Mit 1:0 gewann der FC Bayern am vergangenen Freitag beim 1. FC Köln. Bemerkenswert war nicht nur das knappe Ergebnis, sondern auch der Umstand, dass Thomas Tuchel keinerlei Einwechslungen vornahm. Betroffen war davon auch Thomas Müller, dessen Reservistenrolle immer offensichtlicher wird. Lothar Matthäus äußerte sich nun dazu und stellte eine interessante Vermutung zu Müller und Tuchel an.
Matthäus sagte bei Sky: „Mich hat es gewundert, dass er nicht von Anfang an gespielt hat“, um anschließend auf den Gemütszustand der Bayern-Legende zu schließen. „Thomas bekommt seine Einsatzzeiten nicht und ich glaube, das wurmt ihn am meisten, obwohl er sich das nach außen nicht anmerken lässt“, so der 62-Jährige. Statt Müller schenkte Thomas Tuchel Eric Maxim Choupo-Moting über die vollen 90 Minuten sein Vertrauen.
Matthäus über Müller: „Brennt innerlich in ihm“
Laut Matthäus „brennt es innerlich“ in Müller, zumal er die Bevorzugung von Choupo-Moting mit Blick auf die Kopfballstärke und auch aufgrund der Tatsache, dass sich Tuchel und Choupo-Moting schon länger kennen, verstehen könne, so Matthäus.
Die Nicht-Berücksichtigung des Weltmeisters und zweifachen Champions League-Siegers habe Matthäus allerdings verwundert. „Es ist gar nicht gewechselt worden beim FC Bayern. Ich kann mich nicht erinnern, wann das zum letzten Mal der Fall war“, so der Weltfußballer des Jahres 1991.
Tatsächlich ist es eine ganze Weile her, dass ein Bayern-Trainer keinen einzigen Wechsel innerhalb einer Partie vornahm – nämlich 13 Jahre. Tuchel begründete seine Entscheidung damit, dass er den Rhythmus nicht unterbrechen wollte. Er „habe es nicht gefühlt“.
Laut Matthäus sei das auch ein Beweis dafür, „wie Thomas Tuchel und der FC Bayern unter Druck sind.“ Ob sich Thomas Tuchel zur erneuten Spitze aus dem Lager des TV-Experten äußern wird, bleibt abzuwarten.