Wie ein Fremdkörper – Tuchel hat die Bayern-Stars komplett verloren

Tim Schoster
Foto: IMAGO

Die Beziehung zwischen Thomas Tuchel und der Mannschaft des FC Bayern München scheint endgültig zerrüttet zu sein. Nach der desaströsen Niederlage gegen Borussia Dortmund verstärken sich die Gerüchte um eine vorzeitige Trennung. Tuchel, der eigentlich bis zum Saisonende das Ruder in der Hand halten sollte, wirkt mehr denn je wie ein Außenseiter innerhalb des Teams.

Laut Sport BILD ist das Verhältnis zwischen dem Trainer und seinen Spielern „kaum noch existent“. Beobachter sprechen von einer offenkundigen zwischenmenschlichen Trennung, die bereits jetzt vollzogen scheint, obwohl der offizielle Abschied Tuchels erst für den Sommer angedacht war. Tuchel scheint wie ein Fremdkörper im Mannschaftsgefüge zu sein.

Während es in der Bundesliga angesichts von 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen nur noch um das Sichern von Platz zwei geht, erwartet die Münchner in der Champions League mit dem FC Arsenal ein formstarkes Team im Viertelfinale. Die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters müssen nun die schwierige Entscheidung treffen, ob sie diese Aufgabe mit Thomas Tuchel angehen oder sofort einen neuen Trainer suchen.

Die Problematik, vor der die Bayern-Bosse stehen, ist vielschichtig. Einerseits drängen die Umstände auf eine sofortige Lösung, doch die präferierten Kandidaten für die Tuchel-Nachfolge sind erst im Sommer verfügbar. Julian Nagelsmann und Roberto De Zerbi stehen hoch im Kurs, doch eine Verpflichtung vor Saisonende scheint unrealistisch.

Dies führt zu der sogenannten „Feuerwehrmann-Problematik“. Es müsste ein Interimstrainer gefunden werden, dessen potenzieller Erfolg aber gleichzeitig die Frage nach seiner Zukunft beim FCB aufwerfen würde. Zuletzt wurde immer wieder der Portugiese José Mourinho als mögliche Interimslösung genannt. Ob er mit seinem Charakter und seinem Stil, Fußball spielen zu lassen, zum FC Bayern passt, darf jedoch angezweifelt werden. Zudem würde er vermutlich über den Sommer hinaus Bayern-Trainer bleiben wollen.

Tuchel verstimmte die Bosse erneut

Hinzu kommt eine weitere Unstimmigkeit, die Tuchels Position weiter schwächt. Seine vorzeitige Gratulation an Bayer Leverkusen zur Meisterschaft wurde von den Klubverantwortlichen als Fehltritt gewertet. Solche Aktionen tragen nicht zur Verbesserung der ohnehin angespannten Atmosphäre bei.

Die Bayern stehen somit vor einer komplexen Entscheidung. Ein sofortiger Trainerwechsel könnte ohne geeigneten Nachfolger mehr Probleme schaffen als lösen. Doch das Festhalten an Tuchel birgt das Risiko, dass die Mannschaft weiter demotiviert wird und wichtige Saisonziele in Gefahr geraten.

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