Für Paul Breitner gibt es einen Hauptschuldigen an der durchwachsenen Saison des FC Bayern. Die Klublegende erklärt das Problem um Thomas Tuchel mit einem Vergleich zum Berufsleben.
Wer trägt die Hauptschuld daran, dass die Saison 2023/2024 für den FC Bayern ohne Titel enden könnte? Die Spieler, der Trainer, der Vorstand? Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.
„Ich bin nicht das einzige Problem“, stellte Trainer Thomas Tuchel kürzlich klar. Bayern-Legende Paul Breitner sieht das völlig anders. Für ihn ist Tuchel der Hauptgrund für die durchwachsenen Leistungen des Rekordmeisters in der laufenden Spielzeit. Mit dieser Meinung hielt er als Gast in der Fernsehsendung „Ringlstetter“ des Bayerischen Rundfunks nicht hinter dem Berg.
Kein Spieler spiele absichtlich schlecht, betonte der Weltmeister von 1974 und verglich das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft mit der Lage im normalen Berufsleben: „Du hast einen Meister oder einen Chef, bei dem du, wenn du morgens ins Auto oder in den Zug oder in die Trambahn einsteigst, um in die Arbeit zu fahren, so einen dicken Hals kriegst.“

Breitner: Gute Stimmung wichtiger als Umbruch
Tuchels Auftreten sei leistungshemmend, führte Breitner weiter aus: „Jeder will einen guten Job machen, will gute Leistung bringen. Aber ab einem gewissen Moment merkst du, dass du es nicht kannst. Du merkst es nicht. Du willst, du willst, du willst und es geht nicht. Das ist für mich das Thema und das große Problem.“
Von der Diskussion um einen großen Umbruch bei den Bayern im Sommer wollte der 72-Jährige deshalb auch nichts wissen. „Warum Umbruch? Da ist ein Kader von 25 Spielern, davon haben 20 internationale oder sogar Weltklasse.“ Die Mannschaft brauche nur eine Sache: „Eine gute Stimmung.“
Breitner spielte von 1970 bis 1974 und von 1978 bis 1983 beim FC Bayern und gewann dreimal den Europapokal der Landesmeister sowie fünfmal die Deutsche Meisterschaft. Nach seiner aktiven Karriere war er für den FCB als Scout und Markenbotschafter aktiv.