Trotz Vorrunden-Aus mit Polen: Lewandowski hat noch alle Chancen auf den Ballon d’Or
Das Vorrunden-Aus der Polen war für den amtierenden Weltfußballer Robert Lewandowski gleich doppelt bitter. Im Kampf um den Ballon d’Or konnte der Münchner Angreifer bei der EM keine weiteren Pluspunkte sammeln. Immerhin enttäuschte der Angreifer in der Vorrunde nicht und erzielte standesgemäß drei Treffer, die jedoch letztendlich nicht halfen. Nun sieht es jedoch ganz danach aus, als könnte der Pole mit einem blauen Auge aus dem Turnier hinausgehen. Schließlich traf es anderen Kandidaten genauso oder noch schlimmer.
Sucht man nach einem tragischen Gesicht bei dieser EM, so ist dies zweifellos Kylian Mbappé. Der Star-Stürmer vom PSG scheiterte mit den Franzosen im Achtelfinale an der Schweiz. Der blitzschnelle Angreifer blieb zudem im ganzen Turnier ohne Treffer und vergab auch noch den entscheidenden Elfmeter gegen Yann Sommer. Während Lewandowski unter dem Strich ohne Plus- oder Minuspunkte aus der Veranstaltung hinausgeht, dürfte der Ballon d’Or für Mbappé in weite Ferne gerückt sein.
Neben Mbappé zählt auch N´Golo Kanté zum Favoritenkreis. Der Chelsea-Star fiel zwar nicht groß negativ auf, spielte jedoch auch keine entscheidende Rolle und ging mit der Équipe Tricolore letztlich mit unter.
Ebenfalls nicht mehr Vertreten ist Portugal-Legende Cristiano Ronaldo. Nach einer eher mäßigen Saison hätte es wohl schon Gala-Vorstellungen am Stück von CR7 gebraucht. Der Juve-Star erzielte zwar fünf Tore, die jedoch wenig spektakulär und letztlich auch nutzlos waren. Viel Boden kann er damit auf Lewandowski jedenfalls nicht gut gemacht haben.
Im weiteren Turnierverlauf könnten jedoch noch ein paar Kandidaten gefährlich werden. Tottenham-Star Harry Kane glänzte in der abgelaufenen Premier-League-Spielzeit mit 23 Toren und 14 Vorlagen, wenngleich er mit seinem Klub die Ziele verfehlte. Bei der EM läuft es bislang noch nicht rund, selbst wenn er gegen Deutschland seinen ersten Turniertreffer erzielt hat. Allerdings interessiert sich am Ende keiner für die Vorrunde, wenn Kane die „Three Lions“ zum ersten EM-Titel schießt.
Bringt sich Messi nochmals in Stellung?
Zwei weitere Außenseiter auf den Ballon d’Or sind mit den Belgiern noch mit von der Partie. Die Saison von Kevin De Bruyne verlief aufgrund von vielen Verletzungen zwar unrund, seine Klasse hat er jedoch dennoch bewiesen. Bei der EM überzeugt der offensive Mittelfeldspieler zwar, ist aber vor der Partie gegen Italien erneut angeschlagen. Demnach dürfte Romelu Lukaku die besseren Karten haben. Der Angreifer schoss Inter Mailand mit 24 Toren zur Meisterschaft und steht aktuell bei drei Turniertoren. Allerdings müsste schon außergewöhnliches passieren, damit der Mittelstürmer Lewandowski noch gefährlich werden kann.
Etwas abseits des Radars läuft derzeit Lionel Messi für Argentinien bei der Copá America auf. Dort startete der kleine Zauberer gut ins Turnier, wenngleich die echten Prüfungen erst noch kommen. Für Messi zählt nur der Titel und diesen wird er auch brauchen, um bei der Wahl eine aussichtsreiche Chance zu haben. Trotz der schwachen Barca-Saison legte Messi einmal mehr überragende 52 Scorer auf. Damit muss man 34-Jährigen durchaus auf der Rechnung haben.