte Hoeneß an: „Oliver hatte letztlich einfach eine andere Vorstellung von dem Job als viele bei uns im Aufsichtsrat.“
Kahn selbst hatte sich zuletzt zur Kontroverse geäußert und betont, trotz der Turbulenzen werde er sich weiterhin fair gegenüber dem FC Bayern verhalten.