100-Millionen-Paket? Daran scheiterte der Tah-Deal der Bayern

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Jonathan Tah war im Sommer schon so gut wie beim FC Bayern, doch am Ende scheiterte der Wechsel überraschend. Zu hohe Kosten und interne Zweifel ließen den fast sicheren Deal platzen. Warum sich die Münchner trotz einer Einigung mit dem Spieler zurückzogen, wirft ein Schlaglicht auf die Entscheidungsprozesse an der Säbener Straße.

Ein Jahr ist vergangen, seit sich der Innenverteidiger und die Münchner Verantwortlichen bereits weitgehend einig gewesen sein sollen. Doch laut ran soll das Gesamtpaket für Tah, bestehend aus einem Fünf-Jahres-Vertrag, einer Ablöse von rund 30 Millionen Euro und einem großzügigen Gehalt, letztlich auf über 100 Millionen Euro angewachsen sein. Dies sorgte laut des Berichts im Aufsichtsrat der Bayern für erhebliche Skepsis. Es sei fraglich gewesen, ob der 28-Jährige angesichts der hohen Kosten die Erwartungen hätte erfüllen können.

Tahs Gehaltsvorstellungen waren dem Bericht zufolge ein entscheidender Faktor. Während bei Bayer Leverkusen sechs Millionen Euro pro Jahr auf dem Gehaltszettel stehen, hätte Tah in München mit Boni fast das Dreifache verdient. Daher konnte Bayern-Sportvorstand Max Eberl den Aufsichtsrat nicht von diesem Paket überzeugen.

Bayer 04 hingegen hatte wenig Interesse daran, den Spieler für eine geringere Summe abzugeben. Der Leverkusener CEO Fernando Carro zeigte sich zudem verärgert über das offensive Verhalten der Münchner: „Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts“, sagte er einst bei einem Fantreffen.

Konkurrenz um Tah wächst: Zweite Chance für Bayern?

Eberl soll sich mit seiner Einschätzung, Tah günstiger verpflichten zu können, verkalkuliert haben. Der Spieler selbst blieb zuletzt zu seiner Zukunft zurückhaltend. „Ich bin voll und ganz konzentriert auf Leverkusen. Ich freue mich, dass ich hier bin und ich freue mich, dass wir weiter im Wettbewerb sind“, erklärte er grinsend nach dem Achtelfinale des DFB-Pokals gegen die Münchner im Interview mit Sky.

Mit Blick auf die Zukunft könnte der FC Bayern dennoch eine zweite Chance erhalten. Ab Sommer wird Tah ablösefrei auf dem Markt sein. Doch die Konkurrenz ist groß: Barcelona, Real Madrid und Manchester United sollen großes Interesse zeigen.

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