Leon Goretzka: Messi stoppen? „Das geht nur im Kollektiv“
Vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona haben die Spieler des FC Bayern München eine breite Brust. Das liegt einerseits an dem bislang fantastischen Fußballjahr 2020, das die Bayern selbst abspulen. Andererseits auch an der Schwächephase des FC Barcelona, die die Saison in Spanien ohne Titel und mit reichlich Sand im Getriebe abschlossen. Doch Barcelona hat immer noch Lionel Messi. Und der zeigte bereits im Achtelfinal-Rückspiel gegen die SSC Neapel, das er sein Team notfalls immer noch alleine tragen kann. Leon Goretzka will den besten Spieler der Welt im Kollektiv aus dem Spiel nehmen.
Schon Karl-Heinz Rummenigge outete sich als Fan des notgedrungen eingeführten K.O.-Systems in der Champions League ab dem Viertelfinale. Und auch Leon Goretzka zieht den Sudden Death Modus der eigentlichen Variante mit Hin- und Rückspiel vor. Schließlich ist in dieser „die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich der vermeintlich stärkere Gegner durchsetzt“, argumentiert Bayerns Mittelfeldspieler. „Da geht so ein bisschen das Flair verloren, dass auch mal Überraschungen passieren. Ich bin ja ein großer Freund des DFB-Pokals.“ Die Gesetze des Pokals, die bemüht werden, wenn ein Underdog einen Favoriten rauswirft, gelten nun auch in der Champions League. Das erhöht die Spannung.
Mit riesiger Spannung wird auch das Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern München und dem FC Barcelona erwartet. Denn wer in dieser Partie Favorit und wer Underdog ist, das ist gar nicht so einfach festzustellen. Nach dem beeindruckenden Jahr 2020 des FC Bayern München unter Trainer Hansi Flick gehen die Münchner zumindest mit enormem Selbstbewusstsein in die Partie. Seit Mitte Dezember hat der FC Bayern nicht mehr verloren. Genauer gesagt: In der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions League setzte es ein einziges Unentschieden gegen RB Leipzig. Ansonsten gewann der deutsche Rekordmeister jedes Spiel. Das nationale Double war die Folge. Jetzt soll es mit dem Champions League Triumph das Triple werden.
Leon Goretzkas Konzept gegen Messi: „Im Kollektiv“ verteidigen
Die Motivation ist dementsprechend am Anschlag, wie Leon Goretzka klar stellt: „Wir sind in der Champions League, in den K.-o.-Spielen. Da gibt es keinen einfachen Weg mehr“, weiß der 25-Jährige: „Wir sind total heiß darauf, es geht eigentlich nicht mehr.“ Und dennoch ist man sich beim FC Bayern auch der großen Hürde Barcelona bewusst. Wenngleich viele Spieler der Blaugrana über ihren Zenit scheinen, wie Ivan Rakitic, Luis Suarez oder der Ex-Münchner Arturo Vidal. Fast alles hängt am ebenfalls schon 32-Jährigen Lionel Messi. Doch der ist eben immer für eine Gala-Leistung wie gegen den SSC Neapel gut. Nach einem Tritt war zunächst über eine Verletzung des Argentiniers spekuliert worden, doch für das Viertelfinale gegen den FCB soll er einsatzbereit sein.
Wie Messi also ausschalten?“Diese Frage“, meint Goretzka grinsend, „haben schon Hunderte oder Tausende versucht, vor mir zu beantworten. Ich denke, das geht nur im Kollektiv. Jeder weiß, was für ein begnadeter Fußballer er ist.“ Dass solche Gegner aber in einem Champions League Viertelfinale warten, liegt in der Natur des Wettbewerbs. „Wir müssen einfach als Mannschaft dagegenhalten und schauen, dass wir unser Spiel aufziehen.“ Sich nicht nach dem Gegner FC Barcelona richten – dieses Selbstvertrauen haben sich die Spieler des FC Bayern München in den letzten Monaten erarbeitet.