Sportlich läuft es beim FC Bayern derzeit perfekt – doch bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag dürfte es trotz Rekordserie emotional und kontrovers werden. Neben der möglichen Wiederwahl von Präsident Herbert Hainer stehen mehrere heikle Themen auf der Tagesordnung.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die erneute Wahl von Präsident Herbert Hainer, der seit 2019 an der Spitze des deutschen Rekordmeisters steht. Damals war der frühere Adidas-Chef mit einem Traumergebnis von 98,1 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Uli Hoeneß gewählt worden.
Vier Jahre später fiel die Zustimmung bei seiner Wiederwahl deutlich geringer aus: Nur 78 Prozent der Mitglieder votierten damals für Hainer – eine spürbare Quittung für den umstrittenen Sponsorenvertrag mit Qatar Airways, der innerhalb der Mitgliedschaft für heftige Diskussionen sorgte.
In diesem Jahr könnte erneut ein Sponsoring-Thema für Gesprächsstoff sorgen. Nach dem Einstieg von Emirates, der staatlichen Fluggesellschaft des Emirats Dubai, dürfte es auch diesmal kritische Nachfragen geben.
Boateng-Hospitanz bleibt ein sensibles Thema
Ebenfalls noch nicht völlig vom Tisch ist die Diskussion um Jérôme Boateng. Der ehemalige Bayern-Profi war nach seiner Anfrage für eine Hospitanz an der Säbener Straße zuletzt in die Schlagzeilen geraten.
Der Klub hatte daraufhin erklärt: „In einem konstruktiven Austausch, den der FC Bayern und Jérôme Boateng in dieser Woche hatten, wurde entschieden, dass Jérôme Boateng nicht beim FC Bayern hospitieren wird.“
Boateng wolle nicht, dass der Verein „aufgrund der aktuellen Diskussionen Schaden nimmt“, hieß es weiter.
Zuvor hatten Fans bei den Heimspielen gegen Borussia Dortmund und Club Brügge mit Transparenten gegen eine Rückkehr des Ex-Spielers protestiert. Entsprechend ist zu erwarten, dass auch dieses Thema auf der Versammlung zur Sprache kommen wird.
Klar ist: Die Mitglieder wollen Antworten, vor allem bei sensiblen Themen wie Sponsoring, Transparenz und Vereinsidentität.
Der FC Bayern präsentiert sich sportlich so stark wie lange nicht, doch die Jahreshauptversammlung wird zeigen, wie geschlossen der Klub hinter seiner Führung steht.