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Matthäus: “Vielleicht haben Uli und Kalle zu früh das Lenkrad losgelassen”

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge
Foto: IMAGO

Inmitten der turbulenten Zeiten beim FC Bayern München richtet Fußballlegende Lothar Matthäus den Blick auf die Führungsetage des Rekordmeisters. Er teilte seine Einsichten und Bedenken zur aktuellen Situation und der Zukunft des Clubs.



“Wichtig ist, dass der Verein zusammensteht und eine klare Linie vorgibt”, so Matthäus in einem Interview mit der Münchner Abendzeitung. Die Verantwortung liegt dabei seiner Meinung nach nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei den Führungskräften. Matthäus, der selbst eine glänzende Karriere beim FC Bayern hatte, sieht besonders in der Übergabe der Führungsrollen eine mögliche Ursache für die aktuellen Herausforderungen: “Vielleicht haben Uli und Kalle auch zu früh das Lenkrad losgelassen.”

Die Kritik des ehemaligen Weltfußballers erstreckt sich auch auf die Transferpolitik des Clubs. Trotz hoher Ausgaben für neue Spieler scheint die gewünschte Stabilität zu fehlen. “In den vergangenen Jahren ist man in eine Richtung gesteuert mit sehr teuren Transfers. Ich denke vor allem an die Innenverteidigung, die fast 300 Millionen Euro gekostet hat mit Lucas Hernández, Benjamin Pavard, Minjae Kim, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt”, kritisierte der 150.-malige Nationalspieler. Zudem erinnert Matthäus an vergangene Zeiten, in denen Spieler wie Mats Hummels oder Jérôme Boateng den “Laden zusammengehalten” haben.

Lothar Matthäus
Foto: IMAGO

Matthäus sieht “keine geballte Kraft beim FC Bayern”

Ein besonderes Augenmerk legt Matthäus auf die Rolle des zukünftigen Sportvorstands Max Eberl und die Frage, wie die Führung des Vereins zukünftig gestaltet sein wird. “Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sind nicht mehr ganz vorne dabei, daher lautet die Frage nun: Wer bestimmt in Zukunft? Max Eberl allein? Oder zusammen mit Christoph Freund?”, stellte Matthäus in den Raum. Über die künftige Zusammenarbeit Eberls mit Sportdirektor Christoph Freund sagte er: “Die beiden müssen sich auch erst finden. Zu meiner Zeit hatte man immer eine Einheit bei Bayern – vom Schatzmeister bis zum Präsidiumsmitglied. Vom Gefühl her ist es aktuell keine geballte Kraft beim FC Bayern.”

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Kalle vielleicht. Uli ja nur auf dem Papier. Der Kardinalfehler war Salihamidzic und das Denken, den kontrolliert man schon vom Tegernsee aus. Der wurde sogar Sportvorstand, das muss man sich mal vorstellen.

Mancher sollte halt das machen was er kann Fußball spielen und dann Bälle zählen. Ein brazzo war nie richtig für diesen Posten. Genauso wie Olli. Kein Auftreten und sich vor die Mannschaft stellen.

Ich widerspreche wieder mal. Ich glaube, Kalle und Uli haben das nicht mit der Personalie Salihamidzic die große Fehleuinschöätzung getroffen – sondern Oliver Kahn war die Fehleinschätzung.

Ich verstehe bis heute nicht, wie das derart schief gehen konnte.

Oliver Kahn war der absolute Wunschkandidat. Nicht nur von Hoeness und Rummenigge, sondern von ALLEN, die sich iwo mit einer möglichen nachfolge beschäftigt haben.

Oli sollte der neue starke Mann sein, und eine Ära prägen. Er war prädestiniert dafür. Langjähriger, absolut herausragender Spieler des Verein, mit Wirtschaftsstudium und gleichzeitig starker Persönlichkeit.

Hoeness und Rummenigge haben das Ruder losgelassen, weil sie dachten, sie hätten den Laden in Top-zustand in die bestmöglichen Hände übergeben.

Salihamidzic hat in Punkto Kaderplanung keinen schlechten Job gemacht. Auch während der Pandemie. Er hat nicht nur teuer GE-kauft, sondern auch gut VER-kauft. Die agressivere Strategie in Punkto Talent-Scouting hat mir gut gefallen.

Salihamidzic ist über die Art und Weise der Nagelsmann-Entlassung gefallen.
Und da ist bis heute nich wirklich raus, ob er das wollte, oder ob ers nur “mitgetragen” hat.

@La…

Da bin ich ganz deiner Meinung.
Und ich halte die Entlassung der beíden noch immer für einen Fehler.

Welche zwei Entlassungen hältst du denn für Fehler?

@Holland…

Lies den Beitrag von “La…”, auf den sich mein Post bezieht, dann ist deine Frage beantwortet.

Hab ich natürlich gelesen und begriffen. Deine Reaktion aber nicht. Die Rede ist von Kahn, Salihamidzic und Nagelsmann. Zwei von diesen drei hätten Deiner Meinung nach nicht entlassen werden dürfen. Wer sind denn jetzt diese zwei?

@Hollandbeyer

Jetzt verstehe ich, was du meinst.
Man hätte alle 3 nicht entlassen dürfen.
Besonders die JN-Entlassung mitten in der Saison war ne Schnapsidee.
Was Oli K. betrifft: Ich habe bis heute nicht verstanden, was man ihm vorwirft.
Die Zahlen stimmten doch.
Dass er nicht so häufig auf der Geschäftsstelle war: Geschenkt.
Es kommt nicht auf die Quantität an, die man einbringt, sondern auf die Qualität.

Und ist es unter Olis Nachfolger JCD etwa besser geworden?
Ich finde nicht.

Aber sei es drum: Es ist passiert. Und es macht keinen Sinn mehr, über das Vergangene zu lamentieren.

Wir wollen hoffen, dass es besser wird. Und vor allem, dass sich endlich ein Trainer findet, der hier länger als 1,5 Jahre verweilt.

Wobei ich hier nicht komplett deiner Meinung bin.

Ich denke, Kahn konnte den Job nicht weitermachen. Und er hat ihn offenbar auch nicht im Ansatz mit der Philosophie ausgefüllt, die man sich bei seiner Installation vorgestellt hatte.

Salihamidzic ist sowas wie ein “treuer Soldat” des Vereins. Und ich denke, der wird unterschätzt, und hat grundsätzlich einen besseren Job gemacht, als es oft dargestellt wird. Man darf nicht vergessen, dass Bayern München nicht von Ölscheichs finanziert wird. Das Geld war knapp. Salihamidzic hat sinnvoll gekauft und auch extrem gut verkauft.

Bei Nagelsmann bin und War ich immer der meinung, man kann keinen Trainer entlassen, der in allen Wettbewerben aussichtsreich vertreten ist. Speziell in der CL waren da auch herausragend gecoachte Matches dabei. Ich hätte ihn nicht entlassen.

Tuchel war nie mein Wunschkandidat. Aktuell tut er mir fast ein bisschen Leid. Sein Start, wo er quasi binnen weniger Tage ALLE Titel verloren hat hätte ungünstiger nicht laufen können. Das stand unter keinem guten Stern. Da wurde vom ersten Tag an unterstellt, man hätte mit Nagelsmann alle Titel gewonnen.
Und das Problem ist, wir werden es nie erfahren. Ich halte es für möglich.

Wärs nach mir gegangen, wäre NUR Kahn gegangen.

M.E. war es ein Fehler Nagelsmann zum damaligen Zeitpunkt zu verflichten, den erforderlichen Umbruch hätte man einem seniorigeren Trainer mit Rückendeckung des Vereins übertragen müssen. Und wenn man schon den Fehler begangen hat JN zu verpflichten, dann war es ebenso ein Fehler ihn zum gebotenen Zeitpunkt rauszuwerfen.
Beide Fehler haben Kahn UND Salihamidzic begangen.

Salihamidzic hat unterm Strich wohl weniger falsch gemacht als Kahn, trotzdem habe ich ihn nie als sachkundigen und daher auch richtigen Sportdirektor/Sportvorstand für den FCB gesehen. Dazu war seine Transferstrategie zu sehr mit der Schrotflinte und fokussiert auf punktuell überteuerte Transfers.

Kahn hatte rückblickend weder fachlich noch persönlich FCB Managerformat, Salihamidzic zumindest mal fachlich nicht.

Als Bonus für seine Mane Verpflichtung.🙈

Beim FCB leiden interessanterweise sehr viele -auch Spieler- an kompletter Selbstüberschätzung.

Oder man hat das Lenkrad nie richtig losgelassen, sodass sich jeder Nachfolger zwangsläufig die Arme brechen muss.

Wenn man so einen Verein übernimmt braucht man eine gewisse Zeit mit Hilfestellung. Wenn man aber die Nase zu weit oben trägt um diese anzunehmen muss man mit Konsequenzen rechnen.

Da man auch in 2024 immer noch stets und ständig öffentlich die Meinung von UH zu allen möglichen Transfers und Entscheidungen beim FCB vernimmt, gehe ich davon aus, dass auch in Zukunft noch so mancher die “Konsequenzen” zu spüren bekommt.

Ich hoffe Max Eberl bleibt von der “Hilfestellung” verschont.

@Jo…

Gut auf den Punkt gebracht.

Die geballte Einfalt von Loddamaddeus ist auch keine Lösung für den FCB.
Erst macht er Tuchel verantwortlich, nun die Transferpolitik. Heute das Gegenteil von gestern und morgen wieder anders rum.

H&S waren ein Fehler, der nun endgültig korrigiert wurde. Eberl & Freund zusammen mit Dreesen und Grüßgott-August Hainer werden den Laden schon rocken.

Loddar soll lieber Geschichten von früher erzählen. Dass er mit Andi Brehme mehr Nächte verbracht hat als mit seiner damaligen “Badnerin” etwa… Das kann er, der Loddar❗️

Mit HS meinst du doch Kahn und Salihamidzic, oder?

👍

Wer hat was losgelassen? Keiner von beiden hat irgendwas losgelassen; entweder lebt LM in einer Traumwelt oder er versucht sich im Zuge des Umbaus jetzt für einen Job beim FCB zu bewerben.

Im Nachhinein sind gerade diese “Experten” immer so schlau und wissen es besser!
Schaut man sich an wo diverse “Schweinchen-Schlau-Leute” angestellt sind, dann wird sehr Vieles klar … 😉

Da is ein Hamann, Basler und effenberg schlimmer.

Schwätzer….es waren nur nicht die richtigen Nachfolger

Loddar hat mit vielem recht, was er über die aktuellen Defizite des Clubs sagt. Aber er hat unrecht mit der Behauptúng, UH und HR hätten zu früh losgelassen.
Wie lange sollen sie es denn machen? Bis sie 100 sind?
Beide sollten endgültig völlig loslassen.
Nur dann kann der Club in die Zukunft aufbrechen.

KHR hat Oli K. 2 Jahre angelernt, ihm über die Schulter geschaut.
Wenn er in dieser Zeit nicht gemerkt hat, dass der Oli viellecht nicht taugt für den Job, dann war HR einfach ein schlechter Ausbilder.

Und wenn ich mir das Schmierentheater der Entlassung von Brazzo & Oli noch einmal in Erinnerung rufe: Ein Gespräch, das UH mit dem Fanclub “Schickkeria” führte war nicht unwichtig für die Entscheidung, die beiden zu entlassen.

Aha, ein Fanclub entscheidet, wer bléibt und wer geht. Unglaublich professionell.

Schauen wir uns das aktuelle Personal an: Sowohl HH als auch JCD sind UH-Leute.
Dasselbe gilt für ME.

Die “FAZ” hatte recht mit einem Artikel einen Tag nach der Entlassung von Oli & Brazzo:

— “Mia san Uli”, so der Titel.
Und im Text heißt es: “Uli Hoeneß hat keinen Plan für die Zukunft des FC Bayern.”

So ist es.

Nicht zu früh losgelassen.
Sondern zu spät darum gekümmert.
Und zu hektisch übergeben

Ja, ja, ja… früher war alles gut, heute ist alles besser – wäre besser, wenn alles gut wäre! Aber noch besser wäre es, wenn gewisse Experten einfach mal ihren Mund halten würden! Lothar Matthäus war sicher ein begnadeter Fußballer …aber sorry, was hat er denn sonst in seinem Leben auf die Reihe bekommen – ob als Trainer, oder auch im Privaten ?

Ja – es hat schon was, wenn man einen vorbestraften “Ehren”präsident hat!

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!