Das steckt hinter der DFB-Ausbootung von Bayern-Star Goretzka

Tim Schoster
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Foto: Getty Images

Die jüngsten Entscheidungen des Bundestrainers Julian Nagelsmann, einige etablierte Nationalspieler nicht für die kommenden Länderspiele zu nominieren, haben für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Insbesondere die Nichtberücksichtigung von Bayerns Mittelfeldspieler Leon Goretzka hat viele überrascht.

Hintergrund der Entscheidung, Goretzka nicht für die anstehenden Länderspiele zu nominieren, ist ein geplanter radikaler Umbruch im DFB-Team, wie kicker-Chefreporter Oliver Hartmann berichtet. Nach den enttäuschenden Auftritten der Nationalmannschaft in den vergangenen Länderspielen sieht Nagelsmann die Notwendigkeit, frischen Wind in das Team zu bringen. „Eine zweistellige Zahl von Spielern, die damals zum Kader gehörten, dürften jetzt ausgeladen werden. Es wird eine größere Anzahl an Neulingen und Rückkehrern geben“, so Hartmann.

Goretzka, der bei den Bayern zuletzt starke Leistungen zeigte, fällt somit einer neuen Strategie zum Opfer. Der Bundestrainer will zukünftig auf Spieler setzen, „die noch keine große Vergangenheit in der Nationalmannschaft, aber das Momentum auf ihrer Seite haben.“

Dazu zählt beispielsweise Bayern-Youngster Aleksandar Pavlovic, der zum ersten mal für die A-Nationalmannschaft nominiert wurde.

Trotz seines beeindruckenden Auftritts beim 8:1-Sieg gegen Mainz 05 wird Goretzkas Saisonleistung als nicht ausreichend angesehen. Beim Kantersieg der Bayern erzielte Goretzka zwei Tore und bereitete zwei weitere vor. „Aber seine Saison ist nicht gut und seine Spiele in der Nationalmannschaft waren in den letzten Jahren selten ansprechend“, erklärte Hartmann die Entscheidung des Bundestrainers.

Tür für Goretzka nicht zu

Nagelsmanns Auswahl für die kommenden Spiele gegen Frankreich und die Niederlande wird von vielen als klares Zeichen für die kommende Europameisterschaft gewertet. Spieler wie Goretzka und der BVB-Verteidiger Mats Hummels, die bisher als Stützen des Teams galten, müssen nun um ihre Position kämpfen. Die Entscheidung, auf etablierte Stars zu verzichten, scheint eine langfristige Richtungsentscheidung des Bundestrainers zu sein. Wenngleich die Tür für eine Rückkehr in den Kader aufgrund der noch ausstehenden Vereinsspiele nicht endgültig geschlossen ist.

Die Europameisterschaft in Deutschland startet am 14. Juni. Die deutsche Nationalmannschaft eröffnet das Turnier gegen Schottland in der Münchner Allianz Arena. Nun geht der Kampf um die Kaderplätze in die heiße Phase.

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