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Zu hohe Belastung? Tuchels seltene Wechsel werfen Fragen auf

Thomas Tuchel
Foto: Getty Images

Thomas Tuchel beklagte vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln die Terminierungen und den engen Spielplan des FC Bayern und erklärte in dem Zusammenhang auch, dass dies den Fitnessstand der Spieler beeinflussen würde. Blickt man jedoch auf die Anzahl der Wechsel der Bundesliga-Teams, stechen die Bayern besonders heraus.



Als durchaus überraschend wurden die 90 Minuten in Köln insofern wahrgenommen, als dass Trainer Thomas Tuchel keinen Wechsel vollzog. Für das Jahr 2024 erwartet Tuchel eine “mentale Belastung, die an der Grenze ist”, wie er vor dem Spiel erklärte. Dabei meinte er auch die Heim-EM im Sommer und die Reform der Champions League, die mehr Spiele für die Münchner bedeutet. “Das kann sehr erschöpfend sein”, machte er deutlich und schloss daraus: “Da müssen wir in der Kader-Zusammenstellung drauf reagieren.”

Aufgrund dieser Kritik könnte man nun meinen, dass der FCB-Coach seine Wechsel-Möglichkeiten in der laufenden Spielzeit stets ausschöpft, um seine Spieler regelmäßig zu schonen und fit zu halten. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Bundesliga-Vergleich: Bayern Tabellenletzter bei Auswechslungen

So kommt der deutsche Rekordmeister aktuell auf 49 Wechsel in der Bundesliga nach 12 Spieltagen in der Bundesliga und befindet sich damit auf dem 18. Platz – kein anderes Team wechselte somit so selten wie Thomas Tuchel.

Zum Vergleich: Auf dem 1. Platz befinden sich Borussia Mönchengladbach und Union Berlin mit 60 Auswechslungen, dicht gefolgt vom VfB Stuttgart (58), RB Leipzig (58) und dem VfL Wolfsburg (58). Auf Platz 17 steht der SC Freiburg mit 51 Wechseln, wodurch die Bayern das einzige Team mit weniger als 50 Auswechslungen sind.

Ein Blick auf diese Zahlen wirft durchaus die Frage auf, wieso Thomas Tuchel so selten diese Möglichkeiten ausschöpft und nicht noch anderen Spielern die Möglichkeit gibt, sich zu beweisen und vor allem bei den Leistungsträgern die viel diskutierte Belastung zu steuern. Spätestens in den kommenden beiden Champions-League-Spielen sollte man jedoch mehr Rotation und Belastungssteuerung erwarten, da die Münchner sich bereits den ersten Platz in der Gruppe A gesichert haben.

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Klar. Sarr könnte er jedesmal eineechseln…
Und Neuer
Und Deligt
Und die restliche Lazarett Abteilung…

Tatsache ist, es fehlen einfach 5 – 10 Mann.
Denn auch dort wird der Arzt rekrutieren

Auch wenn ich nicht ganz verstehe, was Du meinst, verstehe ich, was Du meinst 😉 Sehe ich auch so, dass Tuchel bestimmten Spielern und bestimmten Mannschaftskonstellationen nicht geug vertrauen kann. Vor allem gibt es aktuell kein Spiel, wo Du mal Punkte herschenken kannst, da man an LEV dran bleiben muss. lso müssen immer die Leistungsträger ran. Einfach ein zu dünner Kader.

Naja, 10 Mann fehlen nicht – aber Tuchel hat einen kleinen Kader, der noch nie komplett war, weil es immer mehrerer Ausfälle gleichzeitig gab.
Da sitzt nicht mehr viel hohe Qualität draussen. Tel kriegt regelmässig Feldzeit. Krätzig hat etliche Einsätze gesammelt. Zuletzt auch Pavlovic.

Bei den Defensivspielern hat man halt den personellen Engpass. Und zwar ganz massiv. Was soll Tuchel da großartig rotieren, ohne die Ergebnisse zu beeinträchtigen?

Schaun wir mal. was sie kaderseitig im Winter tut. Vor allem unter Berücksichtigung von Asien- und Africacup. Könngte sein, dass Kim, Choupo und Sarr 5 Spieltage plus Hinspiel des CL-Achtefinals verpassen.

Da muss man was tun.

Er hat es doch erklärt: Gegen Köln wollte er es nicht riskieren den Flow durch Einwechslungen beim Stand von nur 1:0 zu stören.

Ich verstehe nicht warum man mittlerweile, obwohl der Trainer sich sogar erklärt hat, trotzdem tagelang diesbezüglich ein Fass aufmachen muss.

Wenn man keinen Bock mehr hat sportjournalistisch zu recherchieren und fachliche Artikel zu verfassen und nur noch Stimmung erzeugen möchte, sollte man besser zu irgendeinem Klatschblatt wechseln.

In dem Artikel wird nicht mit 1 Wort Köln erwähnt, das machst du gerade. Es geht darum das STATISTISCH festgehalten ist, das Bayern am wenigsten wechselt. Punkt. Dürfte wohl in erster Linie am zu kleinen Kader und fehlendem Optionen liegen, wen hätte er auch defensiv in Köln einwechseln wollen um die 3 Punkte sicher mitzunehemn. Kann man von Glück reden das Köln so hoch anfangs gepresst hat, das es leicht war die Abwehr zu überspielen. Nach der 30. m gab ja nur noch 2 Schüsse aufs Kölner Tor, bei einem davon musste der Keeper auch nur eingreifen bzw sich anschiessen lassen. Bin gespannt wann die Gegner anfangen sich wirklich mal hinten reinzustellen und nur auf Konter spielen.

Du hast so recht! Kein einziger Sportjournalist hat in den letzten Wochen mal wirklich analysiert und berichtet, wie die aktuelle Taktik der Bayern funktioniert, wieso die Balance mittlerweile deutlich besser ist, warum ein Müller vielleicht aus sportlicher Sicht nicht ins System von Tuchel passt etc.

Es werden nur noch Schlagzeilen über Personen produziert, die mit dem Geschehen auf dem Platz nichts zu tun haben. Dabei werden durchgehend einzelne Spieler wie die Sau durchs Dorf getrieben, weil es für die Klickzahlen halt nichts besseres als ein Bauernopfer gibt, auf das alle einprügeln können – siehe Kimmich, Davies, Goretzka und so weiter…

Der Sportjournalismus ist durch die Bank unfassbar schlecht geworden. Auch hier ist mittlerweile leider fast die Hälfte der Artikel nur noch eine Kopie von Behauptungen und Mutmaßungen aus irgendwelchen anderen “Quellen” und das Sportliche kommt kaum noch zur Sprache..

Das ist doch ganz einfach : Tuchel mag die Herren, die da draußen sitzen, nicht und gewinnen will er auch nicht. Seriöser :Abgesehen davon, dass man in der Hintermannschaft eher selten wechselt, will er ein aus seiner Sicht ein fast eingespieltes Team nicht stören. Dann gibt es vermutlich allgemein qualitative Fragen und vor allem auch Fragen, wer spielt beim Gegner, wie spielt der Gegner und wie sieht das eigene System aus. Was er im Training sieht, koennte auch eine Rolle spielen und nun zur Ueberraschung : Allzuviele Optionen hat er meistens nicht. Rein quantitativ und ein bisschen auch qualitativ ist es durchaus erstaunlich, was Leverkusen da an Personal auf der Bank hat. Und selbst die erwaegen offenbar, wegen des Afrika cups nachzulegen. Nach dem Cup duerften die Spieler immer noch da sein. Also wie der Alonso das hinbekommt, diese Anzahl zu “moderieren”, ist erstaunlich. Kleiner Scherz, denn nur Herr Hoeness mit seiner “Trainererfahrung” glaubt, dass mehr als 15 Spieler im Kader schon ein Problem sind und die anderen plappern es halt nach. Fazit : Man muss beim Thema “Rotation” schon genauer hinschauen. Nicht jeder Fall ist gleich. Da gibt es uebrigens aktuell (2) PL – Mannschaften mit Ausfaellen, bei denen die Bayern schon vorher den Spielbetrieb einstellen koennten, weil sie keine 11 mehr zusammenbekaemen, egal wie kreativ Tuchel waere.

Sicherlich hätte er ein paar Wechsel mehr oder früher machen können. Spieler wie Tel oder Müller hätten die eine oder andere Minute mehr verdient.

Allerdings sieht es ansonsten bei uns aufgrund der Personaldecke auch auf der Ersatzbank oftmals ziemlich mau aus. Klar kann man Spieler wie Sarr oder Krätzig reinbringen, um jemanden zu schonen, aber je nach Spielstand ist das manchmal zu riskant, da der Qualitätsunterschied zu groß ist.

Der alte Sack UH wird sich freuen 2,8 Millionen zu verschenken. :-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

Also knapp 4 Wechsel pro Spiel finde ich jetzt nicht unterirdisch. Ohne Auffüllen hatte TT oft ja nur 16 bis 17 Feldspieler im Kader. Wenn davon durchschnittlich 14 gespielt haben, sind ja wirklich die allermeisten integriert. Klar hätte man Müller,Tel und Krätzig etwas mehr Zeit geben können. Aber ganz ehrlich, muß man auch irgendwie TT vertrauen. Bisher sind seine Pläne bis auf Saarbrücken auch aufgegangen. Aber damit zu rechnen, wenn man Kane gegen einen Drittligisten und auf einem Acker schont,daß die restliche Mannschaft nicht ein Tor mehr als Saarbrücken schiessen kann, war nicht wirklich vorhersehbar. Saarbrücken war stehend KO und machen dann dieses Tor in der Nachspielzeit. Muß man mit leben.

Alex Frieling

Alex Frieling

Redakteur
Alex hat sich den FC Bayern in Kindheitstagen nicht ausgesucht, der FCB hat sich ihn ausgesucht! Er liebt es über den FCB zu diskutieren und noch mehr mag er es über den Rekordmeister zu schreiben oder Video-Content für den FCBinside-YouTube-Kanal zu erstellen.