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Wenn Fußballleidenschaft zu weit geht: Erkennungssignale und Gegenmaßnahmen

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Viele, die diese Zeilen lesen, dürften wohl bestätigen, dass der FC Bayern München durchaus eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt. Daran ist natürlich nichts auszusetzen. Doch ebenfalls viele Leser dürften Menschen kennen, bei denen man sich vielleicht manchmal fragt, ob deren Leidenschaft für den FC im Speziellen oder den Fußball im Allgemeinen nicht doch etwas zu weit geht.



Die Schwierigkeit daran: Es ist selbst für Fachleute nicht immer ganz leicht, zwischen großer, also harmloser Leidenschaft und einem wirklich gefährlichen Verhalten zu differenzieren. Man denke etwa an den jüngsten Vorfall, als ein Tottenham-Fan dem Keeper des FC Arsenal in den Rücken trat. Das ist nur eines von unzähligen Beispielen davon, dass Fantum im Fußball auch zu weit gehen kann. Doch wie erkennt man fußballbezogenes Problemverhalten – und was lässt sich dann tun?

Fußballsucht: Gibt es sowas wirklich – und wo verläuft die Grenze?

Verhaltenssüchten – Eine brandaktuelle Suchtkategorie

Die Diagnose „Fußballsucht“ haben vermutlich bislang die wenigsten Ärzte und Psychologen gestellt. In der Liste der Suchtstoffe und Suchtformen der Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen taucht diese Art der Abhängigkeit ebenfalls nicht auf. Zur Tabak- und Nikotin- sowie Alkoholsucht reihen sich hier lediglich die Abhängigkeit von Medikamenten, diversen illegalen Substanzen, pathologischem Glücksspiel und Videospielen und Medien.

Außen vor gelassen werden allerdings schon hier die neben Letzteren alle weiteren Verhaltenssüchte – mitunter jene Kategorie der Süchte, die in den vergangenen Jahren zu einer Ausweitung des Suchtbegriffes geführt hat. Neben der Internetsucht, der Kaufsucht, der Arbeitssucht und beispielsweise der Sex- sowie Pornosucht fällt auch die Fußballsucht unter die Verhaltenssüchte.

Schauen wir uns also zunächst einmal, was genau man unter einer Verhaltensabhängigkeit versteht. Die Aufklärungsplattform drugcom (ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) erklärt:

„Von einer Verhaltenssucht oder Verhaltensabhängigkeit spricht man, wenn ein bestimmtes stoffungebundenes Verhalten exzessive Formen angenommen und den Charakter einer Abhängigkeit entwickelt hat.“

Weiter erklärt die Plattform, dass die Verhaltenssüchte derzeit noch keine eigenständigen Krankheitsbilder darstellen – was sich aber durchaus ändern kann:

„Die Begriffe Abhängigkeit bzw. Sucht sind allerdings streng genommen auf die stoffgebundenen Abhängigkeiten wie Opiatabhängigkeit oder Alkoholabhängigkeit beschränkt. In den offiziellen Diagnosesystemen […] werden die Verhaltenssüchte nicht als eigenständige Störungsbilder anerkannt. Lediglich das pathologische Glücksspiel wird […] aufgelistet, hat aber nicht den Status einer eigenständigen Abhängigkeitserkrankung.“

Gibt es also eine Fußballsucht?

Wer Fußball in extremer Weise verfolgt, diverse Symptome zeigt, auf die später noch zu sprechen sein wird und mit gravierenden Konsequenzen im Alltag zu leben hat, kann durchaus als „fußballsüchtig“ bezeichnet werden. Das gilt, obwohl die Abhängigkeit, wie bereits erwähnt, noch nicht als offizielle Verhaltenssucht bekannt und genauso nicht als Abhängigkeit in einem medizinischen Diagnosesystem gelistet ist.

Diese Art der Sucht scheint seit einigen Jahren ein beobachtetes und immerhin ansatzweise medial aufgearbeitetes Phänomen zu sein. So berichtete der Spiegel bereits im Jahr 2012 vom „Leiden der Fußballsüchtigen“. Thematisiert wurden hier bereits die Ausmaße, die eine Sucht nach dem Ballsport mit sich bringen kann. Die Rede war vom Verlegen unpassender Termine, dem Reservieren von Urlaubstagen und der Anwesenheit bei jedem Spiel des Vereins – alles nur, um nichts von den angehimmelten Spielern und deren Mannschaft zu verpassen.

Fedor Weiser, Mitarbeiter des Instituts für Berufs- und Sozialpädagogik in Pohlheim sowie Autor des Buches „Fußball als Droge“, kam im Artikel zu Wort. „Die Fußballsucht ist eine von vielen nicht stofflichen Süchten“ bestätigte er.

Doch welche Ausmaße kann eine Abhängigkeit vom Fußball annehmen und was können die Folgen sein?

Zwischen zerrütteten Ehen und echten körperlichen Krankheiten: Was aus Fußballsucht entstehen kann

Krank durch Stress während der Fußballspiele

Im Jahr 2011 kam es zu einem Extremfall was die Folgen einer Fußballsucht betrifft. Die Ärzte um Akbar Choudhry berichteten darüber im renommierten Fachmagazin „British Medical Journal“.

Es heißt dort (sinngemäß aus dem Englischen übersetzt):

„Ärzte in Manchester entdeckten eine seltene Krankheit bei einem Fußballfan, nachdem sie von ihren ungewöhnlichen Symptomen gehört hatten, als sie ein Spiel ihres Teams Manchester United sahen. […] Die 58-jährige Frau litt unter Angstzuständen, Herzklopfen, Panik, Benommenheit und einem Gefühl des drohenden Unheils gegen Ende hochkarätiger Spiele in Old Trafford, dem Heimstadion von Manchester United.

Besonders ausgeprägt waren die Symptome bei entscheidenden Spielen, wenn der Ausgang des Spiels bis zur letzten Minute in Frage stand. Im Gegensatz dazu waren die Symptome kaum spürbar, wenn es sich um einen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte handelte.

Dies veranlasste die Ärzte zur Diagnose der Addison-Krise, einer lebensbedrohlichen Form der Addison-Krankheit, bei der die Nebennieren das Stresshormon Cortisol nicht mehr in ausreichender Menge produzieren. Dies kann zu sehr niedrigem Blutdruck und sogar zum Koma führen. […]

Die Autoren erklären: »Wir glauben, dass unser Patient Schwierigkeiten hatte, während der großen Spiele eine angemessene physiologische Cortisolreaktion aufzubauen, und stellen dies daher als die erste Beschreibung einer durch Manchester United ausgelösten Addison-Krise vor.«“

Was wie Satire klingen mag, ist ernste Realität. Morbus Addison ist eine extrem seltene und gefährliche Krankheit. Nicht therapiert, hätten weitere Attacken während eines Fußballspiels für die Frau zum Tod führen können.

Die „herkömmlichen“ Auswirkungen einer Sucht

Selbstverständlich stellt oben genanntes Beispiel eine Ausnahme dar. Doch es gibt unzählige Auswirkungen, die viele Verhaltenssüchte mit sich bringen und die das Leben der Betroffenen teils erheblich beeinträchtigen.

Einschränkungen sozialer und beruflicher Aktivitäten und von Freizeitaktivitäten aufgrund des Suchtverhaltens sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Wichtige Termine werden abgesagt, die Arbeit gerät in Gefahr. Beziehungen oder gar Ehen können zerbrechen, weil das Fantum wichtiger wird als wortwörtlich alles andere. Wer sein Leben nach dem Spielplan ausrichtet und andere Werte vernachlässigt, riskiert, dass ihm dieses Leben entgleist.

Zu sozialen Einschränkungen oder Abschottungsverhalten kommen häufig Dinge wie Bewegungsmangel oder eine stark ungesunde Ernährung hinzu. Im Rahmen der Fußballsucht treffen diese Dinge vor allem dann zu, wenn die Spiele hauptsächlich vor dem Bildschirm zuhause auf der Couch konsumiert werden. Die ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Fußball und der damit verbundene Stress schließlich können wiederum unterschiedliche psychische wie psychische Folgen haben.

Um all diese gefährlichen Folgen zu vermeiden, gilt es, eine sich anbahnende oder bereits bestehende Fußballsucht so früh wie möglich anhand verschiedener Warnsignale zu erkennen.

Extremfans erkennen – eine Liste

Leidensdruck und mehr bei Abstinenz

Wie bei den meisten anderen Süchten auch, kann eine Fußballsucht zu Leidensdruck bei Abstinenz führen.

Dieser Leidensdruck äußert sich in diesem Fall dann etwa, wenn ein Fußballspiel, dass der Betroffene gerne verfolgt hätte, aus irgendwelchen Gründen nicht geschaut werden kann. Manchmal besteht eben nicht die Möglichkeit, einen bestimmten Termin zu verschieben – so groß der Drang nach dem Fußballkonsum auch sein mag.

Doch Süchtige verspüren während dieser Termine dann die ganze Zeit ein Verlangen nach dem Medienkonsum oder der Anwesenheit im Stadion. Dieser Leidensdruck kann so weit gehen, dass Betroffene körperliche und psychische Entzugserscheinungen bekommen. Dann wird sich etwa über Kopfschmerzen oder Niedergeschlagenheit und Antiebslosigkeit beklagt. Auch etwa bei der Internetsucht sind derlei Entzugserscheinungen immer wieder Thema.

Echte Zornesgefühle anderen Teams und deren Fans gegenüber

Dass man als Fan eines Vereines die anderen Fans und Vereine missachtet – im Falle des FCs allen voran den BVB – und im Stadion mal ein abschätziges Lied über sie singt, gehört zum Fantum in der Fußballwelt fast schon dazu. Sicherlich muss man diesen Umstand nicht begrüßen, man muss ihn aber auch nicht als Schande betrachten.

Wer allerdings echte Zornesgefühle anderen Teams und deren Fans gegenüber empfindet, wem allein der Anblick fremder Fußballfahnen und „falscher“ Farben eine Wut in der Magengegend entstehen lässt, der sollte sich Gedanken machen.

Schließlich ist die Leidenschaft für den Fußball letztlich ja eine Sache, die Vergnügen bereiten und einen unterhalten soll. Zu viele negative Gefühle bei der „Ausübung eines Hobbys“ oder dem Verfolgen einer Freizeitbeschäftigung, sprechen dafür, dass hierbei irgendetwas falsch läuft.

Priorisierung von Team und Fußball über wirklich alles andere

Wir haben es bereist angesprochen – eine Sucht geht oft so weit, dass das Stillen ebendieser über alles andere geht. Extreme Fußballfans erkennt man häufig ebenfalls genau an einem solchen Verhalten. Für das Lieblingsteam und den Fußball wird wirklich alles andere vernachlässigt.

Das geht dann nicht selten so weit, dass Sozialkontakte so stark reduziert werden, dass Freundschaften daran zerbrechen. Im Schlimmsten Fall arten Streits mit der Familie oder in einer festen Partnerschaft so aus, dass Beziehungen zu Bruch gehen.

Häufig wissen Angehörige oder das Umfeld der Süchtigen dabei gar nicht genau von der Sucht. So kommt es, dass sie weder helfen können, noch Verständnis für das Verhalten der Betroffenen aufbringen. Nicht selten kommt dann erst später heraus, was eigentlich Sache war. Daher gilt es, genau zu hinterfragen, warum bestimmte Handlungen erfolgen und was Auslöser der „Krisen“ sein könnte.

Gedanken und Gesprächsthemen drehen sich nur um den Sport

Das genaue Hinterfragen kann unter anderem dann gelingen, wenn das Umfeld eines Betroffenen merkt, dass Gespräche sich häufig nur noch um ein Thema drehen. Das haben einige Verhaltenssüchte gemeinsam. Zwar gibt es Fälle, in denen Süchtige bewusst ihre Suchtthemen vermeiden, um nicht unter den anderen „aufzufallen“ und die Sucht zu verstecken.

Viele Süchtige allerdings merken nicht, wie sehr sich in ihrem Leben alles um das Glücksspiel, den Konsum sozialer Medien oder eben auch den Fußball dreht. Ein klares Anzeichen eines Extremfans also ist häufig, dass es diesem schwerfällt, mehrere Minuten über ein bestimmtes Thema zu sprechen, ohne nicht bald wieder auf den Fußball zu sprechen zu kommen.

Dauerkonsum von fachspezifischen (Unterhaltungs-)Medien

Unabhängig davon, ob Fußballfans den Fußball nun häufig thematisieren oder nicht, konsumieren sie fast in allen Fällen dauerhaft fachspezifische (Unterhaltungs-)Medien. So fällt es Angehörigen anfangs eben häufig gar nicht auf, dass sich Betroffene rund um die Uhr mit dem Fußball beschäftigen.

Denn nicht immer wird die ganze Zeit Fußball geschaut. Vielmehr prüfen Betroffene auf ihrem Handy auch immer wieder Spielergebnisse, lesen sich Artikel und Interviews in Onlinezeitungen und -zeitschriften sowie auf Blogs durch und stöbern in Online-Stores nach Merch-Artikeln und mehr. Von außen kann es dann aussehen, als seien die Betroffenen einfach am Chatten, E-Mails-Lesen oder Sonstigem – dabei wird permanent Fußball in jeglicher, medial aufbereiteter Form konsumiert.

Überzogene Reaktionen nach verlorenen Spielen

Verliert die geliebte Fußballmannschaft ein wichtiges Spiel, ist die Enttäuschung bei den Fans groß. Das äußert sich in weniger Fangejubel als vor dem Spiel, gesenkten Köpfen, kollektivem Stöhnen beim Verlassen der Tribüne und anderen harmlosen Reaktionen.

Jedenfalls gilt das dann, wenn sich unter den Fans keine Fußballsüchtigen mit auffälligen Verhaltensweisen befinden. Ist dies der Fall, kommt es nicht selten zu, für Außenstehende meist völlig überzogenen Reaktionen. Genau deshalb sind diese in der Regel ein sehr guter und eindeutiger Indikator für eine Leidenschaft für den Sport, die zu weit geht.

Solche überzogenen Reaktionen können beispielsweise spontane aggressive und gewalttätige Ausbrüche sein, die sich gegen bestimmte Gegenstände richten. Das können Plastikbecher, Mülleimer oder Tribünensitze im Stadion sein, es kann aber auch die Fernbedienung in den eigenen vier Wänden oder ein Fanschal sein.

Spätestens hier gilt es, das Ganze ernst zu nehmen. Denn wo Gewalt gegen Gegenstände sich vielleicht nur auf das eigene Portemonnaie auswirken mag, wird sie selbstverständlich dann richtig gefährlich, wenn sie sich gegen (andere) Menschen richtet.

Finanzielle Probleme durch die überzogene Leidenschaft

Apropos das eigene Portemonnaie – die überzogene Leidenschaft dem Fußball gegenüber führt für viele Betroffene nicht häufig in eine echte finanzielle Krise. Wie bei vielen anderen Süchten auch, dominiert die Sucht das Verhalten der Betroffenen oftmals so stark, dass diese ihre Ausgaben nicht mehr im Griff haben und zu viel Geld für die Abhängigkeit ausgeben.

Das Geld reicht dann für Alltägliches häufig nicht mehr und nicht selten sind starke Verschuldungen die Folge. Stürzt ein Betroffener in eine solche finanzielle Krise, sollten Angehörige ganz genau nachfragen und einen Blick darauf haben, was der Auslöser dafür sein könnte.

Zur Bekämpfung der Fußballsucht jedoch müssen Angehörige sowie die Süchtigen selbst ihren Teil beitragen.

Extremfans: Was sie und Angehörige tun können

Warum Impulse meist von außen kommen müssen

Die meisten Süchtigen wissen zwar um ihre Sucht und haben vielleicht sogar immer wieder Momente, in denen sie sich wünschen, diese würde nicht bestehen und sie könnten sie einfach ablegen. Doch der Drang, wirklich aktiv gegen die Abhängigkeit vorzugehen, ist meist nicht groß genug im Verhältnis zu der Macht, den das Suchtmittel auf einen auswirkt.

Daher brauchen Betroffene in den meisten Fällen Hilfe von außen. Als Angehörige/r sollte man vor allem Gelegenheiten nutzen, in den Süchtige „nüchtern“ sind. Im Falle einer Fußballsucht wären das entsprechend die Momente, in denen tatsächlich gerade einmal kein Fußball konsumiert wird.

Bei einem Spaziergang, beim Mittagessen oder kurz nach dem Aufstehen beispielsweise kann Interesse am Gegenüber gezeigt werden. Es gilt, zu betonen, wie wichtig einem der Betroffene ist. Dann lässt sich zudem äußern, dass man sich Gedanken macht und das Verhalten rund um den Fußball als bedenklich empfindet. Nicht selten wird Betroffenen sogar erst in diesen Momenten bewusst, wie stark ihre Sucht eigentlich ist oder, dass sie tatsächlich süchtig sind.

Verantwortungsvolles Fan-Dasein: Ein Leitfaden

Eine Sucht beherrscht das Verhalten der Betroffenen maßgeblich. Im Falle einer Verhaltenssucht können diese aber dennoch versuchen, ihr Verhalten anzupassen, um langsam von der Abhängigkeit wegzukommen. Zudem kann eine Abhängigkeit bereits bei den ersten Anzeichen angegangen werden, um zu verhindern, dass sie sich in gefährlichem Maße entwickelt.

Rund um das Glücksspiel gibt es beispielsweise verschiedene Selbstschutz-Maßnahmen, mit denen Spielende sich etwa vor zu großen finanziellen Verlusten schützen. Auch Zeitlimits für ihr Spiel helfen dabei, das Spielen im Zaum zu halten. Bei einer Fußballleidenschaft lassen sich entsprechend ähnliche Maßnahmen ergreifen, um eine Sucht zu verhindern oder einzudämmen.

So können sich hier ebenfalls Zeitlimits gesetzt werden, was das tägliche Fußballkonsum angeht. Eine halbe Stunde pro App und zwei Spiele täglich beispielsweise für den Anfang. Außerdem kann ein Monatsgbudget an Ausgaben – etwas für Spiele oder Sportwetten – definiert werden, das nicht überschritten werden darf. Nach und nach lassen sich die Regeln dann strenger gestalten, um die Abhängigkeit immer weiter zu senken.

 Wieso es ohne Selbsterkenntnis nicht geht

Häufig verzweifeln Angehörige, weil sie alles tun, einem Betroffenen zu helfen, dieser aber immer wieder rückfällig wird oder sich kaum helfen lassen möchte. Dabei wird oft vergessen, dass der Ausweg aus einer Sucht immer nur mit Selbsterkenntnis funktioniert.

Süchtige müssen erkennen, dass sie süchtig sind und sie müssen einen inneren Antrieb entwickeln, die Sucht zu bekämpfen. Wenn dieser Wille nicht da ist, wird es schwer. Man kann ihn allerdings auch nicht aus einem Menschen herauszwingen. Stattdessen gilt es, abzuwarten, geduldig zu sein und zu hoffen, dass der Betroffene bald zu ebenjener Selbsterkenntnis kommt.

Argumentieren gegen eine starke Sucht: Hilfestellung

Das Umfeld von Betroffenen kann noch so stark argumentieren – ohne genannte Selbsterkenntnis geht es nicht. Zudem sollten dann Angehörige eher Hilfestellung leisten als sich verschiedene Argumente zu suchen, die aufzeigen, wie negativ sich die Sucht doch auf das Leben der Betroffenen auswirkt. Denn das wissen diese meistens – zumindest unterbewusst – doch selbst.

So gilt es Hilfe anzubieten, wenn es darum geht, eine Beratungsstelle aufzusuchen, Termine einzuhalten oder auch, dem Konsum eines Spiels zu widerstehen und sich stattdessen mit etwas anderem abzulenken.

Zusammenfassung und Fazit

Nur, weil jemand kein einziges Spiel des FC Bayern verpassen möchte, heißt das noch nicht, er wäre süchtig. Ebenfalls ist es noch kein kritisches Anzeichen, wütend in Richtung Fernseher, Schiri oder gegnerische Spieler zu brüllen. Vielmehr ist so etwas „nur“ ein Zeichen großer und dadurch emotionaler Leidenschaft.

Die Grenze verläuft jedoch meistens dort, wo aus der Liebe zum Spiel ein selbstschädigendes Verhalten wird. Ob sich das nun in einer Anzeige wegen Handgreiflichkeiten ausdrückt oder in einem dank Jahreskarte leeren Kontostand, ist egal – Fußballsucht kennt viele Gesichter. Wie bei anderen Verhaltenssüchten auch, gilt es, mögliche Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und die Krankheit ernst zunehmen. Selbsterkenntnis und der Wille, etwas zu ändern, gleichzeitig aber genauso Hilfe von außen, sind in den meisten Fällen nötig, um die Sucht in den Griff zu bekommen.

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