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Ex-Bayern-Star Willy Sagnol freut sich auf die CL „ohne Nachdenken, ohne Mathematik“

Sagnol
Bayern Munich's French interim coach Willy Sagnol follows the training session at the club area in Munich, southern Germany, on October 6, 2017. / AFP PHOTO / Christof STACHE (Photo credit should read CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Vier Rückspiele stehen in der Champions League noch aus. Juventus Turin muss einen 1:0-Rückstand aus dem Hinspiel gegen Olympique Lyon noch umbiegen. Real Madrid läuft einem 1:2 gegen Manchester City hinterher. Die SSC Neapel möchte ein 1:1 im Hinspiel gegen den FC Barcelona vergolden. Und der FC Bayern München hat nach einem 3:0 gegen den FC Chelsea schon eineinhalb Beine im Viertelfinale. Ab dieser Runde geht es dann im direkten K.O.-Modus weiter. Eine Corona-geschuldete Neuerung, die Willy Sagnol mit Spannung erwartet.



64 mal lief Willy Sagnol in der Champions League auf. Acht Einsätze in der Königsklasse verbuchte er für die AS Monace, 56 mal trat er im Trikot des FC Bayern Münchens an. Mit dem Rekordmeister konnte er den Henkelpott, die Trophäe der Königsklasse des europäischen Fußballs, 2001 sogar gewinnen. Viel mehr Erfahrung kann man in der Champions League nicht sammeln als Willy Sagnol. Und dennoch sieht sich der mittlerweile 43-jährige Experte nun vor einer Situation, in der selbst er keinerlei Erfahrungswerte vorweisen kann. Hopp oder top in der Königsklasse – eine Niederlage und du bist raus.

Hintergrund ist die extreme Unterbrechung der Saison durch die weltweite Corona-Pandemie. Um dennoch einen Champions League Sieger 2020 küren zu können, finden alle Runden ab dem Viertelfinale im K.O.-Modus auf neutralem Boden in Lissabon statt. Nicht der gewohnte Modus in Hin- und Rückspiel sorgen für den Finaleinzug, sondern ein Sudden Death System. „Spannend, aber auch brutal“, nennt Willy Sagnol den in diesem Jahr erstmalig und wohl auch einmalig durchgeführten CL-Modus. Ein Fehler, ein dummes Gegentor, eine verpasste Großchance kann das Turnieraus bedeuten.

Willy Sagnol: Kein Team kann in K.O.-Modus auf Erfahrungen setzen

In seiner Kolumne im Fußballmagazin „kicker“ betont Willy Sagnol seine Vorfreude, dass die europäischen Pokalwettbewerbe fortgesetzt werden können. Am Freitagabend startet die Champions League mit den ersten beiden Achtelfinalrückspielen Manchester City gegen Real Madrid und Juventus Turin versus Olympique Lyon. Ab dem Viertelfinale folgt dann er Ein-Spiel-Modus. „Es wird allerdings ein ganz besonderer Wettbewerb, weil die Corona-Pause auf diese finale Phase einen großen Einfluss haben wird“, ist sich der Champions League Experte Sagnol sicher.

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Dieser neue, ungewohnte Modus hat für Willy Sagnol aber auch seinen Reiz, da viel Herumtaktieren und auf das Rückspiel Schauen nun nicht existieren wird. „Alle Mannschaften müssen in jeder Partie alles geben. Es wird einen Fußball ohne Nachdenken geben, ohne Mathematik, die sonstige Rechnerei fällt weg“, schätzt Sagnol die Partien ab dem Viertelfinale ein. Einen Vorteil für bestimmte Mannschaften kann Sagnol in diesem Modus nicht erkennen, „weil diese außergewöhnliche Situation bislang kein Mensch erlebt hat, kein Trainer, kein Spieler“. Möglich ist, dass an einem Sahnetag ein Underdog einen Favoriten leichter aus dem Turnier werfen kann, als im Modus mit Hin- und Rückspiel.

Willy Sagnol sieht Bayern München und Manchester City als Favoriten

Trotz der unklaren Ausgangslage hat Willy Sagnol seine Favoriten auf den Finaleinzug oder gar den Champions League Triumph. Der FC Barcelona gehört für den ehemaligen Rechtsverteidiger nicht dazu. „Der Angriff mit Messi-Suarez-Griezmann funktioniert bisher nicht, zudem ist die Trainerfrage ungeklärt“, hat der französische Experte die Blaugrana genau analysiert. Coach Quique Setien steht seit der verspielten Meisterschaft in La Liga bei Barca vor dem Aus. Am meisten traut Sagnol Manchester City und seinem Ex-Klub, dem FC Bayern, zu. Dabei müssen beide erst noch ihr jeweils ausstehendes Rückspiel im Achtelfinale bestreiten, beide gehen aber auch mit einem Vorsprung in ihre Duelle. Manchester City hat es nach einem knappen 2:1 nun gegen ein formstarkes Real Madrid dennoch deutlich schwerer, als der FC Bayern, der mit 3:0 gegen die stark ausgedünnte Rumpftruppe des FC Chelsea in Front liegt.

Im Viertelfinale würde der FC Bayern München auf den Sieger des Duells FC Barcelona und SSC Neapel (Hinspiel: 1-1) treffen. Auf Manchester City wartet im Viertelfinale der Sieger zwischen Juventus Turin und Olympique Lyon (Hinspiel: 0-1). Willy Sagnols Favoriten Manchester City und der FC Bayern könnten anschließend im Halbfinale aufeinandertreffen.

 

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