Uli Hoeneß griff öffentlich Bayern-Trainer Thomas Tuchel an, dafür erhielt der FCB-Ehrenpräsident viel Kritik. Jetzt macht er aber deutlich, dass er auch weiter seine Meinung sagen will.
Hoeneß sagte dem kicker, er sei „wild entschlossen, meine Meinung wieder deutlicher zu machen“. Eine Zurücknahme der Kritik an Tuchel schloss Hoeneß aus.
Der 72-Jährige erklärte allerdings auch, dass er den Zoff zwischen ihm und dem Bayern-Trainer für medial aufgebauscht hält.
Hoeneß hatte am Freitagabend bei einer Veranstaltung der FAZ Kritik an Tuchel geäußert und ihm vorgeworfen, zu wenig Willen bei der Entwicklung junger Spieler zu zeigen. „Ich mache ihm keinen Vorwurf, er war häufiger bei mir zum Abendessen am Tegernsee, ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Aber er hat eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen Davies, Pavlovic oder Musiala verbessern kann“, so Hoeneß.
Tuchel fühlt „Trainer-Ehre“ von Hoeneß verletzt
Tuchel würde zu schnell die Entwicklung junger Spieler aufgeben und stattdessen Neueinkäufe verlangen: „Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen“, sei die Einstellung des Trainers.
Hoeneß sieht das als falsch an, stellte er klar: „Ich meine, man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben.“
Tuchel reagierte einen Tag später vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Er sei „ein bisschen in meiner Trainer-Ehre verletzt“, erklärte er am Sky-Mikrofon.
Hoeneß habe zu „100 Prozent“ etwas falsch verstanden, erklärte der Bayern-Trainer mit deutlichen Worten: „Das ist natürlich so meilenweit an der Realität vorbei, dass es schon fast gar kein… Ich weiß gar nicht, wie ich darauf antworten soll.“
An den Aussagen von Hoeneß hatte es viel Kritik gegeben. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hatte beispielsweise bemängelt: „Er attackiert seinen eigenen Trainer in der wichtigsten Phase der Saison. Damit ist er weit über das Ziel hinausgeschossen.“
Sky-Experte Dietmar Hamann forderte eine Entschuldigung von Hoeneß in Richtung Tuchel: „Mich würde es wundern, wenn Hoeneß nicht versucht, das richtigzustellen in der nächsten halben Stunde oder Stunde. Wenn das nicht kommt, weiß ich nicht, wie es in dem Verein weitergehen soll“, sagte der frühere Bayern-Profi.