Was Thomas Tuchel letztlich seine Zukunft beim deutschen Rekordmeister kostete, waren die ausbleibenden Ergebnisse in wichtigen Spielen, doch auch der Punktverlust in Bochum, als der FCB als klarer Favorit galt. Letztlich ist der Spielstil der Bayern aber auch nicht so offensiv und attraktiv wie einst – was auf Thomas Tuchels Haltung zurückzuführen ist.
The Athletic hat nun Details zur Entlassung von Thomas Tuchel veröffentlicht, die teilweise aus dem Tuchel-Lager, teilweise aber auch aus der Kabine des Rekordmeisters stammen sollen. Dabei ging es auch um die taktische Ausrichtung des Cheftrainers. Tatsächlich soll es zu langen Sitzungen mit dem Trainerstab gekommen sein. Letztlich entschied man sich gegen eine offensivere Spielweise der Mannschaft, weil die defensive Anfälligkeit des Teams dies einfach nicht zuließ. Folglich ließ der Cheftrainer vorsichtiger spielen, weil er das Gefühl hatte, es tun zu müssen – statt es wirklich zu wollen.
Zunächst wurde angeführt, dass es das Tuchel-Team rückblickend als Fehler betrachtet, den Bayern-Job inmitten der Saison begonnen zu haben. So musste sich Tuchel zu Beginn seiner Amtszeit auf grundlegende Dinge konzentrieren, wurde jedoch bald Zeuge der defensiven Instabilität und der Tatsache, dass die Mannschaft in Spielen plötzlich auseinander fallen kann.
Tuchel: Fokus auf Defensive statt Offensive
Bezüglich der Vorwärtsbewegung mangelte es den Bayern oftmals an Dominanz und Klarheit. Es war schwierig, Räume zu schaffen, wenn Gegner kompakt spielten und den Offensivdrang der Münchner zu verhindern wussten. So musste sich Thomas Tuchel darauf fokussieren, Konter zu verhindern statt die Ausrichtung darauf zu lenken, Vorteile im Offensivspiel zu schaffen. „Die Spieler hatten Angst, den Ball zu verlieren, weil sie wussten, dass der Trainer sie anpöbeln würde, wenn sie etwas riskantere Pässe über die Abwehr oder über die Linie versuchen würden“, wird eine Quelle aus der Kabine zitiert.