Nach Statement-Sieg: Rolfes kontert Hoeneß – „Transfer-Glück ist kein Zufall“

Tony Poland
Foto: Getty Images

Am Samstagabend bewies Bayer Leverkusen einmal mehr, dass der Bundesliga-Tabellenführer auf dem Transfermarkt so ziemlich alles richtig gemacht hat. Simon Rolfes, Geschäftsführer Sport der Werkself, konnte sich in diesem Zusammenhang eine Spitze in Richtung München nicht verkneifen.

Im vergangenen Sommer holte Leverkusen mit Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo und Victor Boniface gleich drei Spieler ins Rheinland, die sich allesamt als Volltreffer entpuppt haben. Auch Nathan Tella sowie Jonas Hofmann sind echte Verstärkungen und passen ideal ins System von Xabi Alonso.

Einzig Bayern-Leihgabe Josip Stanisic hatte sich auch in Leverkusen mehr Spielzeit versprochen, stand aber am Samstag beim 3:0-Erfolg gegen den FCB in der Startelf und markierte sein erstes Tor im Bayer-Dress. Auch das passte an diesem Samstagabend natürlich ins Bild.

Fakt ist: Rolfes und Trainer Alonso haben den Kader optimal angepasst und entsprechend verstärkt. Mit Namen, die nicht unbedingt ins oberste Regal gehören.

„Grimaldo kannte davor kein Mensch“

Die voll aufgegangenen Transfers der Leverkusener sind natürlich auch den Bayern nicht verborgen geblieben. Bloß hatte die Spieler in München offenbar keiner ernsthaft auf dem Schirm: „Den Boniface haben alle anderen nicht gesehen. Und den Grimaldo kannte davor auch kein Mensch“, äußerte sich Uli Hoeneß bereits in der vergangenen Woche in der FAZ.

Nun ja. Boniface, der von Union Saint-Gilloise aus Belgien kam und bereits 16-Mal traf, war in der Vorsaison mit sechs Treffern zusammen mit Marcus Rashford (Manchester United) bester Schütze der Europa League: „Du musst aber auch Glück haben, wenn ein Spieler in ein neues Land, in eine neue Mannschaft, in einen neuen Verein kommt, dass der dann so einschlägt“, stichelte der FCB-Ehrenpräsident weiter.

Rolfes erklärt Grimaldo-Transfer

Der Konter aus Leverkusen ließ nach dem Statement im Bundesliga-Gipfeltreffen natürlich nicht lange auf sich warten. Zweifellos brauche man „ein bisschen Glück bei Spielertransfers“ gestand Sportchef Simon Rolfes am Sonntag im „Doppelpass“ bei Sport1 ein. Aber: „Glück ist nicht Zufall“, legte er nach.

Vor allem mit dem ablösefreien Grimaldo (Benfica Lissabon) gelang Leverkusen ein aus heutiger Sicht unfassbares Schnäppchen. Der Spanier, der alleine in der Bundesliga bei acht Toren und zehn Assists steht, entwickelte sich zu einem der Top-Stars in Deutschland und debütierte dank seiner starken Leistungen im letzten November für die spanische Nationalmannschaft.

„Bei Grimaldo war uns klar, dass wir im Sommer die Chance haben“, sagte Rolfes: „Wir hatten ihn schon länger auf dem Schirm, ich war 2019 schon in Lissabon und habe mir ein Spiel angeschaut.“ Vier Jahre später sollte sich die Hartnäckigkeit auszahlen.

Viel Qualität für wenig Geld

Nach Angaben von Transfermarkt.de investierte die Werkself vergleichsweise kleines Geld in die Top-Einkäufe. Für Hofmann, Boniface, Xhaka und Tella legte Leverkusen in knapp 70 Millionen Euro auf den Tisch. Im Gegenzug nahm Leverkusen alleine für Moussa Diaby (Aston Villa) 55 Millionen samt Boni ein.

Zum Vergleich: Alleine für Sacha Boey zahlte der deutsche Rekordmeister im Winter mindestens 30 Millionen Euro. Insgesamt gab der FC Bayern in dieser Saison 180 Millionen Euro für neue Spieler aus. So viel wie noch nie zuvor in einer Spielzeit.

Teile diesen Artikel