Lame Duck? Tuchel: „Das würde mehr über den Spieler aussagen“

Andreas Kloo
Foto: IMAGO

Thomas Tuchel will von einem möglichen negativen Effekt der feststehenden Trennung im Sommer nichts wissen. Er nennt ein positives Beispiel aus der Bayern-Historie. 



Die Mitteilung des FC Bayern am Mittwoch über das Aus von Thomas Tuchel kam nach drei Niederlagen am Stück nicht völlig überraschend. Viele stimmten damit überein, dass eine Trennung wohl unvermeidlich gewesen sei.

Doch einige Kritiker stellten sich die Frage, ob eine sofortige Trennung nicht die bessere Lösung gewesen wäre. Kann Tuchel in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft wirklich noch etwas bewirken. Oder wird er zur Lame Duck, wie von Insidern befürchtet?

BILD-Fußballchef Christian Falk berichtete, die Mannschaft lasse sich “nichts mehr von ihm sagen.” Schon bevor die Trennung im Sommer bekannt gegeben wurde, habe sich die Mannschaft mehr oder wenig selbst gecoacht.

Tuchel teilt die Lame-Duck-Befürchtung nicht. Auf die Frage, ob seine Autorität bei den Spielern durch das bereits feststehende Aus leiden werde, antwortete Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstag gegen RB Leipzig trocken: „Das würde mehr über den Spieler aussagen, als über meine Autorität, würde ich sagen.“

Tuchel erinnert an historisches Triple

Für Tuchel selbst ändere sich nichts in seiner Herangehensweise, stellte der 50-Jährige klar: „Wir lieben Fußball und das, was wir machen. Für mich hat es nie eine Rolle gespielt, ob ich einen Fünf-Jahres-Vertrag oder einen Fünf-Wochen-Vertrag habe. Alles was zählt, ist das Hier und Jetzt. Es sind neue Umstände, aber es spielt keine Rolle. Ich liebe den Job und werde den Job selbstverständlich mit der gleichen Energie machen wie vorher“, versprach er.

Zudem nannte Tuchel ein positives Beispiel aus der Bayern-Historie. Vor der Rückrunde 2012/2013 stand bereits fest, dass Pep Guardiola im Sommer Jupp Heynckes als FCB-Trainer ersetzen werde. Doch Heynckes sei danach alles andere als eine Lame Duck gewesen. „Er hat danach alle Titel gewonnen“, erinnerte Tuchel an das historische Triple.

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