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Hoeneß nimmt DFB wegen Nike-Deal in Schutz: “Es gab keine Alternative”

Uli Hoeneß
Foto: Getty Images

Die Entscheidung des DFB, ab 2027 mit Nike statt Adidas als Ausrüster zusammenzuarbeiten, hat in den vergangenen Wochen für viel Kritik gesorgt – sowohl in den Medien als auch bei den Fans. Nun hat sich Bayern-Patron Uli Hoeneß zum Millionendeal geäußert und erklärt, warum der Wechsel des Ausrüsters aus seiner Sicht alternativlos war. Kritik adressierte der 72-Jährige dennoch auch am DFB.



Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärte Hoeneß: “Es ist zweifellos so, dass, wenn die Zahlen stimmen, die ich gehört habe, es für den DFB gar keine Alternative gab.”

Laut Hoeneß stand der Verband “mit dem Rücken zur Wand” und verwies dabei auf die angespannte finanzielle Lage. “Die Zahlen, die ich kenne, die lassen nichts anderes zu, als dass der DFB springt, vor allem wenn man so eine finanzielle Schräglage wie der DFB hat”, so Hoeneß.

Hoeneß: Der DFB hätte es nie so weit kommen lassen dürfen

Der Weltmeister von 1974 ist sich sicher: “Wenn man ein gesunder Verband ist, dann hätte man die Möglichkeit gehabt zu sagen: ‘Können wir uns nicht in der Mitte treffen und weitermachen’”

Adidas zahlt derzeit rund 50 Millionen pro Jahr an den DFB. Dem Vernehmen nach wollte der deutsche Sportartikelhersteller sein Angebot für eine Vertragsverlängerung lediglich auf 55 Millionen erhöhen – hätte dies aber stärker an Leistungsfaktoren geknüpft. Doch das Angebot von Nike war mit Abstand das höchste: Mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr soll der US-Konzern dem Verband zahlen. Zu verlockend für den klammen DFB, der in den letzten Jahren massive Schulden angehäuft hat.

Der Sportverband ist aus mehreren Gründen finanziell klamm: Ein Grund ist der neue DFB-Campus, der insgesamt 200 Millionen Euro gekostet hat und jährlich weitere 18 Millionen verschlingt.

Auch Streitigkeiten mit dem Finanzamt sind für die Schieflage verantwortlich: Für die Jahre 2006, 2014 und 2015 wurde dem DFB die Gemeinnützigkeit aberkannt, wodurch Steuervergünstigungen wegfielen.

Auch die Erfolglosigkeit der deutschen Herren-Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren hat ein Loch in die Kasse gerissen. Die Mehreinnahmen durch den Nike-Deal kommen da sehr gelegen.

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Hoeneß schon wieder, gäääääääääähn.

Geistreich, sehr geistreich………

Schon komisch dass Nichtskönner 20 Mio pro Jahr einstreichen und der DFB wegen 18 Mio Schulden hat.

UH hat in der Sache zwar recht.
Aber das ist mir alles zu viel UH in letzter Zeit.

Ein Auszug aus den letzten Tagen, ohne Gewähr auf Vollständigkeit:

— “Leverkusen und Stuttgart spielen einen attraktiveren Fußball als wir”– (UH)
— “Die Fan-Proteste haben uns 3 Punkte gekostet”– (UH)
— “Die JN-Entlassung war ein Fehler”– (UH)
— “Der Nike-Deal war alternativlos”– (UH)

Ganz schön viel Betrieb für einen, der sich doch angeblich zurückgezogen hat…

Aber UH hat in allen Aussagen recht

@Kleiner Ze

Stimmt.
Nur eines sollte er vielleicht mal betonen, um gewissen absurden Spekulationen den Boden zu entziehen: Dass aus meiner zitierten Aussage 3 — “Die JN-Entlassung war ein Fehler”– folgt, man müsste JN wieder einstellen.
Man kann einen Fehler nicht durch einen noch größeren Fehler korrigieren.

@Kleiner Ze

Korrektur:
Was das Spiel in Bochum betrifft– die Fan-Proteste hätten uns 3 Punkte gekostet betrifft–, da stimme ich UH nicht zu.
Und da bekommt er von den Fans auch zu recht contra.

Stimmt. Er füllt das Vakuum. Hainer und Dreesen sagen meistens nichts und wenn mal was kommt hat man Angst, dass sie beim Reden einschlafen, mit dem Kopf auf die Tischplatte prallen und mit dem Bumms die Journalisten aufwecken.
Oder Eberl. Wir sollten, ich will, wir planen, und dann muss man auch, das sage ich hier deutlich. (grins).
Ohne Hoeneß wäre es doch komplett öde.

@Ben…

Stimmt was du über die Schlafmützen HH und JCD sagst.
Nach dem Leipzig-Spiel gab es die beiden im “Aktuellen Sportstudio” sogar im Doppelpack.
Beide wurden interviewt.
Hätte meine Frau mich nicht geweckt, ich würde wohl noch heute schlafen.

Ohne Frage sind beide– HH und JCD– Vollzeit-Charismatiker. *räusper*

Da kannst du mal sehen, wie relevant der Mann noch ist.

@LotharM

Er macht sich aber auch selbst so relevant. Er weiß natürlich, wie man im Gespräch bleibt oder sich wieder ins Gespräch bringt.
Ob das immer klug ist und gut für den Verein??

Du kannst Dir sicher sein daß nicht UH zu den Medien rennt und um Interviews bettelt.

@trisel

Das sicher nicht.
Aber UH könnte eine Interview-Anfrage einfach auch mal freundlich ablehnen.

Dann mach doch Du den Medien mal die Ansage daß sie UH nichts mehr zu fragen haben
weil es Dir nicht in den Kram passt.

@trisel

UH ist alt genug und erfahren genug, um auch mal an einem Mikro kommentarlos vorbei zu gehen.
Niemand zwingt ihn zu seinen Interviews. Oder seinen Auftritten im “Doppelpass”.
Und was er sonst noch so öffentlich treibt… (Auftritt im BR-TV, etc.).

Soviel wie du schwätzt er auf jeden Fall nicht. Nur haben seine Aussagen Gewicht und dein ewiges Geschwätz und Gejammer interessiert niemanden.

Der zweifelhafte Höhepunkt im Wirken von UH im “Ruhestand” war ohne Frage das Treffen mit dem offenbar einflussreichen Fan-Club “Schickeria” bei der Entlassung von Brazzo und Oli.

Bin mal gespannt, welcher Fan-Club über die Entlassung von Max Eberl entscheiden wird.

Alle Aussagen der letzen Tage stammen aus einem Interview… nur falls sich jemand über das häufige Auftreten von UH in der Öffentlichkeit aufregt…

der schlaue Hoeneß hat Kahn u bravo installiert…

Es ist alternativlos immer mehr Geld ins System Profifußball zu pumpen . Die Gier der Profis und der Funktionäre ist unendlich. Zudem sind Verweise auf andere Länder und Ligen nur ein Hinweis auf vollkommene Verblödung .

Nicolas Bläse
Nicolas ist von klein auf mit dem FC Bayern München aufgewachsen und verbindet seine Liebe zum Rekordmeister mit der Passion für Sportjournalismus. Mit seinen Wurzeln im Amateurfußball bringt er nicht nur ein tiefes Verständnis für die Fan-Basis mit, sondern verfolgt auch jedes Spiel des Rekordmeisters, egal ob im Stadion oder vor dem TV-Bildschirm.