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Verletzungspech und Unruhe: Die fünf Verlierer der Hinrunde beim FC Bayern

Serge Gnabry
Foto: IMAGO

Das Fußballjahr 2023 ist zu Ende und die Bayern-Verantwortlichen richten bereits jetzt den Blick auf das Winter-Transferfenster. Abgesehen vom Pokal-Aus und dem Frankfurt-Debakel kann Thomas Tuchel alles in allem mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden sein. Dennoch gibt es im FCB-Team den einen oder anderen Spieler, der in der ersten Hälfte der Saison nicht überzeugen konnte. Blicken wir also auf die fünf Verlierer der Hinrunde beim FC Bayern. 



1. Joshua Kimmich

Die Hinrunde hätte für Joshua Kimmich definitiv besser laufen können und gipfelte in Medienberichten, wonach der deutsche Nationalspieler nicht mehr unverkäuflich bei den Bayern ist. Rein sportlich muss man sagen, dass Kimmich viele unglückliche Momente im FCB-Trikot hatte, gegen den Ball nicht die Sechser-Qualitäten zeigen konnte, die er vor der Saison angedeutet hatte und sich mit Ball zu fehleranfällig zeigte.

Ein wichtiges Thema dabei ist die Stabilität im Bayern-Spiel: Vor allem in Phasen, wo es beim FCB Klarheit gebraucht hätte, fiel Kimmich häufig mit den von Thomas Tuchel zitierten „kritischen Ballverlusten“, unglücklichen Fehlern (Rote Karte gegen Darmstadt) und fehlenden Leader-Qualitäten auf. Bestes Beispiel waren dafür die Partien gegen Eintracht Frankfurt und die erste Halbzeit gegen Galatasaray Istanbul, wo der deutsche Rekordmeister mächtig unter die Räder kam und keinen Spieler auf dem Platz hatte, der mit Leader-Qualitäten das Spiel beruhigen konnte.

Fakt ist aber: Genau so einen Spieler brauchen die Bayern auf der Sechser-Position. Jemanden, der Ruhe ausstrahlt, für Sicherheit sorgt, sowohl offensiv als auch defensiv eine gewisse Beständigkeit mitbringt. Ob Kimmich das in der Rückrunde zeigen kann, auf die Achter- oder gar auf die Rechtsverteidiger-Position rücken wird, bleibt indes abzuwarten. Denn, so viel gehört auch zur Wahrheit, die besten Spiele der Saison zeigten die Bayern in Dortmund und gegen Stuttgart mit den Sechsern Konrad Laimer (BVB) und Aleksandar Pavlovic (VfB). Als wirkliche Konstante konnte sich der 28-Jährige im FCB-Mittelfeld daher nicht zeigen.

2. Serge Gnabry

Serge Gnabry
Foto: IMAGO

Für Serge Gnabry war die erste Saisonhälfte eine zum Vergessen. Im Pokalspiel gegen Preußen Münster zog sich der 28-Jährige einen Unterarmbruch zu, auf einen mehrwöchigen Ausfall folgte die nächste Verletzung nach einem Kurzeinsatz gegen Eintracht Frankfurt. Hinzu kommt, dass sich auf den Flügeln Leroy Sané und Kingsley Coman unter Thomas Tuchel fest etabliert haben und es für Gnabry aktuell nur schwer möglich scheint, nach der Verletzung einen Stammplatz zu erkämpfen.

Insgesamt verzeichnet der Rechtsfuß in dieser Saison nur 451 Einsatzminuten, in denen er auf einen Treffer kommt. Obwohl Gnabry in der Offensive flexibel einsetzbar ist und durchaus gute Chancen hatte, wieder zu seiner alten Form zu finden, ist die Zehner-Position mit Jamal Musiala ebenso wie die Neuner-Position mit Harry Kane bereits optimal besetzt.

Die Rückrunde könnte für Gnabry daher, nach aktuellem Stand, nur zu einem wirklichen Erfolg werden, wenn die Bayern mit Verletzungssorgen zu kämpfen hätten und der gebürtige Stuttgarter im richtigen Moment seine Chance nutzen würde.

3. Noussair Mazraoui

Mazraoui hatte in der Hinrunde definitiv seine Momente und kommt nicht ohne Grund auf knapp 1.300 Spielminuten, blickt man auf die Gesamtsituation des Marokkaners, muss man aber eingestehen: Der Rechtsverteidiger kann mit seiner Rolle nicht wirklich zufrieden sein. Die Meldungen abseits des Platzes taten Mazraoui alles andere als gut und rückten ihn medial bereits in ein schlechtes Licht, zudem wurde Konrad Laimer mehrmals der Vorzug auf der rechten Abwehrseite gegeben.

Vor der Saison galt der 26-Jährige als einziger richtiger Rechtsverteidiger im FCB-Kader und er hatte im Prinzip gute Karten, in seinem zweiten Jahr beim deutschen Rekordmeister durchzustarten. Inzwischen suchen die Münchner aber offenbar einen weiteren Rechtsverteidiger für den Winter und der marokkanische Nationalspieler gilt alles andere als gesetzt.

Diese Kombination aus Unruhe neben dem Platz, dem Konkurrenten Laimer und dem fehlenden Vertrauen der Bayern-Bosse macht den Außenverteidiger zu einem Verlierer der Hinrunde.

4. Matthijs de Ligt

Matthijs de Ligt
Foto: Getty Images

Für Matthijs de Ligt lief die Hinrunde extrem unglücklich, denn der Niederländer hatte mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen. Schon zu Beginn der Saison, als De Ligt noch fit war, setzte Thomas Tuchel auf das Duo Upamecano-Kim und der 24-Jährige war zunächst außen vor. Schließlich kam er beim Heimspiel gegen den VfL Bochum zu seinem ersten Startelf-Einsatz, musste dort jedoch verletzungsbedingt zur Halbzeit ausgewechselt werden.

Nach zwei Spielen Pause hatte man dann das Gefühl, De Ligt würde sich (endlich) in die Mannschaft spielen – der niederländische Nationalspieler zeigte starke Auftritte in Mainz und gegen Darmstadt, durfte zudem in Istanbul von Beginn an ran. Jedoch zog er sich anschließend einen Innenbandriss im Knie zu – bis zum Auswärtsspiel in Wolfsburg kam er nicht mehr zum Einsatz.

Jedoch hat De Ligt keine schlechten Aussichten, wenn man auf die kommende Rückrunde blickt: Minjae Kim wird den Münchnern wegen der Asienmeisterschaft vorerst fehlen und auch die Situation auf dem Transfermarkt scheint alles andere als einfach für die Münchner zu sein. De Ligt kann für Thomas Tuchel daher noch zu einem wichtigen Baustein werden.

5. Raphaël Guerreiro

Auch bei dem Portugiesen spielten Verletzungen enttäuschenderweise eine große Rolle, auch bei Guerreiro ist der Blick in die Zukunft aber durchaus hoffnungsvoll. Der 29-Jährige zog sich gleich zu Anfang einen Muskelbündelriss zu und konnte erst am 6. Spieltag, beim Auswärtsspiel in Leipzig, sein Pflichtspiel-Debüt für die Bayern feiern. In ebenjenem Spiel kam Guerreiro zur Halbzeit in die Partie und wusste gleich zu überzeugen.

Im Mittelfeld-Zentrum riss er das Spiel an sich, strahlte eine enorme Ruhe aus und war maßgeblich am Comeback der Münchner (Endstand 2:2) beteiligt. Anschließend folgte aber die nächste Verletzung – diesmal warf den portugiesischen Nationalspieler ein Muskelfaserriss aus der Bahn.

Guerreiro ist daher vor allem aufgrund seiner unglücklichen Verletzungen hier zu finden, denn wenn er fit war, konnte er mit seinen Leistungen durchaus überzeugen. Gegen Heidenheim erzielte er das wichtige 3:2, zuletzt machte er gegen Stuttgart und in Wolfsburg neben Aleksandar Pavlovic einen guten Eindruck. Für Guerreiro könnte die Rückrunde daher, sollte er fit bleiben, durchaus positiv werden.

Allerdings könnten den Linksfuß auch mögliche Neuverpflichtungen beeinflussen. Sollten die Münchner eine Holding Six verpflichten, könnte es auf der Achter-Position zu einem Dreikampf zwischen Kimmich, Goretzka und Guerreiro kommen, ein Konkurrenzkampf zwischen dem Portugiesen und Alphonso Davies ist ebenfalls nicht in voller Gänze ausgeschlossen.

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12 Comments
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Guerreiro sehe ich anders. Klar er war viel verletzt.
Er hat trotzdem in drei Spielen entscheidend geholfen: Mit seinem Tor gegen Heidenheim nach dem 2:2 und seinen beiden letzten Spielen in der Hinrunde.

Ohne ihn im Kader hätte Bayern weniger Punkte, das ist die Aufgabe eines Backups.

Sehe ich auch so. Für seine Verletzungen konnte er wenig bis nichts. Wenn er gespielt hat, hat er immer Leistung gebracht und positive Impulse gesetzt.

auch de ligt se ich anders, denn er konnte auch wenig für seine Verletzungen ist aber wenn er fit und eingespielt ist der beste innenverteidiger von Bayern

Der größte Verlierer der Hinrunde ist aber Stanic . Verplempert ein komplettes Jahr wegen der…. Zensiert….

Also ich hab noch nie von einem Bayern Spieler gehört der Stanic heißt…meinst du Stanisic?

Größte Verlierer der Hinrunde ist mit weitem Abstand gnabry

Hoffentlich trennen sich die Wege im Sommer

POSITION 1-3 KANN VERKAUFT WERDEN. POSITION 4-5 WIRD UNS NOCH WEITERHELFEN

Naja, wäre schon dafür bei passenden Angeboten Gnabry (für 50 bis 65 Mio. nach England), Mazraoui )für 35 bis 45 Mio. nach England) und Coupo Moting (5 bis 8 Mio. zu den Saudis) bereits im Winter zu verkaufen.

Kimmich sollte dann auf rechts als RV!
Dazu würde in Dedic aus Salzburg holen (denke Freund könnte da nützlich sein – Kosten ca 25 bis 30 Mio.
Guirassy – als Ersatz für Gnabry – würde ich mich anstelle von Bayern nicht entgehen lassen (Ausstiegsklausel für 17,5 Mio) – Verrechnung mit Nübel – also ca. 3 – 6 Mio. €uro!
Mann könnten dann einen Zubimendi oder wirklich gleich einen Tchouameni verpflichten! Und es wäre auch genug Geld für einen Scalvini oder Araujo vorhanden!

Verkauf:
Gnabry 55 Mio
Mazraoui 45 Mio
Choupo Moting 5 Mio
Nübel 12 Mio.
…dazu waren ja 75 Mio. von Vereinsseite angekündigt
Man hätte also theoretisch187 Mio. € um adäquat aufzurüsten!

Kaufen:
Guirassy VFB Stuttgart 17,5 Mio
Dedic RB Salzburg 30 Mio
Scalvini Atalanta Bergamo 55 bis 65 Mio.
Zubimendi 55 – 60 Mio.
…so könnte die Rechnung aussehen!

Sehe eher Davies als Verlierer als mazza und
De Licht !

Ich auch. Davis war für mich die größte Enttäuschung, allein wegen seiner völlig überzogenen Gehaltsvorstellungen. Einfach eine Frechheit von einem Kanadier, der nur schnell laufen kann und weiter nichts.

Überflüssiger Artikel. Typisch deutscher Journalismus. Vielleicht sollte sich der ein oder andere Journalist mal fragen, woher die vermeintlich schlechte Stimmung im Land kommt. Ein Artikel, der schon mit der negativen Schlagzeile der „5 Verlierer“ kommt !? Wem hilft es weiter? Schreibt doch mal über die 5 Gewinner🤔

Haben sie doch. Es gibt auch einen Artikel über die 5 Gewinner.

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Alex Frieling

Alex Frieling

Redakteur
Alex hat sich den FC Bayern in Kindheitstagen nicht ausgesucht, der FCB hat sich ihn ausgesucht! Er liebt es über den FCB zu diskutieren und noch mehr mag er es über den Rekordmeister zu schreiben oder Video-Content für den FCBinside-YouTube-Kanal zu erstellen.