Flick-Nachfolge: Diese 5 Trainer hat der FC Bayern auf dem Zettel
Hansi Flick will den FC Bayern nach 1,5 extrem erfolgreichen Jahren im Sommer vorzeitig verlassen. Ob bzw. unter welchen Bedingungen die Münchner den 56-jährigen aus seinem Vertrag lassen bleibt abzuwarten. Klar ist aber: Die Bayern müssen sich auf die Suche nach einem neuen Trainer machen, denn eine weitere Zusammenarbeit über die laufende Saison hinaus scheint ausgeschlossen zu sein. Wir haben fünf Namen, die beim deutschen Rekordmeister ganz weit oben auf dem Zettel stehen.
Die wenigstens Bayern-Fans hätten ernsthaft damit gerechnet, dass sich die Münchner acht Monate nach dem Triple-Gewinn erneut auf die Suche nach einem neuen Cheftrainer machen müssen. Schaut man sich den aktuellen Trainermarkt etwas genauer an, dann ist die Liste an potenziellen Flick-Nachfolgern nicht wirklich lang. Wir haben fünf Kandidaten etwas genauer unter die Lupe genommen.
1. Julian Nagelsmann – Der Offensichtliche
Der Name Nagelsmann kursiert nicht erst seit diesem Jahr an der Säbener Straße, der RB-Coach wird schon seit Jahren mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht. 2016 wollte Uli Hoeneß Nagelsmann bereits an die Bayern-Campus locken. Der Wechsel scheiterte damals am Veto TSG-Mäzen Dietmar Hopp.
Nagelsmann ist vertraglich noch bis 2023 an Leipzig gebunden und besitzt keine Ausstiegsklausel. Die Verantwortlichen bei den Sachsen haben sich zuletzt relativ entspannt gezeigt, auch weil sie wissen, dass sie am längeren Hebel sitzen. Gerüchten zufolge ist RB grundsätzlich gesprächsbereit in Sachen Nagelsmann. Voraussetzung hierfür: Die Bayern zahlen eine Ablöse zwischen 15-20 Mio. Euro. Zudem hätte man mit Jesse Marsch (RB Salzburg) bereits einen Nachfolger parat.
Nagelsmann selbst hat in der Vergangenheit bereits betont, dass er eines Tages den FC Bayern trainieren möchte. So nah dran wie jetzt war der 33-jährige noch nie. Er ist die naheliegendste und zugleich offensichtlichste Lösung für die Bayern. Das Problem: Mit 15 Mio. Euro ist Nagelsmann kein Schnäppchen. Zudem soll es Bayern-intern Zweifel geben, ob dieser schon reif genug sei, den FCB zu übernehmen. Allen voran Karl-Heinz Rummenigge soll diesbezüglich Vorbehalte haben.
Tendenz: 50-70 Prozent
2. Erik ten Hag – Die vernünftigste Lösung
Auch Erik ten Hag wurde in den vergangenen Jahren immer wieder beim FC Bayern gehandelt. Zuletzt Ende 2019, nach dem Aus von Niko Kovac. Der 51-jährige Niederländer stand bereits beim FCB unter Vertrag. Von 2013 bis 2015 trainierte Erik ten Hag die Bayern-Amateure, ehe er über den Umweg FC Utrecht im Winter 2017 beim niederländischen Top-Klub Ajax Amsterdam landete. Mit Ajax hat ten Hag in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert und 2019 ganz knapp den Einzug ins CL-Finale verpasst.
Ten Hag selbst ist offen für eine Rückkehr nach München, wie er Ende 2019 verraten hat: „Ich weiß, dass ich bei Ajax keine zehn Jahre Trainer sein werde. Es kommt der Tag, an dem wir uns verabschieden werden. Sollten sich die Bayern melden, dann schließe ich nichts aus.“
Vertraglich ist ten Hag nur noch bis 2022 an Ajax gebunden und wäre damit deutlich günstiger zu haben als Nagelsmann. Zudem besitzt er durch seine Zeit als Amateur-Trainer den ein bisschen FCB-Stallgeruch. Auch die Tatsache, dass er deutsch kann, ist sicherlich kein Nachteil. Ten Hag wäre die ideale Mischung aus einem erfahrenen Trainer, der dennoch progressiv genug ist und eine eigene Spielphilosophie mitbringt.
Tendenz: 30-50 Prozent
3. Massimiliano Allegri – Der Außenseiter
Neben Nagelsmann und ten Hag machten zuletzt auch Meldungen die Runde, dass Massimiliano Allegri auf der „Trainer-Shortlist“ der Bayern stehen soll. Auch 56-jährige Italiener wurde in der Vergangenheit immer wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht. Allegri ist seit knapp zwei Jahren vereinslos und stand zuletzt bei Juventus Turin unter Vertrag.
Vor allem Karl-Heinz Rummenigge soll ein großer Fan von Allegri sein. Das Problem: Nach dem Debakel mit Carlo Ancelotti haben es ausländische Trainer, ohne deutsche Sprachkenntnisse, extrem schwer an der Isar. Zudem hat Allegri bis dato noch kein Team außerhalb Italiens trainiert. Es ist vollkommen offen, ob dieser auch in München an seine erfolgreichen Zeiten mit Mailand und Turin anknüpfen kann.
Immerhin: Als vereinsloser Trainer wäre Allegri sofort zu haben und das zum Nulltarif. Dennoch bleibt der erfahrene Coach der klare Außenseiter.
Tendenz: 10-20 Prozent
4. Xabi Alonso – Der Rummenigge-Liebling
Der ehemalige Bayern-Profi Xabi Alonso gilt derzeit als Geheimfavorit. Der Spanier spielte von 2014 bis 2017 für den Rekordmeister und galt damals schon als verlängerter Arm von Pep Guardiola. Schon während seiner langen und erfolgreichen Laufbahn als Spieler wurde Alonso nachgesagt, dass er wie ein Trainer denkt.
Besonders spannend: Klubchef Rummenigge hat sich vor nicht allzu langer Zeit als Alonso-Fan geoutet und den 39-jährigen als zukünftigen Bayern-Trainer ins Spiel gebracht: „Er wird ein Trainer sein, der für den FC Bayern irgendwann in der Zukunft von Interesse sein kann. Das kann ich mir vorstellen.“ Gerüchten zufolge steht Alonso bei Rummenigge sogar über Nagelsmann.
Alonso trainiert derzeit die zweite Mannschaft von Real Sociedad in der dritten spanischen Liga und ist vertraglich noch bis 2022 gebunden. Klar ist aber: Sollten die Bayern anklopfen, wird dieser alles in Bewegung setzen, um an die Säbener Straße zurückzukehren.
Tendenz: 20-30 Prozent
5. Mark van Bommel – Der mit Stallgeruch
Ähnlich sie sein Landsmann ten Hag wurde auch Mark van Bommel Ende 2019 zaghaft als möglicher Kovac-Nachfolger an der Isar gehandelt. Der 43-jährige hat jedoch nur 1,5 Jahren Erfahrung als Cheftrainer bei der PSV Eindhoven und wäre damit einer echter „Trainernovize“.
Der Vorteil: van Bommel stand fünf Jahre als Spieler beim FCB unter Vertrag und hat sich damals nicht nur zum „aggressiven Leader“ entwickelt, sondern auch zum Publikumsliebling. Er bringt am meisten Stallgeruch von allen Kandidaten mit. Seine Deutschkenntnisse runden sein Profil ab.
Tendenz: 20-30 Prozent