Trotz Reservistenrolle: Kim möchte Bayern im Sommer nicht verlassen

Tim Schoster
Foto: Getty Images

Minjae Kim steht beim FC Bayern vor einer ungewissen Zukunft. Trotz seines beachtlichen Transfers im vergangenen Sommer für 50 Millionen Euro von SSC Neapel und der Erwartung, dass er als neuer Abwehrchef fungieren würde, hat sich Kim bislang nicht wie erhofft in München etabliert.

Kim, der in der letzten Serie-A-Saison in Italien als bester Verteidiger ausgezeichnet wurde, hatte einen guten Start bei den Bayern. In der Rückrunde konnte er jedoch nicht mehr an seine Leistungen anknüpfen. Besonders enttäuschend war sein Auftritt im Spiel gegen den 1. FC Heidenheim, wo er an allen drei Gegentoren beteiligt war. Im wichtigen Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal saß er erneut auf der Ersatzbank.

Trotz seiner aktuellen Reservistenrolle heißt es laut BILD aus seinem Umfeld, dass sich Kim in München wohlfühlt. Er will demnach in der nächsten Saison unter einem neuen Trainer erneut angreifen und sich seinen Stammplatz erkämpfen. Ein Abgang für das „Monster“, wie er liebevoll in Italien genannt wurde, ist laut des Berichts aktuell kein Thema. Zuletzt hatte es Gerüchte über ein Interesse von Inter Mailand gegeben.

Bremst Kim die Sprachbarriere?

Mit einer Passquote von 95,1 Prozent und einer Zweikampfquote von 63,25 Prozent zeigt Kim statistisch durchaus gute Leistungen. Jedoch münden diese nicht konstant in überzeugende Auftritte. Ex-Bayern-Spieler Thomas Helmer glaubt nicht an einen Fehleinkauf der Bayern. Für Kims Leistungsabfall hat er eine Erklärung: „Entweder hat er sich anstecken lassen, oder hat eine Zeitlang zu viele Spiele gemacht. Da kann man ein paar kleine Entschuldigungen finden. Er hat aber schon gezeigt, was für ein guter Spieler er ist.“

Auch Bayern-Legende Klaus Augenthaler nimmt den Südkoreaner in Schutz: „Was die Kommunikation angeht, ist es für Kim nicht so einfach. Er kommt aus Südkorea, zog von China in die Türkei, von dort nach Italien und letzten Sommer nach München“, sagte der 66-Jährige der Münchner tz. Weiter fügte er an: „Er musste jedes Mal eine neue Sprache lernen. Das sollte man nicht unterschätzen!“

Kim selbst sieht in seiner momentanen Situation eine Chance zu wachsen. „Ich habe das noch nie erlebt, aber ich denke, dass ich etwas daraus lernen kann“, sagte er in einem Interview mit t-online. Er betonte, dass es normal sei, in einem Team mit vielen guten Spielern auch mal nicht zum Einsatz zu kommen und unterstrich sein Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten.

THEMEN
Teile diesen Artikel