Während die Suche nach einem Tuchel-Nachfolger auf Hochtouren läuft, findet der FC Bayern mehr und mehr zurück zu alter Stärke. Haben die Münchner Verantwortlichen Tuchel etwa zu früh aufgegeben?
Seitdem bekannt wurde, dass Thomas Tuchel und der FC Bayern am Ende der Saison getrennte Wege gehen werden, läuft es wieder beim deutschen Rekordmeister. Auf das Weiterkommen in der Champions League folgte am Samstag ein 8:1 Kantersieg gegen den FSV Mainz 05.
Inzwischen tauchen Stimmen auf, die sich kritisch zur angekündigten Tuchel-Aus äußern. Beide Seiten hatten sich vor knapp drei Wochen auf eine vorzeitige Trennung im Sommer geeinigt.
Mario Basler kritisiert Bayern-Führung
Für Ex-Bayern-Spieler Mario Basler haben die Bayern-Bosse in der Causa Tuchel voreilig gehandelt. „Ich verstehe die Bayern in der Personalie nicht. Ich hätte zumindest das Rückspiel gegen Lazio abgewartet und dann vielleicht eine Entscheidung getroffen. Das haben sie nun schon vor drei Spieltagen gemacht“, kritisierte der 55-Jährige im Interview mit ran.
Basler zog dabei Parallelen zur Entlassung von Julian Nagelsmann im vergangenen Jahr. Der 36-Jährige war damals von seinen Aufgaben entbunden worden, obwohl die Bayern Titelchancen in allen drei Wettbewerben hatten. Der Trainerwechsel zahlte sich letztlich nicht wirklich aus – unter Tuchel konnte man sich zwar gerade so zum elften Meistertitel in Serie retten, doch eine spielerische Weiterentwicklung blieb weitestgehend aus.
„Da hat man wieder Schnellschüsse gemacht beim FC Bayern, wie man es auch bei Julian Nagelsmann damals gemacht hat. Es war für mich auch schon sehr unverständlich, dass man da den Trainer getauscht hat“, so Basler. Die Probleme an der Säbener Straße liegen Basler zufolge derweil tiefer. „Ich glaube schon, dass der FC Bayern in den letzten zwei, drei Jahren sein Gesicht ein bisschen verloren hat“, urteilte der Europameister von 1996.