Die sportlich schwierige Phase beim FC Bayern und die Suche nach einem neuen Trainer haben zuletzt hohe Wellen geschlagen. Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich in einer scharfen Analyse zu den jüngsten Entscheidungen und der Zukunft von Julian Nagelsmann geäußert.
Beim FAZ-Kongress ließ Uli Hoeneß tief in die interne Situation und die Personalentscheidungen beim deutschen Rekordmeister blicken. Zuletzt holten die Münchner sich sowohl von Wunschlösung Xabi Alonso als auch von Bundestrainer Julian Nagelsmann einen Korb bei der Suche nach einem neuen Trainer. Angesprochen auf die Causa Nagelsmann betonte Hoeneß, dass Nagelsmann der Favorit von Christoph Freund und Max Eberl war: „Er wurde nicht durch mich und Kalle Rummenigge kontaktiert, sondern durch die neue Sportliche Führung mit Max Eberl und Christoph Freund, die das übrigens sehr gut machen, nachdem wir zugegebenermaßen unruhige Zeiten in der Führung hatten.“
Trotz der Überzeugung von Eberl und Freund, Nagelsmann für den Trainerposten gewinnen zu können, blieb dieser seiner aktuellen Rolle treu. Hoeneß kommentierte dies mit gemischten Gefühlen: „Wenn Deutschland bei der EM erfolgreich ist, war es die richtige Entscheidung von Julian. Wenn er scheitert, ist es eine Katastrophe.“
Hoeneß kritisiert beim gleichen Termin Tuchel
Neben der Diskussion um Nagelsmann sprach Hoeneß auch über die Herausforderungen, denen sich Noch-Trainer Thomas Tuchel gegenübersieht. Dabei bezieht er sich vor allem auf den Umgang mit jungen Talenten wie Davies, Pavlovic und Musiala. Hoeneß kritisierte Tuchels Ansatz, der oft dazu neigt, schnell auf dem Transfermarkt zu reagieren, anstatt auf die Entwicklung junger Spieler zu setzen. Der 50-jährige Trainer glaube nicht, dass er diese Spieler verbessern kann, was Hoeneß für falsch hält. Weiter fügte er an: „Ich meine, man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben.“
Die Zukunft des Traineramtes bleibt weiterhin ein heißes Thema in München. Mit den Absagen von Alonso und Nagelsmann und der laufenden Suche nach einem geeigneten Nachfolger – momentan ist Ralf Rangnick im Gespräch – stehen die Bayern vor entscheidenden Wochen. Hoeneß betonte die Notwendigkeit einer baldigen Lösung: „Ich denke, wir werden innerhalb einer Woche eine Entscheidung haben.“