Absagenflut für Deutschland – Diese vier Bayern-Profis sind dabei
So sehr improvisieren musste Deutschlands Nationaltrainer Joachim Löw schon lange nicht mehr. Fast eine komplette Mannschaft an potenziellen Nationalspielern fällt für die Länderspiele gegen Argentinien und Estland in dieser Woche aus. Somit könnten einige junge Spieler ihr Debüt im DFB-Trikot feiern. Verlassen kann sich Löw auf ein Quartett vom FC Bayern.
Die beiden England-Profis Antonio Rüdiger (FC Chelsea, Leiste) und Leroy Sane (Manchester City, Kreuzbandriss), die deutschen Akteure von Paris Saint-Germain Thilo Kehrer und Julian Draxler (beide Fuß) fallen verletzt aus. Dazu kommen mit langfristigeren Verletzungen Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt, Schulter) und Nico Schulz. Frisch im Lazarett haben sich zusätzlich Toni Kroos (Real Madrid, Adduktoren), Jonas Hector (1. FC Köln, muskuläre Probleme) und Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach, Schulter) gemeldet. Mit Leon Goretzka (Oberschenkel) fehlt auch ein Bayern-Profi schon seit geraumer Zeit im Aufgebot der Münchner und der deutschen Nationalmannschaft. Zudem sind Timo Werner und Ilkay Gündogan angeschlagen und somit fraglich.
Bundestrainer Joachim Löw ist also zum Improvisieren gezwungen. Umso besser, dass am Mittwoch Abend mit der argentinischen Nationalelf zwar ein renommierter Gegner wartet, allerdings nur ein Testspiel ausgetragen wird. So kann Löw eine schlagkräftige Truppe für das EM-Qualifikationsspiel gegen Estland am Samstag finden.
Welche jungen Wilden geben ihr Debüt für Deutschland?
Der Weg, den die deutsche Nationalmannschaft in den Augen Löws weiterhin beschreiten soll, wird durch die Nachnominierungen immer klarer. Einer Rückholaktion des erfahrenen Innenverteidigers Mats Hummels erteilte Löw beispielsweise eine Absage: „Ich habe vor einigen Wochen gesagt, dass wir erstmal unseren Weg mit den jungen Spielern gehen. Es gibt jetzt keine Veranlassung, den Mats zu nominieren.“
Stattdessen rückt in der Defensive Freiburgs 23-jähriger Verteidiger Robin Koch nach und könnte sein Länderspiel-Debüt für Deutschland feiern. Vier weitere Kandidaten für ihr erstes Länderspiel hat Joachim Löw nominiert: Suat Serdar von Schalke 04 und Leverkusens Nadiem Amiri wurden erstmals zur Nationalmannschaft eingeladen. Niklas Stark von Hertha BSC und der Freiburger Luca Waldschmidt waren zwar schon bei einer deutschen Länderspielreise dabei, kamen aber noch nicht zum Einsatz.
Münchner Quartett bildet erfahrenes Gerüst für Deutschland
Somit bilden vier Münchner Profis schon das erfahrene Gerüst der deutschen Nationalmannschaft bei den anstehenden Länderspielen. Und das obwohl drei von ihnen selbst noch im jungen Fußballer-Alter sind. Dennoch haben Joshua Kimmich (24), Niklas Süle (24) und Serge Gnabry (24) schon eine vergleichsweise feste Rolle und viel Verantwortung unter Joachim Löw. Serge Gnabry beeindruckt zudem mit seiner fantastischen Torquote von neun Treffern in zehn Einsätzen für Deutschland. Hinzu kommt mit Manuel Neuer (33) ein 90-facher Nationalspieler, der die junge Abwehr vor ihm dirigieren kann.
Gegen Argentinien wird diese Aufgabe aber erst einmal Marc-Andre ter Stegen zukommen. Denn Bundestrainer Löw verkündete, dass der Schlussmann des FC Barcelona gegen die Südamerikaner eine Bewährungschance erhalten wird. Zuletzt war der Kampf um die Nummer 1 im deutschen Tor verbal eskaliert, beispielsweise durch Aussagen von Uli Hoeneß. Als Wachablösung darf der Wechsel im Tor gegen Argentinien aber nicht gewertet werden, eher als Bonbon für Ersatzmann ter Stegen.
Der DFB-Kader für die Länderspiele gegen Argentinien und Estland im Überblick:
Tor: Manuel Neuer (33, FC Bayern München), Marc-Andre ter Stegen (27, FC Barcelona), Bernd Leno (27, Arsenal London)
Abwehr: Niklas Süle (24, FC Bayern München), Jonathan Tah (23, Bayer Leverkusen), Niklas Stark (24, Hertha BSC), Robin Koch (23, SC Freiburg), Marcel Halstenberg (28, RB Leipzig), Lukas Klostermann (23, RB Leipzig)
Mittelfeld: Joshua Kimmich (24, FC Bayern München), Emre Can (25, Juventus Turin), Sebastian Rudy (29, TSG Hoffenheim), Ilkay Gündogan (28, Manchester City), Suat Serdar (22, FC Schalke 04), Kai Havertz (20, Bayer Leverkusen), Marco Reus (30, Borussia Dortmund), Nadiem Amiri (22, Bayer Leverkusen), Julian Brandt (23, Borussia Dortmund)
Angriff: Serge Gnabry (24, FC Bayern München), Timo Werner (23, RB Leipzig), Luca Waldschmidt (23, SC Freiburg)