Die FIFA-Weltmeisterschaft klopft wieder einmal an die Tür. Zwischen dem 21. November und 18. Dezember 2022 treten die besten Fußballnationalmannschaften der Welt wieder im Rennen um den Weltmeistertitel gegeneinander an. Deutschland hat sich bereits früh für das Event in Katar qualifiziert und auch einige Bayern-Spieler werden wohl wieder mit der DFB-Elf aufs Feld treten. Die Gruppenauslosung zur WM ist bereits erfolgt, nun ist auch bekannt, wann und wo der letzte Deutschland-Gegner beim letzten WM-Playoff-Spiel entschieden wird. Wir werfen einen Blick auf den bevorstehenden Terminkalender und was auf unsere DFB-Jungs zukommen wird.
Obwohl die WM sich rasant nähert, haben noch nicht alle Teams ihr Ticket für Katar gezogen. Die letzten WM-Playoff-Spiele stehen noch am 13. und 14. Juni an, wo dann die letzten beiden Startplätze für das große Turnier vergeben werden. FIFA hat jetzt auch den Austragungsort bekannt gegeben, an dem dann auch neben Spanien und Japan der letzte DFB-Gegner der Gruppe E feststehen wird. Zunächst treten am 13. Juni Peru und Australien oder die U.A.E. im Ahmad-bin-Ali-Stadion in ar-Rayyan gegeneinander an, bevor dann am 14. Juni das Spiel zwischen Costa Rica und Neuseeland im selben Stadion ausgetragen wird. Beide Spiele sind für 21 Uhr Ortszeit (20 Uhr deutscher Zeit) angesetzt. Letzteres Duell wird von den Deutschen mit besonderer Spannung verfolgt werden, da dort entscheiden wird, gegen wen Deutschland am 1. Dezember in der Gruppenphase der WM antreten wird: Costa Rica oder Neuseeland?
Deutschland hat das Ticket zur WM längst gezogen, dennoch geht es im Juni für die deutsche Nationalelf noch in insgesamt vier Spiele der UEFA Nations League. Außerdem fährt Nationaltrainer Hansi Flick ein straffes Trainingsprogramm für seine Jungs. So geht es Ende Mai für das deutsche Team ins Trainingslager, bevor die Mannschaft ab dem 30. Mai in Herzogenaurach zusammenkommt. Am 4. Juni wartet das Duell gegen Europameister Italien in Bologna, am 7. Juni steht dann das Spiel zur DFB-Auswahl gegen England hier in München an, bevor das Team am 11. Juni in Budapest gegen Ungarn spielt. Am 14. Juni folgt dann noch das Rückspiel gegen Italien in Mönchengladbach.
Für die deutsche Mannschaft steht damit zur Vorbereitung auf die WM ein enorm voller Terminkalender an. Doch ein Spieler der DFB-Elf hat sich bereits abgemeldet: Torhüter Marc-André Ter Stegen wird nach Absprache mit Trainer Flick bei den Nations-League-Spielen nicht mitspielen. Der Spieler des FC Barcelona und Star-Torwart braucht eine Pause, nachdem er drei intensive Saisons ohne Sommerpause hinter sich hat. Mit Hinblick auf die anstehende WM soll der Bundestrainer Verständnis gezeigt und Ter Stegen in seiner Entscheidung, eine Pause zu nehmen, unterstützt haben.
Doch nach Vollendung der letzten Playoff- und Nations-League-Spiele geht es für die Fußballjungs mit hohem Tempo weiter. Aufgrund der hohen Temperaturen in Katar findet die WM in diesem Jahr nicht im Sommer, sondern im Winter statt, was den Terminplan der deutschen Clubs durcheinanderwirbelt – besonders der FC Bayern, der wieder einige seiner Top-Spieler für die DFB-Elf bereitstellen wird, ist davon betroffen. So beginnt die Bundesliga-Saison 2022/23 in diesem Jahr bereits vorzeitig am 5. August. 15 Bundesligaspiele stehen dann noch vor Beginn der WM an, plus Spiele im DFB Cup, der Champions League und Europa League. Daraufhin wird die Bundesliga für zwei Monate zugunsten der WM pausiert. Doch viel Zeit zu verschnaufen und sich vorzubereiten bleibt nicht, denn nur eine Woche nach dem 15. Bundesligaspiel beginnt bereits die WM.
Der immens volle Terminplan stellt für das Nationalteam eine enorme Herausforderung dar. Sowohl mit Bezug auf die Vorbereitungszeit als auch die körperliche Leistung. So haben viele bereits Sorgen geäußert, ob sich der volle Spielplan nicht negativ auf die Performance und Gesundheit der Spieler auswirken würde. Inzwischen wurden dazu bereits diverse akademische Studien unternommen, die zu dem Ergebnis kamen, dass ein voller Terminplan Auswirkungen auf die Sportler hat. Während zwar die zurückgelegte Distanz in einem Spiel auch bei vollem Spielplan in etwa gleich zu bleiben scheint, zeigten Ergebnisse, dass sich die Anzahl an Sprints bei müden Spielern reduziert. Da Sprints in der Regel Toren vorausgehen, kann dies enorm negative Auswirkungen auf die Leistungen des Teams auf dem Feld haben.
Neben dem Risiko, dass sich die Leistungen der Spieler auf dem Rasen verringern und das Verletzungsrisiko gesteigert werden könnte, mangelt es dem Nationalteam zudem an ausreichend Zeit zur ausgiebigen Vorbereitung auf das Turnier. Normalerweise standen vor solch großen Turnieren gleich mehrere Wochen an Trainingslagern an, die dieses Mal jedoch wegfallen müssen. Bundestrainer Flick versucht daher schon seit Monaten, jede Chance zu ergreifen, um Automatismen im Team zu entwickeln und die DFB-Spieler zusammen spielen zu lassen, auch wenn dadurch Verschnaufpausen noch seltener werden. Unmittelbar vor der WM in Katar plant Flick zudem ein Testspiel. Gegen wen, ist jedoch noch nicht bekannt.
Die WM steht vor der Tür und startet im November in die nächste Runde. Während im Juni noch der letzte Gruppengegner von Deutschland entschieden wird, wartet auf die DFB-Elf ein enorm voller Terminkalender, der sie bis zum Beginn der WM voll beanspruchen wird. Hoffen wir, dass sich dies nicht auf die Leistung der Mannschaft in Katar auswirken wird.