Müller, Musiala & Co. – Wie stehen die Einsatzchancen der Bayern-Stars bei der EM?
Die Katze ist aus dem Sack. Heute Mittag gab Bundestrainer Jogi Löw sein Aufgebot für die EM 2021 bekannt. Der Rekordmeister stellt mit acht Spielern den mit Abstand größten Block – darunter auch Comebacker Thomas Müller. Wie zu erwarten war, verzichtet Löw auf Jérôme Boateng. Wir werfen einen Blick auf die Nominierten und analysieren, welche Rolle sie beim Turnier spielen können.
Absolute Stammspieler
Was bei Bayern funktioniert, kann nur gut für die Nationalelf sein. Deswegen wird Bundestrainer Jogi Löw aller Voraussicht nach auf die eine stabile FCB-Achse setzen. Zu den absoluten Favoriten auf einen Stammplatz zählen Neuer, Gnabry, Kimmich, Goretzka und Müller.
Neuer, der seine Vormachtstellung sowieso schon lange innehat, muss sich spätestens nach der Absage von Marc-André ter Stegen (OP) keine Sorgen mehr um seinen Nummer-1-Status machen.
Dasselbe gilt für die Mittelfeldstrategen Kimmich und Goretzka. In den letzten beiden Spielzeiten waren sie Motor und Schaltzentrale im Bayern-Mittelfeld. Stellt sich nur die Frage, ob Löw tatsächlich mit Kimmich auf der Sechs plant. Denkbar ist auch, dass der Stratege wieder auf die Rechtsverteidigerposition rückt, weil mit Kroos und Gündogan zwei ebenfalls exzellente Spieler bereitstünden. Auf beiden defensiven Außen drückt ohnehin der Schuh in der DFB-Elf. Löw wird sich diese Option demnach lange durch den Kopf gehen lassen.
Wenn man Müller mitnimmt, muss er eigentlich auch spielen. Und genau das wird auch der Fall sein. Zusammen mit seinem Offensivpartner Serge Gnabry kann der Comebacker auch in der DFB-Elf für Furore sorgen. Rein statistisch führt aufgrund seiner bisherigen Saisonleistung (11 Tore und 21 Assists in der BL) kein Weg am Oberbayer vorbei. Auch Löw bestätigte auf der Kader-PK, dass Müller eine tragende Rolle einnehmen wird. Der 61-jährige machte aber zugleich deutlich, dass es keine „Stammplatzgarantie“ für den 31-jährigen gibt.
Sané wohl Joker Nummer 1
Die Nominierung von Müller ist wohl die Verbannung Sanés auf die Bank. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim FC Bayern hat sich der gebürtige Gelsenkirchener nach und nach durchgebissen. 6 Tore und 9 Assists stehen (Stand heute) in der Bundesliga auf seinem Konto. Ein solider Wert für den offensiven Neuzugang. Dennoch wird er vorerst nicht an Müller und Gnabry vorbeikommen.
Durch seine zweifelsfrei vorhandenen Qualitäten steht er aber als Joker Nummer 1 zur Verfügung, der auch in kurzer Zeit ein Spiel mit einer Einzelaktion entscheiden kann.
Ergänzungsspieler Süle und Musiala
Niklas Süle muss hoch im Kurs stehen beim Bundestrainer. Eigentlich ist die DFB-Elf mit Hummels, Rüdiger, Koch und Ginter (eventuell noch Halstenberg und Klostermann) in der Innenverteidigung qualitativ und quantitativ gut aufgestellt. Vielleicht hat Löw sich an die starken Leistungen von Süle auf der Rechtsverteidigerposition erinnert, die ohnehin nicht optimal besetzt ist (außer Kimmich spielt dort). Süle hat also den Vorteil der „Vielseitigkeit“.
Jamal Musiala, der als jüngster DFB-Kicker (18 Jahre) von Löw ins Rennen geschickt wird, soll wohl genau den Part einnehmen, den er in dieser Saison beim FCB phasenweise gezeigt hat. Mit jugendlicher Unbekümmertheit und ein einer gesunden Portion Frechheit den Gegner vor schwere Aufgaben stellen, wenn er seine Chance bekommt. Durch die neue Regelung (5 Wechsel) wird er diese auch sicher das ein oder andere Mal erhalten.