Im vergangenen Winter verpflichteten die Bayern Sacha Boey und Eric Dier als Reaktion auf die zwischenzeitlich äußerst angespannte Personallage in der Defensive. Während Dier von Beginn an mit starken Leistungen zu überzeugen wusste, kam Boey bisher noch nicht wirklich in Fahrt.
Verletzungssorgen sowie die Kontinentalmeisterschaften in Asien und Afrika führten dazu, dass Thomas Tuchel im Winter kaum noch gelernte Abwehrspieler zur Verfügung standen. Zwischenzeitlich musste Raphael Guerreiro auf der Position des Rechtsverteidigers aushelfen.
Deshalb reagierten die Bayern-Bosse auf dem Transfermarkt und verpflichteten unter anderem Sacha Boey von Galatasaray Istanbul. Der Rechtsverteidiger kostete 30 Millionen Euro Ablöse – zu denen weitere fünf an möglichen Bonuszahlungen hinzukommen können – und ist damit der bisher teuerste Winter-Neuzugang des deutschen Rekordmeisters.
Nachdem er sein Bayern-Debüt als Einwechselspieler gegen den FC Augsburg feierte, folgte der erste Startelfeinsatz gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen. Beim 0:3-Debakel musste Boey auf der für ihn ungewohnten Linksverteidigerposition aushelfen und war dabei sichtlich überfordert. Kurz darauf zog sich der Franzose im Training einen Faserriss im linken Oberschenkel zu und kam seither nicht mehr zum Einsatz.
Zweifel an Boeys Qualitäten
Nach Informationen der BILD gibt es mittlerweile „erste Zweifel an der Bayern-Tauglichkeit“ des Rekord-Neuzugangs. Demzufolge sei Boey zwar sehr schnell, habe dafür jedoch Schwächen im technischen Bereich. Auch beim taktischen Verständnis gebe es noch eine Menge Nachholbedarf.
Thomas Tuchel soll offenbar von Anfang an einen Transfer von Premier-League-Star Kieran Trippier bevorzugt haben. Dem kicker zufolge hätte auch Neu-Sportvorstand Max Eberl von einer Boey-Verpflichtung abgesehen.
Transfer im Sommer?
Ein Abgang im kommenden Sommer scheint daher nicht ausgeschlossen zu sein. Der 23-Jährige hat aktuell mit Konrad Laimer, Noussair Mazraoui und Joshua Kimmich gleich drei starke Konkurrenten auf seiner Position. Im Sommer kehrt zudem auch Josip Stanisic von seiner Leverkusen-Leihe zurück nach München. Darüber hinaus werden die Bayern immer wieder mit einem Transfer von Jeremie Frimpong in Verbindung gebracht.
An Interessenten für Boey dürfte es derweil nicht mangeln. Schon im Winter sollen mehrere englische Topklubs Interesse am früheren französischen U21-Nationalspieler gehabt haben. Boeys Vertrag in München ist noch bis 2028 gültig, sein Marktwert laut Transfermarkt.de beläuft sich auf 22 Millionen Euro.