Gefragt nach den Gründen der Trennung, spricht Bayern-Trainer Thomas Tuchel offen über seine Beziehung zur Mannschaft. Er wehrt sich gegen einen Verdacht und nennt konkrete Spielernamen.
Thomas Tuchel habe die Kabine verloren – Atmosphärische Störungen in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft wurden als einer der Gründe vermutet, warum der Bayern-Trainer im Sommer vorzeitig gehen müsse.
Nach dem 2:1-Sieg gegen RB Leipzig am Samstag wehrte sich Tuchel im Interview mit dem ZDF deutlich gegen diese Vermutung.
Er wies daraufhin, dass er zu einigen Spielern ein sehr gutes Verhältnis habe und nannte konkrete Namen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Aleksandar Pavlovic glücklich oder befreit ist, dass ich am Saisonende aufhöre. Oder ein Raphaël Guerreiro, Minjae Kim oder Manuel Neuer.“
Deshalb könne die angekündigte Trennung im Sommer auf die genannten Spieler auch keine befreiende Wirkung haben, stellte Tuchel klar: „Es würde mich sehr, sehr wundern, wenn ich der Rucksack wäre, den sie mit rumschleppen.“
Der 19 Jahre alte Pavlovic feierte unter Tuchel sein Bundesliga-Debüt und steht seitdem regelmäßig in der Startelf, Kim war ein Wunschtransfer Tuchels für die Innenverteidigung. Guerreiro kennt Tuchel schon aus Dortmunder Zeiten. Auch zu Kapitän Neuer hat er einen guten Draht.
Der Torhüter verteidigte Tuchel nach dem Spiel am Samstag und sparte nicht mit Selbstkritik: „Es wirft auch ein schlechtes Bild auf die Mannschaft, auf die Spieler. Wir haben es nicht geschafft, Erfolg zu haben mit solch einem Top-Trainer.“
Kimmich und Müller nennt Tuchel nicht
Tuchels Aussagen lassen aber auch einen anderen Schluss zu. Zu den Spielern, die er im Interview nicht explizit erwähnte, ist das Verhältnis wohl weniger gut. Bei Joshua Kimmich ist das ein offenes Geheimnis. Aber auch mit Thomas Müller gab es in der Zusammenarbeit Probleme, wie dieser nach dem Spiel gegen Leipzig andeutete.
Tuchel will sich mit dieser Frage aber gar nicht weiter beschäftigen, sondern nach vorne blicken. Schließlich herrsche nun Klarheit.
„Der Hauptgrund für alles war eigentlich, so einen Schlingerkurs zu vermeiden. So ist es klar. Ob wir es mögen oder nicht mögen. Ob es ein Rucksack ist, das werden wir nicht mehr lösen das Rätsel“, lautete Tuchels Fazit.