Bayern muss das Spiel früher entscheiden! 3 Erkenntnisse zum Köln-Spiel

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: IMAGO

Am Freitagabend konnte der FC Bayern einen knappen, aber souveränen 1:0-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln feiern. Das einzige, was sich die Mannschaft von Bayern-Coach Thomas Tuchel am gestrigen Abend vorwerfen lassen muss, ist die fehlende Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Auswärtserfolg in Köln.

Kaum ist die Länderspielpause vorbei, war der FC Bayern bereits am Freitagabend wieder in der Bundesliga gefordert. Für Bayern-Coach Thomas Tuchel eine unglückliche Ansetzung, da fast alle FCB-Stars in den vergangenen Tagen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren. Dementsprechend fiel nicht nur die Vorbereitungszeit auf diese Partie sehr knapp aus, sondern auch die Spieler hatten kaum Zeit, sich von den Reisestrapazen der vergangenen Tage zu erholen. Dennoch wirkten die Bayern am gestrigen Abend mental und körperlich fit, um gegen mutige Kölner schlussendlich mit 1:0 durch den Treffer von Harry Kane (20. Min.) siegreich zu bestehen.

1. Bayern kann wieder Spiele verwalten

Insbesondere in der vergangenen Spielzeit, aber auch in dieser Saison hat der FC Bayern immer mal wieder seine Gegner mit leichtsinnigen Fehlern und Unaufmerksamkeiten zurück ins Spiel kommen lassen. Beispielsweise kassierten die Münchner beim vergangenen Bundesligaspieltag nach einer souveränen 2:0-Führung noch den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Und auch in der Königsklasse ließ man Manchester United beim 4:3-Schlagabtausch immer wieder zurück in die Partie kommen. Allerdings konnte der deutsche Rekordmeister vor allem in dieser Saison diese Spiele noch für sich entscheiden. In solchen Partien hat es der FC Bayern jedoch nicht geschafft, das Spiel zu beruhigen und souverän über die 90 Minuten herunterzuspielen.

Auch gegen den 1. FC Köln hätte diePartie aufgrund der knappen Ein-Tore-Führung noch kippen können. Schließlich ließen die Münchner speziell im ersten Spielabschnitt viele hochkarätige Chancen liegen. Allerdings hat die Tuchel-Elf gegen zu mutige Kölner defensiv nichts anbrennen lassen. So verteidigte der Meister mit viel Leidenschaft im Kollektiv. Beispielsweise arbeiteten auch die Offensivspieler wie Leroy Sané oder Harry Kane aktiv mit nach hinten, sodass Köln selten in Überzahl-Situationen beim eigenen Umschaltspiel kam.

Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Leon Goretzka vor allem mit der Defensivleistung zufrieden: „Wenn man von den internationalen Spielen müde ist, versucht man, das Spiel zu kontrollieren und scharf zu bleiben – das haben wir heute gut gemacht.“

Das Spiel beim 1. FC Köln hat gezeigt, dass die Bayern wieder in der Lage sind, Spiele souverän zu verwalten. Vor allem bei knappen Führungen ist es auch eine wichtige Fähigkeit, auch mal eine Partie unspektakulär zu Ende spielen zu können.

2. Harry Kane glänzt auch als Spielmacher

Mit Harry Kane haben die Bayern in diesem Sommer einen Spieler verpflichtet, der Tore garantiert. Diesen „Job“ weiß Kane aktuell eindrucksvoll zu erledigen. So erzielte der Engländer am gestrigen Abend gegen Köln sein 18. Saisontor – und das bereits am 12. Spieltag.

Darüber hinaus weiß der 30-Jährige aber noch mit weiteren spielerischen Fähigkeiten zu glänzen. Nämlich als heimlicher Spielmacher in der bayerischen Offensive.

Insbesondere in der Abwesenheit von Jamal Musiala, der normalerweise auf der Zehner-Position das Münchner Offensivspiel gestaltet, weiß auch Kane seine Mitspieler in Szene zu setzen. So auch am gestrigen Abend in Köln. Vor allem im ersten Spielabschnitt erspielten sich die Bayern viele Großchancen, die aber nicht Harry Kane liegen ließ, da er diese Situationen mit sehenswerten Steckpässen und präzisen Bällen aus der eigenen Hälfte kreierte. Darüber hinaus präsentierte sich der 30-Jährige wieder komplett mannschaftsdienlich und war überall auf dem Spielfeld zu finden.

Nach dem ersten Saisondrittel lässt sich festhalten, dass Harry Kane nicht nur vollkommen in München angekommen ist und die Tore erzielt, sondern mit seiner Spielweise auch ein gutes Auge für seine Mitspieler hat, die wie Leroy Sané neben ihm voll aufblühen. Somit haben die Münchner nicht nur einen neuen Stürmer, der Tore garantiert, verpflichtet. Nämlich auch einen Spieler mit Spielmacher-Qualitäten.

3. Bayern hätte das Spiel früher entscheiden müssen

In den vergangenen Wochen und Monaten hat die bayerische Offensive rund um Harry Kane, Leroy Sané & Co. mit einer großen Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor glänzen können. So wusste die Tuchel-Elf in Spielen wie gegen Kopenhagen oder Galatasaray mit einer großen Effizienz die Partien schlussendlich für sich zu entscheiden.

Am gestrigen Abend in Köln ließen die Münchner diese Abschlussstärke aber vermissen. Vielmehr ging man im ersten Spielabschnitt viel zu leichtsinnig mit den eigenen Chancen um, sodass man trotz eines xGoals Werts von 2,36 nur mit einer knappen 1:0-Führung in die Pause ging. Vor allem Leroy Sané muss sich an dieser Stelle die Kritik gefallen lassen, am gestrigen Freitag zu ineffizient vor dem Kölner Tor gewesen zu sein. So lief der deutsche Nationalspieler mehrfach frei auf Kölns Schlussmann Schwäbe zu, doch ließ diese Großchancen allesamt liegen.

Dass die Bayern beim Torabschluss noch Luft nach oben hatten, merkte auch Harry Kane nach der Partie zurecht an: „Natürlich sieht das Ergebnis für manche nicht so toll aus, aber wir haben heute den Job gemacht. Allein in der ersten Halbzeit hätten wir drei Tore schießen können.“

Die Partie gegen den 1. FC Köln hat auch gezeigt, dass Bayern solche Spiele gegen spielerisch unterlegende Teams früher entscheiden muss. Gleichzeitig muss aber auch festgehalten werden, dass der Rekordmeister unter Tuchel diese Abschlussstärke auch schonmal gezeigt hat. Somit sollten die Münchner in den kommenden Partien wieder effizienter vor dem gegnerischen Tor sein.

In unserem Podcast FCBinside Matchday besprechen wir nach jedem Spieltag den Auftritt des FC Bayern. Hört rein bei Spotify, Apple Podcasts oder überall, wo es sonst Podcasts gibt!

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