Thomas Tuchel wird den FC Bayern im Sommer verlassen. Der 50-Jährige hat jedoch nicht vor, seine Zeit in München in Ruhe ausklingen zu lassen. Im Gegenteil: Tuchel machte nun deutlich, dass er nach Bekanntgabe der Trennung seine Entscheidungen ab sofort vollkommen frei treffen kann. Dies betrifft vor allem die Frage, welche Spieler er aufstellt.
Der scheidende Bayern-Coach hat sich am Freitag ausgiebig über sein Aus beim deutschen Rekordmeister geäußert. Tuchel machte dabei deutlich, dass er sich nicht als das „einzige Problem“ des FC Bayern sieht. Als Cheftrainer übernimmt er allerdings die Verantwortung für die sportliche Krise in den vergangenen Wochen.
Auch wenn die vorzeitige Bekanntgabe der Trennung zum Saisonende eher ungewöhnlich ist, sieht Tuchel darin einen großen Vorteil für sich und den Verein: „Es gibt Klarheit. Und Klarheit bringt Freiheit“, betonte dieser auf der Spieltags-PK vor dem morgigen Heimspiel gegen RB Leipzig.
„Es gibt keine Langzeitwirkung mehr für mich“
Besonders interessant: Tuchel machte zudem deutlich, dass er durch sein feststehendes Aus keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeiten der Spieler legen muss. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Diskussionen darüber, auf welche Profis der 50-Jährige setzt und welche nicht. Diese Zeiten sind laut Tuchel nun vorbei: „Du musst als Trainer deine Entscheidung nicht mehr abwägen, welche Langzeitwirkung sie hat. Kannst jedes Spiel coachen wie ein Pokalspiel.“
Heißt im Klartext: Tuchel stellt ab sofort so auf, wie er es für richtig hält: „Startformationen, Auswechslungen haben für mich persönlich jetzt keine Langzeitwirkung mehr. Wie wirkt sich das Aus auf die Chemie? Wie wirkt sich das aus auf den Spieler? Was passiert in der Vorbereitung, will der Spieler dann im Sommer gehen? Das fällt alles weg.“
Es scheint so, als hätte der FCB-Coach in den vergangenen Monaten immer wieder Kompromisse eingehen müssen im Hinblick auf das Personal.